Zusammenfassung
In der klinischen Praxis ist häufig zu beobachten, daß Hauterkrankungen durch psychische Faktoren beeinflußt sein können. Strittig ist jedoch immer noch, ob diese Faktoren auch unterschiedliche Hautkrankheiten auslösen können. Es gibt viele Fallberichte (z.B. Detig 1989, Rechenberger 1976), die dies belegen und zeigen, wie es durch Psychotherapie zu einer Linderung oder zum Abklingen einer entsprechenden Krankheit kommt. Der kritische naturwissenschaftlich orientierte Dermatologe jedoch wird behaupten, daß der günstige Einfluß psychologischer Interventionen auf eine Hauterkrankung noch kein Beleg fiir eine psychogene Verursachung sei. Die Wechselwirkung von Psyche und Soma ist dabei unumstritten von wissenschaftlicher Bedeutung. Für den Patienten jedoch sind alle Einflußfaktoren von Interesse, die den Zustand seiner Haut verbessern oder verschlechtern. Er wird alles aufgreifen wollen, was seiner Haut hilft. Letztlich ist er auch davon abhängig, welche therapeutischen Varianten ihm der „Fachmann“ vorschlägt. Bei einer komplexen Betrachtungsweise scheint es somit sinnvoll, auch auf psychische Zusammenhänge hinzuweisen, zumal z.B. bei der Neurodermitis oder der chronisch rezidivierenden Urtikaria der Patient oft selber fragt, ob „das auch psychisch sein könne“. Es geht nicht um eine Polarisierung „entweder organisch oder psychisch“, sondern um das Abschätzen der unterschiedlichen Anteile, in deren Ergebnis dann Therapie auch komplex (integrativ) planbar wird (Simmich, Traenckner & Gieler 1998).
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Seikowski, K. (1999). Psychologische Interventionen in der Dermatologie. In: Haut und Psyche. Psychosoziale Medizin und Gesundheitswissenschaften. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07687-2_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-07687-2_6
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Online ISBN: 978-3-663-07687-2
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