Zusammenfassung
Hohe Institutionalisierung ist in der hier zugrundegelegten theoretischen Perspektive eng mit Selbstverständlichkeit verknüpft. Handelnde empfinden institutionalisierte Handlungsmuster als „normal“ oder „natürlich“. Um sie zu reproduzieren, ist kein strategisches Handeln und damit auch keine explizite Thematisierung nötig. Wie Jepperson (1991: 147, 160) betont, geht Selbstverständlichkeit nicht notwendigerweise damit einher, dass etwas unbewusst ist oder nicht bedacht wird. Es gibt Handlungsmuster, die bewusst und gleichzeitig selbstverständlich sind. Wenn allerdings Handlungsmuster bestehen, ohne dass sie thematisiert werden beziehungsweise bewusst sind, deutet das auf ihre Selbstverständlichkeit hin. Je schwächer dagegen ein Handlungsmuster institutionalisiert ist, desto mehr hängt seine Reproduktion von expliziten Begründungen und damit Thematisierung ab (vgl. Nedelmann 1995: 17f., 20). Wird ein Handlungsmuster vollzogen, aber nicht thematisiert, lässt dies auf hohe Institutionalisierung schließen. Um von der Thematisierung eines Handlungsmusters auf seine schwache Institutionalisierung schließen zu können, sind dagegen weitere Indikatoren nötig.
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Inhetveen, K. (2002). Länderspezifische Bedingungen für institutionelle Innovation. In: Institutionelle Innovation in politischen Parteien. Studien zur Sozialwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07909-5_3
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