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Zusammenfassung

Bruchstücke von Heldenbildern, wie sie sich in vergangenen Jahrhunderter herausgebildet haben, finden sich heute in zahlreichen medialen Former wieder; sie verweisen auf unterschiedliche Vorstellungen vom Helden1 und differente Traditionen ihrer Rezeption. Heldenbilder erscheinen als Spiege sozialer und gesellschaftlicher Entwicklungen; als Zeichen des ‘Zeitgeistes’ sind sie Teil unterschiedlicher Traditionen auch der geistesgeschichtlicher Entwicklung.

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Referenzen

  1. Der Begriff ‘Held’ stammt aus dem Althochdeutschen; die Ursprungsworte hal und helan und bedeuten decken, bergen, hehlen, womit ‘sich bedecken’, ‘mit Rüstung schützen’ gemeint ist (Hirth 1987, S. 96). Bereits diese frühe Begriffsbestimmung weist auf die dem Heldenbegriff inhärente Ambivalenz hin. So ist die Vorstellung vom Helden zwar mit Tapferkeit und Mut im Kriege verbunden, sie impliziert daneben jedoch auch seine Schutzbedürftigkeit und Verwundbarkeit, seine Schwäche.

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  2. Vgl. Paus-Haase (1994 a, S. 232).

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  3. Danach sieht sich der einzelne, wie der Münchner Soziologe Ulrich Beck betont, im Zuge fortschreitender Individualisierung der Lebensformen nicht — wie es noch Grundlage der Analyse der Moderne Max Webers war — in eine Industriegesellschaft hineingeworfen, sondern aus ihrer Sicherheit heraus in die Turbulenzen der Weltkrisengesellschaft mit unterschiedlichen, einander widersprechenden Risiken katapultiert.

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  4. Timmermann und Melzer (1993) diskutieren im Hinblick auf den Wandel familialer Strukturen und Interaktionsmuster die Bedeutung von Individualisierungsprozessen bereits für Kinder im Vorschulalter. Treumann und Volkmer verstehen auf diesem Hintergrund kindliche Mediennutzung als „Rekonstruktionsversuch, die zersplitterten Lebensweltfragmente auf eine neue Weise zu verbinden und individuell Realität zu konstruieren“ (1993, S. 119).

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  5. Stefan Müller-Doohm und Klaus Neumann u.a. (1989) focussieren in diesem Zusammenhang auf Medienforschung als Kulturforschung.

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  6. Der Begriff ‘Scripts’, der aus der Kognitionspsychologie stammt, beschreibt die Auseinandersetzung mit symbolischem, rollengeleitetem kulturellem Material. Nach Silbereisen stellt ein Script „ein Schema für eine Klasse stereotypisierter sozialer Ereignisse“ dar. Im Prinzip handelt es sich bei einem Script „um jene Abfolge einzelner Handlungen, die routinemäßig zu einem bestimmten Ziel führen (...) Im Script sind die hauptsächlichen Rollen und Requisiten (‘Leerstellen’ für situative Besonderheiten eingeschlossen) angegeben“ (1987, S. 716). Über die Verbreitung im Medienverbundsystem halten Medien heute zahlreiche ‘Scripts’ bereit; siehe zum Wechselprozeß von Medien-Scripts und dem Prozeß der aktiven Bedeutungsverleihung durch die Rezipienten: Kap. 3.

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  7. Vgl. Meyers Enzyklopädisches Lexikon (1973).

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  8. Siehe dazu auch Gendolla (1988, S. 3f.).

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  9. Der französische Kultursoziologe und Strukturalist Pierre Bourdieu geht unter den Aspekten ‘Gesellschaftliche Kritik des Geschmacksurteils’, ‘Ökonomie der Praxisformen’ sowie ‘Klassengeschmack und Lebensstil’ dem Zusammenhang von kulturellem Konsum, Kunstgeschmack und Lebensstil nach (1989, [1979]).

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  10. Der dieser Arbeit zugrundeliegende weitgefaßte theoretische Rahmen konnte in den beiden angesprochenen Studien aus forschungstechnischen Gründen nicht in allen Aspekten gleichbedeutend ausgearbeitet werden. Die wichtige Rolle der Medienschemata — die programmanalytische Dimension — steht im Zentrum der ‘Neue-Helden-Studie’, die Ebene der Rezeption findet sich ausführlich in der ‘Peer-Group-Untersuchung’ repräsentiert. Mittels der in dieser Arbeit erfolgten Zusammenschau beider Forschungen und ihrer Einbettung in theoretische und methodologische Zusammenhänge qualitativer Medienforschung sowie zentraler Aspekte der Kindheitsforschung läßt sich die hohe Bedeutung von Produkt- und Rezeptionsebene für medienpädagogische Forschung und Praxis verifizieren. Die in diesem Rahmen vorgestellten Befunde zur Bedeutung von Fernsehfavoriten für institutionelle Kindergruppen, Peer-Groups und Kinderfreundschaften dürfen ebensowenig wie die Ergebnisse des Studienprojekts ‘Neue Helden’ als Beitrag zu einer oft verkürzten Wirkungsdebatte mißverstanden werden. Sie zielen vielmehr auf kurzfristige Umgangsweisen mit Medienangeboten. Diese bilden zwar die Grundlage für längerfristige Effekte, es wäre jedoch unzulässig, von den gegenwärtigen Bedeutungsimplikaten der Sendungen für die Kinder auf längerfristige Wirkungen zu schließen. Um Medienwirkungen angemessen erforschen zu können, bedarf es entsprechender Langzeitstudien, die auf dem lebensweltlichen Hintergrund der Komplexität von Wirkungsprozessen nachgehen. Die Frage nach emotionalen, sozialen und moralischen Lernprozessen muß daher anderen Studien vorbehalten bleiben.

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Haase, I.P. (1998). Einleitung. In: Heldenbilder im Fernsehen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07689-6_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-07689-6_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-13195-5

  • Online ISBN: 978-3-663-07689-6

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