Zusammenfassung
Eins der fundamentalsten Probleme bei der Beschäftigung mit Kultur ist wohl das Problem der Beschäftigung mit Kultur. Es gibt mehr als ausreichend viele Gründe für die Frage nach der Kultur, ebenso viele dagegen und unglücklicherweise sind es oftmals die gleichen. Nicht zuletzt die Debatte über die Globalisierung von Wirtschaft, Migration und Kommunikation macht gleichermaßen die Notwendigkeit wie auch die Unmöglichkeit der Beschäftigung mit Kultur beobachtbar. Notwendig, weil nicht mehr zu leugnen ist, dass Kultur immer auch anders möglich ist. Unmöglich, weil nicht mehr zu leugnen ist, dass eben dies auch für die Beschäftigung mit ihr gilt. Die Erfahrung der Kontingenz der Kultur(en) erscheint als eine grundlegende Verfasstheit sowohl des Bedürfnisses nach Beobachtung als auch für Kulturbeobachtung selbst. Welcher Art aber ist das Bedürfnis nach der Beschäftigung mit Kultur? Wie Dirk Baecke (1999b: 11ff) gezeigt hat, resultiert das Bedürfnis zum einen aus dem konkreten Kulturkontakt. Und der ist in Zeiten weltweiter Ausdehnung von Tourismus, militärischen Aktionen, Wirtschafts-, Bildungs-, und Wissenschaftsverkehr usw. unvermeidbar an der Tagesordnung. Zum anderen - und das zeigen die zahlreichen Arbeiten zur Begriffsgeschichte3 - ist die Beschäftigung mit Kultur untrennbar an die Reflexion über das „Menschliche“ gekoppelt4.
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Literatur
Vgl. z. B. Kroeber (1952), Schmitz (Hrsg.) (1963), Bühl (1987), Brackert/ Wefelmeyer (Hrsg.) (1990), Hansen (1995), Baecker (1999a), Kittler (2000), Fleischer (2001).
„Kulturwissenschaften haben auch etwas zu tun mit der Reflexion existentieller Grundfragen: Was ist der Mensch, was will er, was kann er.“ (Kramer 1997:10)
„Man kann nicht aus Kultur heraustreten, um über Kultur zu reden. Insofern läßt sich auch nicht eine objektive Perspektive einer subjektiven entgegensetzen.“ (Fuchs 2001: 46)
Vgl. statt vieler die exemplarische Perspektive von Fleischer (2001).
„Man möchte sich wundern, was die Physik wäre, hätte sie ebenso viele und ebenso verschiedene Begriffe von Energie!“ (White 1963: 358)
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Jünger, S. (2002). Schon wieder Kultur — Gründe für das „immer noch“. In: Kognition, Kommunikation, Kultur. Kulturwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07682-7_2
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