Zusammenfassung
Wir haben mit Hilfe theoretischer Überlegungen von Alexander Mitscherlich, Erich Fromm, Peter Bruckner und Klaus Horn den Alltag und das in diesem Alltag sich abspielende normale Leben der Einzelnen und Gruppen der Gesellschaft als Feld der psychoanalytischen Sozialpsychologie beschrieben. Dabei wurde bereits an einigen aktuellen Problemlagen, der Arbeitslosigkeit, der Ausländerfeindlichkeit und am Phänomen des Nationalsozialismus deutlich, daß dem als normal und alltäglich geltenden Umgang — bei kritischer Betrachtung — keineswegs ein Unbedenklichkeitszeugnis (vergleichbar etwa einem Gesundheitszeugnis bei Eintritt in eine berufliche Position) ausgestellt werden kann. Für die Pathologie der Normalität gibt es keine institutionellen Überprüfungsinstanzen oder gar therapeutische Zuständigkeiten. Das gesellschaftlich als krank definierte ist das, was von der Normalität abweicht, mag auch das Abweichende noch so sehr auf eben jene als normal geltende Alltäglichkeit als seine krankmachende Ursache verweisen.
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Volmerg, B. (1988). Der Gegenstand der psychoanalytischen Sozialpsychologie — dargestellt an einem Fallbeispiel. In: Psychoanalyse in der Sozialforschung. WV studium. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07773-2_4
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