Zusammenfassung
Beginnend mit Rawls’ „Eine Theorie der Gerechtigkeit“ entfaltet sich ein breitgefächerter, bis heute andauernder Diskurs liberaler Gerechtigkeitstheorie. Gegenstand dieses Gerechtigkeitsdenkens war und ist das Problem der Verteilungsgerechtigkeit in liberal-demokratischen Verfassungsstaaten. Die im Rahmen dieser Debatte vertretenen Theorien stimmen darin überein, daß alle Menschen als Bürger gleich zu behandeln sind. Psychische und physische Anlagen, Geschlecht, soziale Herkunft, religiöse oder kulturelle Orientierung, ethnische oder rassische Zugehörigkeit dürfen als individuell differenzierende Merkmale die grundlegende Gleichheit als Staatsbürger nicht beeinträchtigen. Gestritten wurde und wird jedoch hinsichtlich der Frage, was Gleichheit inhaltlich bedeutet und wie insbesondere die widerstreitenden Prinzipien der Freiheit und Gleichheit miteinander zu verwirklichen und wechselseitig zu balancieren sind. Im Zusammenhang der globalen Migrationssituation, wie sie sich in der Zuwanderungssituation moderner Industriegesellschaften spiegelt, wird der liberale Gerechtigkeitsdiskurs auf eine neue, grundlegendere Weise herausgefordert. Eine neue Ungleichheit tritt ins Bewußtsein: die Unterscheidung zwischen Mitglied und Nicht-Mitglied, zwischen Bürger und Nicht-Bürger.
„The predicament of liberal democracy is, that liberalism denies the logic of democracy and democracy denies the logic of liberalism, but neither can exist without the other“
(Wolfe, A. 1977: S. 7)
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Rieger, G. (1998). Schluss. In: Einwanderung und Gerechtigkeit. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 199. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07852-4_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-07852-4_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-13117-7
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