Zusammenfassung
Die methodologische Handlungsdiskussion in Kapitel 6 macht neben wertvollen Unterscheidungshinweisen die Grenzen der analytischen Handlungstheorie deutlich. Handlungsmodelle wie das von Groeben explizieren handlungslogische Implikationen, die der frühen ETL implizit zugrunde lagen. Diese gelten für intentionsorientierte Handlungs- und Kommunikationskonzeptionen. Die Annahme einer kommunikativen Handlungsrationalität weist jedoch Schwachstellen auf:
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sie impliziert eine Rationalitätsvorstellung, die Reflexivität primär auf der Ebene bewusster Handlungsplanung verortet
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sie ignoriert weitgehend die Differenz von sozialen Handlungsvoraussetzungen (Handlungssystemen) und konkreter Handlungsperformanz
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sie lässt offen, wie die Handlungsbedeutung entsteht und worauf sie sich bezieht (Problem des Semantikkonzepts)
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sie behandelt Phänomenbereiche jenseits ihres Geltungsbereichs primär ex negativo: die Erklärungsstrukturen von Tun und Verhalten bleiben offen und werden nur in Abgrenzung von Handlungserklärungen angeführt
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Moser, S. (2001). Systemtheoretische Handlungsmodelle. In: Komplexe Konstruktionen. DUV Literaturwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07958-3_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-07958-3_9
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-4460-1
Online ISBN: 978-3-663-07958-3
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