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Die Sucht-Prävention begreift Drogen, Drogenkonsum und Drogen-Konsument vom negativen Ende her

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Book cover Das Elend der Suchtprävention
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Zusammenfassung

Bisher habe ich in der ersten These das Phänomen der Sucht-Prävention inhaltlich umschrieben, in seiner Entwicklung, seinen Strategien und seinen Versuchen, die geringen Erfolge durch die Betonung von Ersatzzielen zu kaschieren. Dies ist die eine Seite; die andere Seite des Phänomens stellt das Arbeitsfeld, das mit Hilfe der Sucht-Prävention bearbeitet werden soll. Dieser Bereich wird Gegenstand der zweiten These sein. Vergliche man also die erste Seite mit der ‚Therapie’ — >Impfung< (inoculation) benannte Botvin diesen Vorgang — dann geht es jetzt um das zu bearbeitende Problem, die Störung, die Krankheit, die Fehlentwicklung

„Live by the fuma* that make you brave and kind and healthy and happy.“

*Harmless untruths

The Books of Bokonon. I:5

(Kurt Vonnegut: Cat’s Cradle. Penguin Books 1963;6)

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Anmerkungen

  1. wobei ich hier vom frühen alkoholbedingten Verkehrstod wie auch von den möglichen physischen Spätfolgen etwa des Tabak-Konsums einmal absehe

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  2. der >Nationale Rauschgiftbekämpfungsplan< von 1990 wurde durch den >Aktionsplan Drogen und Sucht< (2003) abgelöst, da er „nicht mehr den aktuellen Erkenntnissen der Forschungs und Praxis (entspricht). So sind die Maßnahmen beispielsweise nicht auf die Risikogruppen der Kinder aus suchtkranken Familien, der jungen Aussiedler und der Partydrogenszene zugeschnitten. Zudem ist er einseitig auf iliegale Drogen ausgerichtet und übersieht damit die gravierenden sozialen und gesundheitlichen Auswirkungen des schädlichen Konsums legaler Suchtstoffe“; tatsächlich neu ist jedoch eigentlich nur „Neue niedrigschwellige Angebote der Überlebenshilfen (z.B. Drogenkonsumräume) sind ebenfalls nicht einbezogen“ (S.19)

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  3. „Schülergewalt ist im allgemeinen eher ein passageres Phänomen, das überwiegend in bestimmten Alters gruppen (13 bis 15 Jahre; etwas schwächer 16 bis 18 Jahre) auftritt“; „Mit steigendem Opferstatus nimmt auch der Anteil ‚unschuldiger’ Opfer ab und die eindeutige Täter-Opfer-Differenzierung verschwimmt“ fassten Fuchs u.a. (1996;358,369) auf dem Höhepunkt der Gewalt-Diskussion das Ergebnis ihrer empirischen Untersuchung an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen zusammen. Die derzeit vor Gericht verhandelten Exzesse — etwa aus Hildesheim — sollten damit nicht verwechselt werden

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  4. vgl etwa das interessante niedersächsische Projekt ‚Junge Männer im Straßenverkehr — Voll im Griff (Holterhoff-Schulte 2003)

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  5. in seinen Folgen höchst eindrucksvoll beschrieben in David Lodges’ >How far can you go?< (Penguin 1981), eine romanhafte Analyse der Folgen des katholischen Verbots von Verhütungsmitteln: “the availability of effective contraception was the thin end of a wedge of modern hedonism that had already turned Protestantism into a parody of itself and was now challenging the Roman Catholic ethos” (115)

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  6. zu erhalten in: www.incb.org us

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  7. mit einem jährlichen Budget von etwa 100 Millionen US-Dollar (Aktionsplan 2003;73)

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  8. Eine zunächst verwirrende, doch blendende Analyse dieser einschlägigen UN-Organisationen mitsamt deren bürokratischen Verhinderungsstrategien und finanziellen Abhängigkeiten findet man in der InsiderAnalyse von Fazey (2003)

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  9. s. auch Springer (1998;39ff)

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  10. Ein >Import<, den bei uns mittlerweile die Bundesrepublik weiter exportiert: “Die Präventionskonzepte der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (werden) immer stärker nachgefragt, auch von den Entwicklungsländern. Hier gibt es mittlerweile eine organisierte Zusammenarbeit, um unsere Präventionskonzepte zu ‚exportieren’; jedenfalls dorthin, wo dies auch kulturell ins Konzept passt“ weiß die Bundesdrogenbeauftragte auf der Berliner Drogenkonferenz (2003;20)

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  11. eine ‘praxis’-bezogene Aussage, die durch die fast völlige Unkenntnis der englisch-sprachigen Publikationen — gleich ob kritisch oder nicht — in der sonstigen einschlägigen deutschsprachigen Literatur wirksam unterstrichen wird

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  12. “In determining the prevention concepts use was made in this handbook of the way in which prevention is approached in the fields of social medicine and mental health care. But this does not stop prevention work being carried out by people working for the police or by teachers” (Handbook Prevention 1998;15)

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  13. geschrieben im Frühjahr 2003

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  14. Schlichte, Leiter der Nachwuchsgruppe Mikropolitik bewaffneter Gruppen an der Humboldt Universität Berlin, bestätigt dies in seinem Schlusssatz: „Man könnte überspitzt sagen: Das Drogenproblem kann für den Staat letztlich genauso nützlich sein wie der Terrorismus“ (in: Berliner Drogenkonferenz 2003;61)

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  15. Man denke an die strafbewehrten Verbote in Pubs, Restaurants etc. zu rauchen, die seit jüngster Zeit zunächst in Irland, dann seit dem 1.6.04 auch in Norwegen gelten

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  16. Goode, Erich: Between Politics and Reason: the drug legalization debate New York (1997;36)

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  17. bzw.: “Abstinenz, unschädlicher Gebrauch, schädlicher, aber nicht-süchtiger Gebrauch, Sucht (...) Der Genussaspekt, der besonders in Zusammenhang mit illegalen Drogen oft negiert wird, wird bei der Klassifikation nicht berücksichtigt” (Uhl/Springer 2002;16f)

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These 2.1

  1. Ein Aspekt, den insbesondere Frenk/Dar (2001) in ihrer unten näher dargestellten Kritik der NikotinSucht betonen

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  2. vgl. dazu noch immer gültig die einschlägigen Kapitel in Scheerer/Vogt (1989); zum Cannabis: Quensel (1982), Cannabis 2002, Zimmer u.a. (2004) Simon/Sonntag (2004;18ff); zum Nikotin: Hess (1987), Hess u.a. (2004); Adihofer (2000) und Frenk/Dar (2000) (insbes. zu den ‚immateriellen’ Forschungsbelegen); zum Ecstasy: Neumeyer/Schmidt-Semisch (1997) einerseits und die Ectasy-Tagung (www.bmgs.bund. de) andererseits sowie dazu meine Buchbesprechung von Thomasius, Rainer (Hsgb): Ecstasy. Eine Studie zu gesundheitlichen und psychosozialen Folgen des Missbrauchs. Stuttgart (2000) in: www.archido. de.Rezensionen (hinsichtlich der dabei auftretenden typischen Forschungs-Bias); und allgemein zu den Problemen empirischer Suchtforschung: Davies (1992)

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  3. vgl. zur Rolle des Kokain und insbesondere des Crack bei der ‚psychologisierenden’ Neudefinition der addiction Akers (1991) und insgesamt zum Crack: Stöver (2004)

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  4. wozu Rosenbaum bemerkt: “Programs that do not differentiate between marijuana use and abuse are ineffective because they are inconsistent with students’ observations and experiences“ (1998; 199)

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  5. vgl. jüngst die Titelgeschichte im Spiegel: “Das Zappelphilipp-Syndrom“ (15.7. 2002 Nr. 29, insbes. die Seiten 122–131) sowie im Internet www.ritalin-kritik.de

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  6. vgl. zum Pharmakonsum Jugendlicher: Quensel (2000) und Quensel/Butt-Behrmann (2002); zum Pharma-Konsum allgemein: Glaeske (2000)

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  7. Bei der Vorstellung des Jahrbuchs Sucht 2003 erklärte der Bremer Experte Glaeske, dass nach ‚zuverlässigen Hochrechnungen’ mit 1,5 Millionen Medikamenten-Abhängigen zu rechnen sei, weswegen er u.a. Ärzte kritisierte, die ‚leichtfertig’ Arzneimittel über längere Zeiträume verschrieben. Viel zu oft würden Schlafmittel verordnet, wie Noctamid, Rohypnol, Lendormin, Remestan, Radedorm und Mogadan. Beruhigunngsmittel wie Adumbran, Tavor, Normoc, Bromazanil, Faustan und Lexotanil sowie Muskelentspanner wie Musaril ergänzten das Tableau. Hinzu kämen neu entwickelte Medikamente mit ‚hohen Zuwächsen’, die mehr und mehr die Rolle der Benzodiazepine als ‚schnelle Problemlöser’ einnähmen, z.B. Anti-Depressiva wie die ‚Pille gegen Schüchternheit’ oder niedrig dosierte Mittel wie Imap 1,5. Schon eine Einnahme über zwei bis drei Monate führe zur Gewöhnung und zu ‚Absetzerscheinungen’. Regelmäßig würden die Medikamente deshalb weiterverordnet, damit quälende Entzugssymptome wie Unruhe, Aggression oder Schlaflosigkeit nicht aufträten. (Weserkurier, 18.1.03, S.1)

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  8. Dieser Befund mag nur denjenigen wundern, der die Macht und Lobby-Arbeit der Pharma-Konzeme übersieht, “eine der mächtigsten Industrien der Welt (...). Deren Lobby ist perfekt organisiert, selbst die US-Regierung steht auf ihrer Seite” untertitelt Der Spiegel (Nr. 14, 2003;.84) seinen Bericht “Jäger der Patent-Milliarden”, in dem auch die Rolle der Chemie-Gewerkschaften angesprochen wird..

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  9. ganz direkt kann man dies am Beispiel des Nikotins im Vergleich zwischen der Erstausgabe von Hess (1987) und der gemeinsam mit Kolte und Schmidt-Semisch verfassten Folge-Ausgabe (Hess ua. 2004) verfolgen, die überdies die von der WHO vorgangetriebene ‚Sucht-Genese’ des Nikotins seit dem Ende der 80er Jahre belegen (67ff)

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  10. So der Spiegel-Titel für seine Titelgeschichte „Die Abschaffung der Gesundheit“ (2003 Nr. 32:116–126), dem ich auch die zitierten Zahlen entnehme

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  11. Birgitta Kolte bemerkt unter Hinweis auf DHS Jahrbuch Sucht (2003;57) dass diese Zahlen nicht stimmen, was letztlich jedoch unerheblich ist, da solche Angaben fast immer den Leser nicht informieren sondern emotional einstimmen sollen

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  12. Wer tiefer in diesen für die Jugendlichen in der Bundesrepublik Deutschland geltenden Zahlenwust eindringen will, sei auf Freitag/Hurrelmann (2001) verwiesen.

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  13. Zu den Problemen solcher ökonomischer Analysen, insbesondere dann, ob und wenn man den ‚Gewinn’ für Kranken- und Rentenkassen durch frühzeitiges Versterben berücksichtigen will, vgl. den Bericht der Weltbank („Der Tabakepidemie Einhalt bieten“ 2003) mit zahlreichen Literaturverweisen.

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  14. Kein Wunder angesichts der Macht der Tabak-Konzerne

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  15. Zur ‚Explosion’ der von der WHO jährlich gesteigerte Todes-Zahlen vgl. Schmidt-Semisch (2002a) und Kolte/Schmidt-Semisch (2003a) für das Nikotin; ganz entsprechend analysiert Peele (1989;135ff) die beliebig steigerbaren Zahlen für diverse ‚substanzlose Süchte’

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  16. Vgl. zu einigen der empirischen Grundlagen die Statistiken in Kraus/Augustin (2001) mit einer Rücklaufquote von 45,5% und einer natürlich mit vielen Fehlern behafteten Hochrechnung auf die 18–59-Jährigen sowie die beiden Jahresstatistiken der ambulanten und stationären Suchtkrankenhilfe für Deutschland in Sucht (47 Jg. Sonderheft 3, 2001), deren Daten in den jeweiligen Einleitungen korrekterweise mit den notwendigen Vorbehalten versehen werden. Siehe auch unten die Schwierigkeiten, die sich ergeben, wenn man mit den internationalen DSM-IV, ICD-10-Klasssifikationen arbeitet.

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  17. Zum >Medien-Forschungs-Kreislauf< vgl. Böttger in Schubarth (2001;28). Zusammen mit Olbrich weiß Mann etwa in seiner Kritik am neu aufgewärmten Konzept des kontrollierten Trinkens sehr wohl, wie notwendig solche Kassandrarufe sind: “Angesichts des harten Verteilungskampfes um Ressourcen für Forschung ist es darüber hinaus notwendig, Forschungsergebnisse mediumwirksam aufzubereiten und damit die öffentliche Diskussion zu bereichern und zu beeinflussen”. (in Sucht 2001, S.251)

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  18. weitere 50% betrachtet Werner Gross (2003; 80) als ‘Selbstmord mit Messer und Gabel’: “Über 50 Prozent aller Todesfälle sind auf ernährungsbedingte Erkrankungen zurückzuführen — das hält die Ärzteschaft für erwiesen”.

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  19. Was dann freilich unter ‘gesundheitsökonomischen’ Aspekten bei einer erfolgreichen ‘Suchtforschung’ nicht nur zum Niedergang all dieser Einrichtungen führen müßte, sondern zugleich, zynischerweise, Kranken- und Rentenkassen wegen des längeren Uberlebens dieser Patienten in noch größere Finanzsorgen hineintreiben würde. Bei solchen >Kostenberechnungen< wäre dann auch den ‘geschätzten Kosten der (Alkohol)Sucht von 46,6 Milliarden Euro bei einer Wertschöpfung aus dem Alkoholkonsum von 29,2 Milliarden oder den — nach Schweizer Vorbild berechneten Kosten der Drogenabhängigkeit — eine halbe Milliarde Schweizer Franken — (Wittkowski in Sucht 2002;137) etwa die Einnahme aus der Zigarettensteuer, die in Deutschland für 2002 auf 13,4 Milliarden Euro geschätzt werden (Spiegel, 4/2003 S.58), gegenüberzustellen

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  20. vgl auch Kolte/Schmidt-Semisch (2002)

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  21. in diesem Sinne argumentierte auch die jüngst — erst einmal — abgewiesene Klage eines 56-jährigen Frührentners gegen Reemtsma (s. Spiegel 45/2003; 60)

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  22. vgl. Kellermann (2002)

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  23. s. auch Aktionsplan (2003;24): Reduzierung des Tabakkonsums zur Verringerung der tabakbedingten Krankheiten und Todesfälle als eines der 5 prioritären Gesundheitsziele. vgl. www.gesundheitsziele.de

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  24. Auch für Benowitz (“The Nature of Nicotine Addiction” in: Slovic 2001) gibt es eigentlich nur leichte und schwere addiction: “Among adults the light or occasional smoker (i.e., one who regularly smokes five or fewer cigarettes per day or who does not smoke every day) is in general less (?) addicted than are dayly smokers.“(166), zumal das im weiteren von Löwenstein (“A Visceral Account of Addiction” In Slovic 2001) näher ausgeführte triebgleiche >craving< (190) nach Befunden der Zwillingsforschung “a moderate genetic influence on both initiation and maintenance of cigarette smoking” (181) vermuten lasse

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  25. vgl. zu dieser medizinischen Wirkungs-Argumentation, die entfernt der beruhigenden — doch durch nichts nachgewiesenen — volkstümlichen Einsicht vergleichbar wäre, dass ein abendliches Glas Rotwein vor dem Herzinfarkt schütze (s. Stern 5/2003 S.105), die kurze Übersicht mit Literatur von Scholten (2002) sowie die in der Zeitschrift ‚Alkoholforschung’ (Sommer 2003;14–17) rezensierten Artikel von Mukamal u.a. (2003): „Männer, die an drei bis vier Tagen pro Woche tranken, erlitten mit 32% geringerer Wahrscheinlichkeit einen Herzanfall als die, die weniger als einmal pro Woche Alkohol konsumierten“; Goldberg (2003): „Wäre es vernünftig (...) einen formalen Versuch zur Ermittlung der Wirksamkeit von Alkohol durchzuführen, genauso wie man neue Medikamente in klinischen Versuchen testet“?; und Truelsen et al. (2002): „Das Risiko von Demenz war bei moderaten Weintrinkern (...) deutlich geringer als bei den Teilnehmern, die angaben, nie oder nur selten alkoholische Getränke zu sich zu nehmen“

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  26. In ganz ähnlicher Weise gehen Frenk/Dar (2000) in ihrer sonst vorbildlichen Widerlegung der NikotinSucht-These ganz selbstverständlich davon aus, dass dies bei den ‚harten’ Drogen dagegen sehr wohl der Fall wäre.

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  27. Diese ‚therapie-nahe’ Art der Akzeptanz mag im Bereich einer auf die ‚Spätstadien’ zugeschnittenen Drogenarbeit noch eher verständlich sein (vgl. dazu schon früh: Schuller/Stöver 1990), doch färbt sie zumindest latent selbst noch so fortschrittliche Präventionsbeiträge wie Püschl/Schlömer’s “Suchtprävention 2002“.

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  28. Der Präsident der USA, George Bush jr., in seiner Rede zur Lage der Nation vor dem Kongress am 20.1.2004: „Nur sexuelle Enthaltsamkeit schützt vor Geschlechtskrankheiten“ (Tagesschau ARD 20.1.2004; 20 Uhr)

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These 2.2

  1. So Freitag/Hurrelmann 2001, 59: “Häufige Rauscherfahrungen sind zugleich ein Indikator für einen gefährlichen Gebrauch von Alkohol (richtig S.Q.), denn schon eine einmalige Überdosierung birgt eine Vielzahl von Gesundheitsrisiken in sich”.

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  2. BVerfG. vom 9.3. 94 in NJW 1994; 1577ff

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  3. Der angelsächsische Sprachgebrauch kennt — bezeichnender Weise? — den Begriff des >Rausches< nicht: Bedeutet doch >intoxication< eigentlich ein ‚Sich in die Vergiftung hinein begeben’ (so wie >inebriety< dasselbe, jedoch verstärkt, wie >ebriety< = Trunkenheit bedeutet); >toxicology< ist die Lehre von den Giften, vergleichbar also unseren polizeilichen >Rauschgift-Vorstellungen<

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  4. ein Modell, das zugleich auch plausibel den aktuell sehr viel näher liegende, jedoch latent dahinter verborgenen, lustfeindlichen Neid gegen den ‚hedonistischen Rausch’ der Jugend zudecken kann

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  5. vgl zu den anonymen Alkoholikern Eisenbach-Stangl/Rosenquist (1998); Mäkelä (1996) und, äußerst kritisch: Peele (1989) passim

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  6. Akers, former President of the American Society of Criminology, kritisiert diesen in den Mit-sechziger Jahren erfolgten Übergang vom physischen zum psychischen addiction-Kriterium: „The concept of addiction appears to have been changed mainly so that drugs such as cocaine can be more powerfully condemned and discredited, not because new evidence has shown it to be addictive under the traditional (d. h. physiologischen) concept” (1991;788; Einfügung S.Q.)

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  7. Fragebogen und Fragen findet man bei Hess u.a.(2004;125f)

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  8. die mit dem Vorgänger-Manual DSM-III-R arbeiteten, das noch das dem FTND entsprechende ‚cigarettes per day’ enthielt, diesem also insgesamt noch ähnlicher war; FIND-Abhängigkeit bei dem üblichen cutoff von 6 Punkten (Moolchan 2002;110)

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  9. So wie man früher formulierte: „Intelligenz ist, was der Intelligenz-Test misst“

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  10. vgl dazu allgemein als Beispiel für die florierende Ratgeberliteratur mit weiteren Hinweisen: Gross (2003); zur Sexsucht: Strauß (2001); zur Internetsucht: Zusammenstellung bei Hahn/Jerusalem (2001) und Demmel (2002); zur Glückspielsucht s. Heft Nr. 1 des SuchtMagazins (1999); zur Arbeitssucht s. Breitsameter/Reiners-Kröncke (1997)

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  11. Spiegel (2004, Nr.23: 131): „Suchtforscher haben bei SMS-Schreibern bereits die bekannten Suchtsymptome beobachtet: Besessenheit, Stimmungsschwankungen, Rückzug aus der Gemeinschaft“

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  12. Gemeint ist der ursprünglich als Entlastung vorgebrachte Hinweis auf die vergleichbaren Risiken der nicht-illegalisierten Drogen, der heute eben gegen diese ‚legalen’ Drogen eingesetzt wird.

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  13. Ein Topos, der schon von Caesar gegenüber den Germanen verwendet wurde: “Ihr Leben bestehe nur aus der Jagd sowie aus Kampfübungen und Krieg. Diese Härte wird durch sexuelle Enthaltsamkeit gesteigert: ‘Vor dem zwanzigsten Lebensjahr mit einer Frau geschlechtlich verkehrt zu haben, ist für sie die größte Schande”‘ (Krause 2002;76). Vgl. auch >Geil kickt gut; Ein Wissenschaftler klärt, was Profi-Fußballer schwach macht< (Spiegel 37/2003;138)

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  14. vgl. dazu Boller (1995) aus liberal kirchlich-religiöser Sicht sowie die sehr leicht lesbare Einführung von Scheerer (1995) und die ‘konstruktiven’ Überlegungen bei Degkwitz (2000a) und (2000b)

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  15. so auch Hammersley/Reid (2002;9): „Addiction is an ‚all or nothing’ condition that is long lasting, if not permanent. One cannot be slightly addicted, or only addicted for a few hours or days”.

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  16. zur Diskussion vgl. das Heft 4 der Sucht 2001 (232–264) und hierin Petry, der den Terminus ‘kontrolliertes Trinken’ durch den des ‘reduzierten Trinkens’ ersetzen will, während Springer diese Form in einen ‘safer-use’ Ansatz einbauen möchte. Insgesamt ist man skeptisch, da einerseits ‘Suchtmechanismen subkortikal’ verankert seien und weil andererseits dieser “Ansatz zumindest in der gegenwärtigen Forschungs- und Gesellschaftssituation prinzipielle Schwächen aufweist, weswegen Abstinenz in der Behandlung von Alkoholabhängigen unverändert als Therapieziel der Wahl anzusehen ist“ (Lindenmeyer)

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  17. s. Kolte/Schmidt-Semisch (2002) für Nikotin; Koerkel (2002; 2002a) für Alkohol und L. Schmidt (2001) zur Glückspielsucht

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  18. GK Quest Akademie, Seminare 2003/2004 www.gk-quest.de

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  19. „It would thus appear that the majority of individuals who use drugs can stop their use without treatment intervention. Those individuals eventually seen by clinicians may be a self-selecting population who find abstinence far more difficult to achieve“ fasst Christo (1998;69) seinen Überblick über die einschlägige Forschung zusammen. Siehe auch insgesamt den informativen Sammelband von Klingemann u.a. (2001)

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  20. Hough (2001) von der englischen Criminal Policy Research Unit kommentiert dies in einer durchaus kritischen Bewertung „It provides an empirically grounded view of drug use amongst the 95% or so of those, who use illicit drugs in a relatively controlled and safe way (...) From a narrowly criminological viewpoint, a troubling feature of the findings is the sheer depth of the chasm between political discourse of ‘drug warriors’ and the lived experience of illicit drugs amongst people in their early 20s”. Und Hunt (2001;427) erhofft sich aus diesen Befunden, dass diese Drogen-konsumierenden Postadoleszenten später als Eltern insgesamt Drogen-toleranter werden: „This forthcoming generation of parents will also be less tolerant of legislation that criminalized them or their friends (...) nor will they be so tolerant of laws that criminalize their own children for what they have mostly come to perceive as relatively harmless youthful indiscretions occuring as part of their leisure lifestyle en route to adulthood“.

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  21. Vg. zu dieser von Parker u.a. angestoßenen >normalisation<-Diskussion: MacDonald/Marsh (2002;29ff) sowie Wiessing (2001;423), der darauf hinweist, das ja auch die von Jessor angeführten ‚markers’ des Erwachsenen-Seins entsprechend hinausgeschoben seien: „the reduction in drug use may not be delayed ‚beyond’ the markers, but rather together with the markers“.

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  22. s. dazu Barsch (1996)

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  23. LG Lübeck NJW 92;1571

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  24. vgl hierzu die excellente Analyse von Luik (1996) für die Ideologie der Nikotin-Sucht

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  25. Auch der Nikotin-Addiction Report des Surgeon General — den Frenk/Dar (2001; 35) ihrer Kritik zu Grunde legen — formulierte: „The terms ‚drug addiction’ and ‚drug dependence’ are scientifically equivalent (...) the term ‚drug dependence’ has been increasingly adopted in the scientific and medical literature as a more technical term, whreas the term ‚drug addiction’ continues to be used by NIDA and other organizations when it is important to provide information at a more general level” (p.7)

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  26. zitiert nach Sucht (2002;201)

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  27. was schon die ursprüngliche Expertise in ihren >Schlussfolgerungen< eigentlich ohne zureichend ‚positive’ Ableitung (sondern eher ex negativo, weil spätere Prävention nicht funktioniert) betonte: „Präventive Maßnahmen für die Verbesserung des Erziehungsstils der Eltern“ sollten „bereits im Kindesalter von 5 bis 7 Jahren eingesetzt werden“ (Künzel-Böhmer u.a. 1993;104)

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  28. nach dem gleichnamigen Roman von Joseph Heller und der 1970 gedrehten Antikriegssatire Catch-22: „Eine auswegslose Lage, die mit Logik nicht zu knacken ist“

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  29. mit 734 Arbeiten im Literaturverzeichnis

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  30. und zwar zunächst auf 6 ,phänomenologisch-beschreibende Merkmale einer Abhängigkeit’ (Zwang, Kontrollierbarkeit des Verhaltens, Affektbeeinflussung, Konsumintensität, Konsumangemessenheit, Bindung an die Substanz) und drei evaluative ‘Folgen der Abhängigkeit’ (körperliche, soziale, psychische Folgen; Entzugserscheinungen, Persönlichkeitsverflachung) (101). Nach Ausscheiden der ‘Folgen’, da diese weder theoretisch zureichend kausal mit dem beschriebenen Phänomen verbunden noch wertneutral fassbar seien, und der ‘Kontrollierbarkeit’, da diese äquivalent zum Zwang sei, bleiben 5 Dimensionen (108)

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  31. SCL-Variablen zur ‘psychischen Befindlichkeit’: Zwanghaftigkeit, paranoides Denken, Depressivität, Unsicherheit im Sozialkontakt, Psychotizismus und Ängstlichkeit; sowie 4 Variablen zu den ‘Psychischen Ressourcen’: Selbstwert, Selbstwirksamkeit, Gehemmtheit, Leistungsorientierung

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  32. vgl Krasmann (2003;163f)

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  33. Ein schönes Beispiel hierfür liefert Westermann (2000,213), wenn er scheinbar völlig selbstverständlich und unreflektiert der Arbeit von Boikat (1997) vorhält, dass ihr “Forschungsinteresse im Hinblick auf die von mir geführten Interviews (...) insbesondere zum Ziel” hatte, “positive Aspekte von Rauscherleben zu erheben und somit einen Beitrag zur Entmystifizierung zu leisten”. Warum eigentlich sollte man nicht auch einmal in diese Richtung schauen?

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  34. In seiner kleinen Streitschrift beschreibt Schneider diese ‘Entstehung des sozialen Problems Gebrauch illegalisierter Drogen’ mustergültig und überzeugend (2002, S.15–18)

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  35. vgl Degkwitz (2002 b) sowie insbesondere Lettieri/Welz (1983)

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  36. vgl zu diesen Funktionen die ausgezeichnete Analyse avon Hammersley/Reid (2002 13ff)

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  37. Eine höchst spannende Analyse dieser Zusammenhänge liefert das ethnographisch orientierte Forschungsprojekt von Keene/Raynor (1993), die in einem dem AA nahestehenden Minnesota Treatment Program den wechselseitigen Einfluss der addiction-theories des Behandlungspersonals und 40 ihrer Klienten untersuchten.

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These 2.3

  1. dasselbe Phänomen beklagt Winter (1998;40) für den Bereich der Sexualpädagogik: „Altersbezogene Unterschiede bei Jungen und männlichen Jugendlichen werden meist nicht wahrgenommen oder übergangen (z.B. indem von ‚den’ Jugendlichen gesprochen wird).“

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  2. Vgl. dazu die sehr einschlägigen Darlegungen bei Winter (1998)

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  3. Shell Jugendstudie (2000;290) bei der Frage: „Würdest Du Dich eher als Jugendlicher oder als Erwachsener sehen?“ stieg von 1991 bis 1999 bei den befragten 15–25-Jährigen im Osten der Prozentsatz von 67,8% auf 68,1% und im Westen von 52,0%auf 56,5%

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  4. Lösel/Bliesener (2003;11) bieten hierfür gleich zu Beginn ihrer Untersuchung zur ‚Gewalt in der Schule’ das entsprechend übliche Sammelsurium an Zitat-Stellen sowie ein Übersichtschema zur ‚Kumulation bio-psycho-sozialer Risikofaktoren der Dissozialität“, was sie jedoch ausdrücklich nicht ‚kausal’ verstehen wollen (80). Sale et al. (2003;99) fassen diese Faktoren in Auswertung einer Interview-Erhebung bei 10.473 Jugendlichen im Alter von 9 bis 18 Jahren aus high-risk communities in einem komplexen PfadModell zusammen, in dem freilich, wie so häufig bei solchen Modellen, die in den Darstellungen verwendeten Pfeile — trotz fehlender Längsschnitt-Analyse — Kausalbeziehungen nahe legen: „Family connectedness and self-control contribute to school connectedness, which relates to school performance, peer substance use, and ultimately personal substance use“; lauter Variablen, die lediglich den Querschnitt-Interviews der Jugendlichen, also deren subjektiver Bewertung, entnommen wurden.

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  5. um dann zwei Jahre später (Reese/Silbereisen 2001; 147f) mit einer ganzen komplexen Batterie von „Risikofaktoren, Protektivfaktoren, Vulnerabilitätsfaktoren und Kompensationsfaktoren“ aufzufahren, die ihrerseits dann nochmals ‚allgemein’ für das gesamte Jessor-Syndrom und ‚spezifisch’ für dessen einzelne ‚Risikoverhaltensweisen’ aufgedröselt werden

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  6. Protective: Durchschnittliche Schulnote; law abidance (gibt falsches Wechselgeld zurück); Religiosität (glaubt an Bibel); Depression; Selfacceptance (glaubt an sich selber); Beziehung zu Familie/Eltern; angenommene Wahrscheinlichkeit, wegen Drogen bestraft zu werden. Risk: Educational aspiration (angestrebter Schulabschluss); perceived opportunity (Zukunftsaussicht); 16-item-Delinquenz-Skala; Important people/community support (wie beurteilen wichtige Personen den Drogen-Gebrauch); wahrgenommener Drogenkonsum von Eltern, von peers und availabilty of drugs (284f)

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  7. Moon et al. (2000) fanden dagegen eine gesonderte Bedeutung der resilience-Faktoren „positive family relations, low parental permissiveness, and perceived neighborhood safety“ gegenüber den Risk-Faktoren “high family stressor events, low religiosity and high parental substance use“ bei einer durch sehr hohe Attritionsraten (Ausfälle) belasteten, jugendlichen Gruppe überwiegend mexikanisch-amerikanischer Herkunft

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  8. auf Antonovsky’s ‚Salutogenese’ zurückgreifend

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  9. vgl auch Brown (2001;103ff)

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  10. Vgl. zu diesem >conduct disorder< Konzept: Fergusson et al. (1991) und Zoccolillo (1992).

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  11. Andresen, einer der Autoren der Thomasius-Studie im Spiegel (2000 Nr. 27 S. 207)

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  12. Eine kurze Zusammenfassung der Entwicklung findet man in Jessor (2001)

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  13. Dieses interkulturell sehr stabile Ergebnis (vgl. etwa Plant/Plant 1997), das wir auch in unserer Studie für Deutschland wiederholen konnten (Quensel 1999), kann im Einzelfall — etwa dann, wenn zu viele ‚Delinquenz-Items’ einer Skala einzeln in die Faktorenanalyse eingegeben werden — auch zu zwei Faktoren führen (Donovan 1996;396)

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  14. Dabei übersieht ihr Ansatz, die untersuchten ‚problematischen Verhaltensformen’ aus Einstellungen, Werthaltungen und ‚wahrgenommenen’ Umwelteinflüssen zu erklären, auch deren kaum analytisch oder gar statistisch auflösbare wechselseitige Abhängigkeit, zumal sie in ein und demselben Fragebogen erhoben wurden. Selbst das in solchen Fällen als Königsweg geltende Follow-up-Design mehrfach einander folgender Erhebungen löst dieses Dilemma eines sich langsam gegenseitig hochschaukelnden Zusammenhangs nicht, so sehr man auch in Kenntnis der einen Seite (Verhalten bzw. Einstellung etc.) — auf der Populations-Ebene — die korrelativen Zusammenhänge für entsprechende Voraussagen der anderen Seite nutzen kann.

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  15. Die insgesamt zurückhaltende Art der Interpretation zeigt sich auch darin, dass sich diese Autoren auf das aktuelle Verhalten Jugendlicher und Heranwachsender beziehen, ohne selbst deren Voraussetzungen in früheren kindlichen Entwicklungsstörungen zu suchen: „Unlike the emphasis on early childhood of classical psychoanalytic theory, our perspective places primary stress on adolescence. (...) There is no recourse in the framework to psychopathology; problem-behavior theory does not invoke concepts of maladjustment or abnormality or psychiatric disorder (...) What needs emphasis, then, is that the framework is designed to apply to youth in general and to account for problem behavior out of the normal processes and relationships, both personal and social, that organize the daily lives of young people“ (Jessor/Jessor 1977;5,40).

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  16. Derson (2000;107) kann sogar auf ein Archiv von über 3000 Studien mit longitudinalen risk-factor-Daten zurückgreifen

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  17. Diese Convention — „the most widely ratified treaty in history“ (abgesehen von den USA und Somalia (!) nach dem Stand von 2002) “made participation a fundamental right of all young people“ (O’Donoghue et al. 2002;15)

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  18. Vgl. dazu die auch praktisch weiterführenden Websites www.theinnovationcenter.org ‚ wwwatthetable. org und www.forumforyouthinvestment.org

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  19. so, dass Hurrelmann (2002; 161 ff) einen “autoritativ-partizipativen Erziehungsstil“ als wünschenswert propagiert: „Ein solcher ausgewogener Erziehungsstil ist ‚autoritativ’, weil er die Autorität der Eltern zurückhaltend und umsichtig einsetzt, und er ist ‚partizipativ’, weil er auf die Bedürfnisse des Kindes im Sinne einer Mitgestaltung der gemeinsamen Beziehung eingeht“ (162)

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  20. vgl. die Analyse von Lubeck (1995;54): „If a child does not fare well, emotionally, socially, or academically, it is the family — but the mother specifically — who is implicated. If a child is born out of wedlock, born to a teenage mother, lives in a female-headed household, or is welfare dependent, it is presumed to be the mother’s fault”

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  21. Zum Risiko-Konzept allgemein, wie es vor allem im gouvernmentality-Ansatz vorangetrieben wird: Krasman (2003;198ff); in der Jugendforschung s. den Sammelband von Raithel (2001) und dessen Einführung (Raithel 2001a) sowie die Kritik in Groenemeyer (2001)

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  22. vgl. Rittner (2001) und dort insbes. die Unfallzahlen (S.228ff)

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  23. zu den relativ seltenen Ausnahmen s. zum Verkehr Shope/Bingham (2002), die das alkohol-bedingte Fahren als Teil eines allgemeinen ‚problem-driving’ und dieses seinerseits als Teil eines allgemeineren jessor-Syndroms’ herausarbeiten. Zum Stigma-Risiko, das besonders in der kritischen Kriminologie untersucht wurde, s. Wolfson/Hourigan (1997) die dieses Risiko am Beispiel der Heraufsetzung des Trink-Alters analysieren. Zur Problematik des übermäßigen Pharma-Konsums bei Mädchen s. die Dissertation von Butt-Behrmann (2004)

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  24. vgl etwa Plant/Plant 1997, besprochen in www.archido.de/Rezensionen

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  25. „Entscheidungsverhalten bei mangelnder Gewissheit über die Erreichbarkeit des Handlungsziels und möglicher negativer Folgen durch die getroffene Entscheidung“ (DTV Brockhaus Lexikon 1988)

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  26. vgl. Nicholson et al. (2002): Nach einer Aufzählung einer ganzen Reihe von Motiven bei früheren Autoren wie z.B. Cohen (1971): „People use drugs to ‚feel better’ or to ‚get high’. Individuals experiment with drugs out of curiosity or hope that using drugs can make them feel better” (117) fassen sie zusammen: “it is apparent that the potential reasons for using drugs are just about as diverse as the total range of motivations for all human behaviour. Drugs are not used for unique reasons specific only to drugs, nor are they used predominantly for pathological reasons. They are used by different persons for different reasons and by the same person for different reasons at different times” (118).

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  27. Und so konnten Goldberg et al. (2002;482f) in ihrer kalifornischen Längsschnittstudie von SchülerInnen der 5., 7. und 9. Klasse herausarbeiten, dass bei einem Vergleich der von den SchülerInnen selbst wahrgenommenen ‚benefits’ mit den — ihnen an sich bekannten — ‚risks’ beim moderaten Alkohol-Trinken die ersteren erheblich besser sowohl das Trinken wie aber auch das Rauchen voraussagen konnten: “With increasing experience, adolescent respondents perceived the benefits of alcohol to be more likely and the risks to be less likely. More importantly, the perceived benefits of alcohol were a significant predictor of adolescents’ actual drinking and smoking behavior 6 months later, over and above the perceived risks of alcohol, age of the respondent, and level of experience. Furthermore, as an indication of the robust nature of this finding, perceived benefits proved to be a more important predictor of smoking behavior than perceived risks, and respondents’ self-generated alcohol-related perceived benefits (im qualitativen Interview) better predicted drinking behavior than did their self-generated perceived risks”.

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  28. „Sensation seeking is a trait defined by the seeking of varied, novel, complex, and intense sensations and experiences, and the willingness to take physical, social, legal and financial risks for the sake of such experience“ (Ruch/Zuckermann 2001;98 kursiv S.Q.).

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  29. bzw. besser der Differenz zwischen einem wahrscheinlichen Drogenkonsum und einem wahrscheinlichen Nicht-Konsum, der sog. odds-ratio, (d.h. p/1-p) (Bell 1988;136)

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  30. Dieser sog. ‚ökologische Fehlschluss’ besteht immer dann, wenn man fälschlicherweise von der Ebene der Bevölkerung auf die des Individuums zurückschließt

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  31. Einen rezenten Versuch, mehrere dieser Ansätze unter dem Dach einer von Cloninger entwickelten Theorie zu vereinen, findet man bei Wills et al. (1994)

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  32. weshalb es sich stets empfiehlt, hinter der Überschrift/Benennung solcher Skalen genau auf die Formulierung der dafür verwendeten Items/Fragen zu achten, selbst und gerade dann, wenn man glaubt, sich auf die in der Faktorenanalyse gewonnene ‚gemeinsame’ Dimension verlassen zu dürfen.

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  33. Eine kurze Zusammenfassung findet man in Ruch/Zuckerman (2001)

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  34. Bei solchen Items offenbart sich der mehrfach erwähnte ZirkelSchluss ganz direkt: 1. Stufe: Cannabis, Trinken, Sex, Party mache ich gerne; 2. Stufe: Als >sensation-seeking< gilt das, was von der Skala gemessen wird.; 3. Stufe: Kids, die hohe Werte auf der Skala aufweisen, nehmen, weil >sensation seeking<, häufiger Cannabis — bis hin zum Jessor-Syndrom. 4. Stufe: damit validiere ich meine Skala

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  35. Ich beziehe mich im Folgenden auf Ergebnisse aus unserem DDRAM-Projekt (Quensel 2001)

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  36. auf diese (sub)-kulturell unterschiedliche Bewertung komme ich in der 3. These noch einmal zurück

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Quensel, S. (2004). Die Sucht-Prävention begreift Drogen, Drogenkonsum und Drogen-Konsument vom negativen Ende her. In: Das Elend der Suchtprävention. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07648-3_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-07648-3_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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