Zusammenfassung
Globalisierung wird mit vielen verschiedenen Vorstellungen verbunden, die sich rückblickend in historischen Gesellschaftsentwicklung und vorausschauend in bevorstehenden Weltordnungen konkretisieren. Geht man davon aus, das moderne Medienmärchen, die Schließung der letzten Lücke im weltweiten Fernsehnetz, sei ein Indikator für die bevorstehende globale Kommunikationsgesellschaft, der durch das Internet ein weiterer großer Sprung nach vorn gelingen wird, so ist dies ein Entwurf, der seit einigen Jahren mit Globalisierung assoziiert wird. Der Globalisierungsprozess auf Basis weltweit technisch vernetzter Kommunikation soll eine „Weltgesellschaft“ (Luhmann 1975) als „Informationsgesellschaft“ (Kleinsteuber 1997), „Kommunikationsgesellschaft“ (Münch 1995), „Mediengesellschaft“ (Mettler-Maibom 1994) oder gar als „virtuelle Gesellschaft“ (Bühl 1997), zu Neudeutsch „Cybersociety“, hervorbringen. Derartige Schlagworte markieren das — vorläufig — letzte Stadium einer Entwicklung, die historisch eingebettet ist.
Es hatte [...] die ganze Erde die gleiche Sprache und die gleichen Worte. [...] »Wohlan, laßt uns eine Stadt bauen und einen Turm, dessen Spitze bis zum Himmel reicht! Wir wollen uns einen Namen machen, damit wir nicht über die ganze Erde zerstreuen!« Da stieg Jahwe herab, um die Stadt und den Turm anzusehen, den die Menschen gebaut hatten. Und Jahwe sprach: »[...] Das ist nur der Anfang ihres Tuns. Fortan wird für sie nichts mehr unausführbar sein, was immer sie zu tun ersinnen. Wohlan, wir wollen hinabsteigen und dort ihre Sprache verwirren, so daß keiner mehr die Sprache des anderen versteht!« Da zerstreute Jahwe sie von dort über die ganze Erde, und sie mußten aufhören, die Stadt zu bauen. Darum nennt man sie Babel. Denn dort hat Jahwe die Sprache der ganzen Erde verwirrt, und von dort hat sie Jahwe über die ganze Erde zerstreut.
Genesis 11, 1–9
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Meckel, M. (2001). Globalisierung und Kommunikation — ein spannungsvolles Verhältnis. In: Die globale Agenda. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07898-2_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-07898-2_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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