Zusammenfassung
Die Aussage “Ein Mensch geht zum Arzt, wenn er krank ist” steht für eine Grundannahme über die Funktion unseres Gesundheitssystems. Es wird ein linearer Zusammenhang zwischen Krankheit und Arztkonsultation angenommen. In der Realität sind jedoch, wie unten gezeigt werden wird, weder das Vorliegen von Krankheiten noch von Beschwerden eine hinreichende Bedingung für das Aufsuchen eines Arztes. Dies liegt u.a. darin begründet, daß Krank-Sein für den Arzt und für den Kranken Verschiedenes bedeutet. Während es für die kranke Person zunächst ein komplizierter, stark variierender Prozeß der Wahrnehmung und Interpretation von Mißempfindungen ist, bedeutet Krank-Sein für den Arzt die Diagnose und Behandlung einer Abnormalität in Struktur oder Funktion von Körperorganen. “Modern physicians diagnose and treat diseases, that is, abnormalities in the structure and function of body organs and systems; whereas patients suffer illnesses, that is, experiences of disvalued changes in states of being and in social function” (Eisenberg 1980, S. 278).
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© 1999 Springer Fachmedien Wiesbaden
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Herschbach, P. (1999). Einleitung und Problemdarstellung. In: Gesundheitsverhalten. Psychosoziale Medizin und Gesundheitswissenschaften. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07713-8_1
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