Zusammenfassung
Der interessierte Leser kennt die Namen aus der Wirtschaftspresse: Lee Iacocca, Bill Gates, Akio Morita oder Ken Olson und in Deutschland Edzard Reuter oder August Schrempp. Allen ist gemeinsam, daß sie entweder für den Erfolg oder Mißerfolg ihrer Unternehmen verantwortlich gemacht werden. Beispielsweise Lee Iacocca, dem der Aufschwung der Chrysler Corporation in den 80er Jahren zugeschrieben wird, oder Ken Olson, dem Gründer der Digital Equipment Corporation, der die PC-Revolution in den 80er Jahren verschlief und dem die Schuld für die finanzielle Misere des Unternehmens in den folgenden Jahren gegeben wird.
Motive disposition are the obvious key to understanding a motivational sequence, for without knowing what motives people bring to a situation, it is impossible to know how they will react to a demand or an incentive. McClelland (1985)
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Literaturhinweise
Eine ausführliche Einführung in die Analyse von ökonomischen Organisationen sowie eine eingehendere Darstellung der in diesem Kapitel eingeführten Begriffe finden sich in Jost (2000a). Dort werden auch weiterführende Literaturhinweise gegeben.
Die Erforschung interindividueller Unterschiede ist Gegenstand der Differentiellen Psychologie, im englischen Individual Differences Theory. Für die Anwendung dieser Erkenntnisse auf den Arbeitskontext siehe den Übersichtsbeitrag von Ackerman und Humphreys (1990). Individuelle Unterschiede zwischen Mitarbeitern werden auch in dem Buch von Furnham (1992) untersucht.
Grundlegend für die Klassifikation individueller Bedürfnisse ist die Arbeit von Murray (1938). Neben Interviews, schriftlichen Lebensläufen oder Kindheitserinnerungen benutzte Murray verschiedene Testverfahren und Experimente für seine Klassifikation von Bedürfnissen, siehe Murray (1938, S.397ff) . Der von ihm entwickelte Thematische Auffassungstest (TAT) — siehe insbesondere Morgan und Murray (1935) — wurde später in der experimentiellen Motivationsforschung intensiv zur Messung spezifischer Bedürfnisse herangezogen, siehe McClelland u.a. (1953). Siehe hierzu auch Murray (1951, S.457ff), der eine detaillierte Kriterienliste für die Klassifikation von Bedürfnissen aufstellt.
Eine zusammenfassende Darstellung der Bedürfnistheorien von Maslow (1954), Alderfer (1969; 1972) und Herzberg (1966) findet sich in jedem Lehrbuch zur Organisationspsychologie. Empirische Studien zur Bedürfnishierarchie von Maslow wurden vor allem in den 60er Jahren durchgeführt, siehe z.B. Porter (1964) für Untersuchungen im organisatorischen Kontext. Einen Überblick über die empirischen Befunde geben z.B. Wahba und Bridwell (1976). Empirische Studien, die die ERG-Theorie überprüfen, sind beispielsweise die von Wanous und Zwany (1977) und Alderfer und Guzzo (1979). Übersichtsartikel bzw. kritische Würdigungen zur Zwei-Faktoren-Theorie von Herzberg finden sich in House und Wigdor (1967), Cummings und Elsalmi (1968), King (1970) oder Bockman (1971). Siehe hierzu auch von Rosenstiel (1975, S.425ff), der einen Überblick über verschiedene Studien zur Zwei-Faktoren-Theorie gibt, oder die Arbeit von Wernimont (1966), in der der Autor mit zwei verschiedenen Meßmethoden zu unterschiedlichen Ergebnissen kommt. Zu den individuellen Bedürfnissen, die speziell im organisatorischen Kontext relevant sind, siehe von Haller Gilmer (1971, S.231ff) sowie die im Text angeführte Literatur. Kulturelle Unterschiede in den Bedürfnisstrukturen von Mitarbeitern werden von Ronen (1994) in verschiedenen empirischen Studien untersucht .
Seit Marshall (1890) werden Bedürfnisse von Personen in den Wirtschaftswissenschaften diskutiert. Siehe Haines (1982) für einen Vergleich zwischen Marshall’s Ausführungen und der Bedürfnishiercharchie von Maslow. Zu den Wechseiwirkungen zwischen Bedürfnissen siehe auch Hicks (1946; 1956) , zur Befriedigung von Bedürfnissen und ihrer Sättigung siehe Clark (1946).
Neben den im Text erwähnten Literaturhinweisen zu den einzelnen Bedürfnissen findet sich eine zusammenfassende Diskussion in McClelland (1985) oder Heckhausen (1989). Welche verschiedenen Bedürfnisse im Arbeitskontext relevant sind, wird empirisch von Vroom (1967) oder von Rosenstiel (1975) zusammengefaßt. Das Zusammenspiel von Bedürfnissen, Fähigkeiten und Werten einer Person wird in McClelland (1981) thematisiert.
Eine Übersicht über verschiedene Persönlichkeitstheorien findet sich in jedem Lehrbuch zur Psychologie, z.B. in Zimbardo und Gerrig (1999). Siehe auch Hogan (1990), Allen (1994) oder Asendorpf (1996) für eine differenzierte Darstellung der wichtigsten Persönlichkeitstheorien. Für frühere Eigenschaftstheorien siehe Allport (1937) und Cattell (1965). Auf Wiggins (1973) geht der Begriff “Big-Five-Model of Personality” zurück. Siehe hierzu auch Digman (1990) oder Barrick und Mount (1991).Wiggins und Pincus (1992), Costa und McCrae (1992) und Goldberg (1993) stellen empirische Untersuchungen zu diesem Modell vor. Da die Herleitung der fünf Eigenschaften auf dem statistische Verfahren der Faktoranalyse basiert, muß dieses Modell allerdings kritisch beurteilt werden, siehe hierzu auch Lykken (1971) oder Block (1995). Zu den einzelnen Persönlichkeitsmerkmalen siehe die im Text angeführte Literatur.
Der motivationale Charakter von Einstellungen wurde zuerst von Smith, Bruner und White (1956), Katz (1967) und McGuire (1969) diskutiert. Das Drei-
Komponenten-Modell der Einstellung von Rosenberg und Hovland (1960) unterstellt, daß zwischen den drei Aspekten der Einstellung eine “moderate” Korrelation besteht. Im Unterschied dazu trennen Fishbein und Ajzen (1975) zwischen diesen drei Komponenten und bezeichnen lediglich die affektive Komponente als Einstellung. In einem konzeptionellen Rahmen diskutieren sie dann die Beziehungen zwischen den drei Konzepten und dem tatsächlichen Verhalten. Empirische Untersuchungen, die die Abhängigkeit der einzelnen Komponenten voneinander analysieren, kommen zu widersprüchlichen Ergebnissen, siehe Chaiken und Stangor (1987) für einen Überblick zu dieser Literatur.
Der dargestellte Zusammenhang zwischen Werten und Einstellungen geht auf Rokeach (1973) zurück. Er leitet aus dieser Beziehung ein Forschungsprogramm ab, in dem Werte das zentrale Analyseobjekt bilden. Die Bedeutung von Werten für das Arbeitsverhalten wird in Nord, Brief, Atieh und Doherty (1988) diskutiert. Siehe hierzu auch den Übersichtsbeitrag von Dawis (1990), in dem auch der Zusammenhang zwischen den Werten, Interessen und Präferenzen diskutiert wird. Zum Begriff der Stimmungen siehe allgemein Watson und Tellegen (1985), speziell zu Arbeitsstimmungen George und Brief (1992) und George (1991).
Zum Konzept der Arbeitszufriedenheit siehe neben Herzbergs Zwei-FaktorenModell auch die Theorie der Arbeitszufriedenheit von Lawler (1973). Einen Überblick hierzu gibt Fischer (1991). Zum Konzept des organisatorischen Commitments und seine Bedeutung für das Arbeitsverhalten grundlegend siehe Meyer und Allen (1997).
Individuelle Unterschiede in den Fähigkeiten werden in den Arbeiten von Fleishman (1962, 1964, 1972) diskutiert. Einen Überblick über diese Literatur geben Dunette (1976) und Lubinski und Dawis (1992). Siehe auch Hogan (1990) für einen Überblick über die physikalischen Fähigkeiten.
Das Bild des komplexen Menschen ist eines der Menschenbilder, die Schein (1988) in seiner Typologie diskutiert. Andere Klassifikationen finden sich beispielsweise bei McGregor (1960) oder Argyris (1964) oder Ouchi (1981). Für eine empirische Überprüfung siehe z.B. Weinert (1984).
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Jost, PJ. (2000). Individuelle Unterschiede zwischen Mitarbeitern. In: Organisation und Motivation. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07660-5_1
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