Zusammenfassung
Im fünfzehnmonatigen Beobachtungszeitraum war ich nicht die einzige Mitarbeiterin, die neu eingestellt und eingearbeitet wurde. Sieben weitere Mitarbeiterinnen sind dem Unternehmen in diesem Zeitraum — zum Teil nur zeitweise — beigetreten. Des Weiteren gibt es im Unternehmen einen Auszubildenden zum IT-Fachmann, Marc, dessen Lehrzeit ebenfalls in dieser Zeit begann. Die Einarbeitung neuer, aber auch die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung aller Mitarbeiterinnen ist ein relevantes Strukturproblem von Communications, das im beobachteten Unternehmen von der Unternehmensleitung und den Mitarbeiterinnen gemeinsam gelöst wird. Welche Kompetenzen bzw. welcher Einsatz jeweils von den Berufsanfängerinnen erwartet werden und welche Lösungsmuster diese bei der Aneignung der neuen Wissensbestände wählen, soll stellvertretend an meiner Einarbeitungszeit beleuchtet werden. Die darauf folgenden Kapitel zeigen auf, wie über die verschiedenen Kommunikationsmedien hinweg die Wissensaneignung und -verbreitung zentral organisiert wird,278 um anschließend anhand einer Darstellung der kommunikativen Störungen in der Ausbildungszeit auf mögliche „Lücken“ des Systems einzugehen.
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Literatur
Zum Begriff der organisierten Wissensarbeit und den damit verbundenen Implikationen vgl. Willke (1998).
Vgl. dazu allgemein Hayek (1945), Polanyi (1958 u. 1966 ). Für den Bereich technisch vermittelter Kommunikation vgl. Reeves/Shipman (1996).
Vgl. dazu auch Nonaka/Takeuchi (1997).
Vgl. dazu Schegloff/Sacks (1973).
Christmann (1999) zeigt anhand von Ökologie-Gruppen das unterschiedliche Verhalten von Novizen versus „wissenden“ bzw. erfahrenen Umweltschützern auf. Sie stellt dabei fest, „daß es die Neulinge sind, die sich im Rahmen ihrer ersten Gruppensitzungen entrüsten. […J Die Aktivität der Entrüstung tritt nur selten bei erfahrenen Mitgliedern auf während sie hingegen bei neuhinzukommenden Mitgliedern ein Eintrittsritual darstellt. Indem sich die Novizen über Unökologisches entrüsten, zeigen sie, dass sie ein ökologisches Bewußtsein haben und in puncto Umweltschutz schon einiges wissen. Dies legt die Interpretation nahe, dass die Eintritts-Entrüstung für die Novizen die Funktion hat, der Gruppe zu signalisieren, dass sie — als Neuhinzukommende — die richtige Gesinnung mitbringen. Die Personen weisen sich als zugehörig aus. ” (S. 221)
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Goll, M. (2002). Multi-mediales Wissensmanagement: Die Aus- und Weiterbildung unter vernetzten Bedingungen. In: Arbeiten im Netz. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 216. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07865-4_11
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