Kirchenpresse

Zusammenfassung

Die Kirchenpresse lässt sich ohne Zögern und guten Gewissens als Gegenstand der Zeitschriftenforschung einordnen, denn sie existiert, von wenigen Ausnahmen abgesehen,¹ nur in der Form von Zeitschriften. Selbst wenn man, den Titelbegriff ausweitend, die konfessionelle Presse ins Auge fasst,² ist die Zahl der einschlägigen Zeitungen in unserem Beobachtungsfeld und auch in weltweiter Betrachtung klein. Dass dies einmal (in Deutschland bis 1933; vgl. Kapfinger 1932) anders war, braucht uns im Rahmen der vorgegebenen Fragestellung nur am Rande zu beschäftigen. So wie die Kirchenpresse und auch die Presse anderer (nichtchristlicher) Religionsgemeinschaften sich heute weltweit darstellt, ist sie Zeitschriftenpresse. Der globale Aspekt muss betont werden, weil angesichts stärker werdender Aktivitäten der Weltregionen (augenfällig im Falle des Islam, aber auch der wachsenden Attraktivität des Buddhismus) die europazentrische Betrachtungsweise der europäischen Kommunikationswissenschaft durchaus Kritik verdient.³ Andererseits sind sprachraum- oder gar kontinentübergreifende Versuche mühsam und deshalb selten (vgl. z.B. Eilers 1964, 1975a und 1982). Sie sind auch, und zwar hauptsächlich wegen der je Kulturraum verschiedenen Terminologie, die wiederum häufig politisch und/oder ideologisch bedingt ist, wenig ertragreich, wie wir an den inhaltlich mehr oder weniger gescheiterten UNESCO reports und yearbooks sehen können.