Zusammenfassung
Die allgemeine Geschäfts- und Kreditsituation ist in der Konjunkturlage dieser Jahre begründet, die durch die internationale, alle Industriestaaten umfassende Krise in den Jahren 1907/08 charakterisiert wird 1.
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Literatur
Bei Haberler, Prosperität und Depression, S. 256, wird in der graphischen Darstellung 1910 als Tiefpunkt der Konjunkturbewegung angegeben.
Vgl. Handel und Gewerbe, 18. Jahrg., Nr. 10, S. 195–196; und Correspondenz der Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin, 33. Jahrg. (1910), Nr. 10, S. 249–251; vgl. auch die zusammenfassende Darstellung in: Drucksachen des Reichstages, Nr. 846, 13. Legislaturperiode, I. Session.
Vgl. Stellungnahme der Handelskammer Regensburg vom 9. 7. 1910, Handel und Gewerbe, 17. Jahrg., Nr. 38, S. 763, insbes. S. 764; vgl. auch die Stellungnahme der Handelskammer Rottweil, Handel und Gewerbe, 18. Jahrg., Nr. 4, S. 65; die Handelskammer Nordhausen befürchtet, daß bei Registrierpflicht der Sicherungsübereignung sich die Eigentumsvorbehalte ausdehnen würden, Handel und Gewerbe, 18. Jahrg., Nr. 10, S. 197.
Als Beispiel siehe Handelskammer Düsseldorf in ihrer Mitteilung vom 28. 10. 1910, Handel und Gewerbe, 18. Jahrg., Nr. 10. S. 197.
Das Ältestenkollegium hatte in seiner Sitzung vom 9. 6. 1910 beschlossen, diese Frage in den verschiedenen Deputationen und Korporationen zur Sprache zu bringen; vgl. Correspondenz der Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin, 33. Jahrg., Nr. 6, S. 156.
Vgl. Handel und Gewerbe, 18. Jahrg., Nr. 18, S. 322; im Verlaufe der weiteren Diskussion schloß sich dieser ablehnenden Haltung noch die Handelskammer zu Hanau durch Schreiben vom 20. 7. 1911 an, vgl. Handel und Gewerbe, 18. Jahrg., Nr. 39, S. 818.
Die Handelskammer von Hanau trat durch Schreiben vom 20. 4. 1911 für einen entsprechenden Ausbau der Anfechtungsvorschriften der Konkursordnung und des Anfechtungsgesetzes ein, lehnte aber die Einführung eines Registers für Sicherungsübereignungen ab; vgl. Handel und Gewerbe, 18. Jahrg., Nr. 39, S. 818.
Durch Schreiben der Handelskammern von Erfurt vom 25. 1. 1911, Offenbach vom 26. 1. 1911, Mainz vom 6. 2. 1911, Bericht der Handelskammern zu Göttingen vom 30. 1. 1911 und Stolp vom 28. 2. 1911, abgedr. in: Handel und Gewerbe, 18. Jahrg., Nr. 26, S. 464, 466, 467; Schreiben der Handelskammern zu Liegnitz vom 27. 4. 1911 und zu Braunschweig vom 16. 5. 1911 sowie der Handelskammer zu Solingen gemäß dem Bericht in ihren April-Mitteilungen, abgedr. in: Handel und Gewerbe, 18. Jahrg., Nr. 30, S. 577; Mitteilung der Handelskammer Brandenburg vom 20. 4. 1911, abgedr. in: Handel und Gewerbe, 18. Jahrg., Nr. 26, S. 467, und der Handelskammer Flensburg vom 7. 10. 1911, abgedr. in: Handel und Gewerbe, 19. Jahrg., Nr. 2, S. 66.
Correspondenz der Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin, 34. Jahrg., Nr. 6, S. 141 ff., ebenfalls abgedruckt in: Handel und Gewerbe, 18. Jahrg., Nr. 36, S. 747 f.; LZ 1912, S. 9, und HoldhMon, 11, S. 303 f. Diese Eingabe sandte der Deutsche Handelstag am 4. 7. 1911 an seine Mitglieder; vgl. Handel und Gewerbe, 18. Jahrg., Nr. 36, S. 747.
So u. a. das Reichsgerichtsurteil vom 22. 10. 1910, abgedr. in: Warneyer Ergänzungsband 4, S. 419 ff. (420).
Reichsgerichtsurteil vom 3. 1. 1903, abgedr. in: DJZ 1903, S. 153.
So grundsätzlich das Reichsgerichtsurteil vom 22. 10. 1910, abgedr. in: Warneyer Ergänzungsbd. 3, S. 419 ff.; so auch zustimmend Oertmann, der darauf hinweist, daß das Geschäftsergebnis, d. h. die Erträgnisse aus Veräußerungen, dem Schuldner zustehen und nicht ipso jure dem Sicherungsgläubiger zukommen; vgl. Zur Frage der Sicherungsübereignung, Sp. 1182.
Abgedr. in: Warneyer Ergänzungsbd. 4, S. 196–199, und in JW 1911, S. 324 f. sowie DJZ, 1911, Sp. 649 f.; das Reichsgericht hat diese Rechtsansicht nochmals im Urteil vom 18. 5. 1911 bekräftigt, abgedr. in: JW 1911, S. 650 ff. und in Bank-Archiv, 10. Jahrg., S. 382 f.; in einem anderen Urteil vom 5. 5. 1911 hatte das Reichsgericht einen Vertrag, durch den das ganze Geschäftsinventar samt Warenlager sicherungsübereignet und alle vorhandenen und zukünftigen Forderungen abgetreten worden waren, als gegen die guten Sitten verstoßend nach § 138 BGB für nichtig erklärt, abgedr. in: JW 1911, S. 576 f., und Bank-Archiv, 11. Jahrg., S. 9.
Ausführliche Darstellung der Auseinandersetzung mit den das Register ablehnenden Stellungnahmen in: Deutscher Handelstag, 51. Jahrg. (1911), Nr. 24, S. 8–14.
Es handelte sich um die zweite Beratung des Reichshaushaltsetats für das Jahr 1910 (Verhandlungen des Reichstags, 12. Legislaturperiode, II. Session), Bd. 258, 21. Sitzung. B7 Insbesondere durch das Gutachten vom 20. 10. 1910, abgedr. in: Correspondenz der Ältesten der Kaufmannschaft, 33. Jahrg., Nr. 10, S. 249–251.
Dr. Kerschensteiner, der als Stadtschulrat von München zu dieser Zeit noch um die Durchsetzung seiner Reformen kämpfen mußte, war zu diesem prononzierten Eintreten für die Interessen des Kleingewerbes wohl nicht in erster Linie durch die parteipolitisch bedingte Beschäftigung mit Mittelstandsfragen bestimmt worden. Durch seine Herkunft — sein Vater war als Kleingewerbetreibender in den verschiedensten Branchen mit wenig Erfolg tätig gewesen — hatte er die schwere Krise erlebt, in die durch die Industrialisierung der typische Mittelstand von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an geraten war; vgl. M. Kerschensteiner, Georg Kerschensteiner, S. 14, 17 f., 21, 23, 163; diese durch die Herkunft bedingte Einstellung ließ ihn auch als Abgeordneten neben schulpolitischen Problemen meistens zu Mittelstandsfragen Stellung nehmen, so schon in seiner Jungfernrede im Reichstag am 6. 3. 1912; s. Verhandlungen des Reichstags, 13. Legislaturperiode, I. Session, Bd. 283, S. 522–529.
Zöpfel, Recht und Wirtschaft, Bd. 1, S. 111. So hatte sich die Zahl der mangels Masse abgelehnten Konkursanträge von 1901 bis 1911 von 1150 auf 2400 im Jahr erhöht.
Vgl. Reichsgerichtsurteil vom 11. 10. 1909, abgedr. in: Gruchots Beiträge, 54. Jahrg., S. 162 ff. (167).
Abgedr. in: Warneyers Ergänzungsbd. 3, S. 419–421, und Bankarchiv, 11. Jahrg., S. 78; vgl. auch das Urt. des OLG Hamburg v. 7. 3. 1911, abgedr. in Bank-Archiv, 11. Jahrgang, S. 78.
Vgl. RG-Urteil vom 3. 1. 1903, abgedr. in: DJZ, 1903, Sp. 153.
Reichsgerichtsurteil vom 16. 2. 1912, abgedr. in: Warn. Ergänzungsband 5, S. 236, und im Bank-Archiv, 11. Jahrg., S. 297.
In einem weiteren Fall, bei dem jemand sein gesamtes gegenwärtiges und zukünftiges Vermögen in Gestalt von Warenlager, Geschäftseinrichtung nebst sämtlichen, auch noch entstehenden Geschäftsforderungen übereignet hatte, nahm das Reichsgericht nach § 138 BGB sogar Nichtigkeit des Vertrages an; so RG Urteil vom 5. 5. 1911, abgedr. in: JW, 1911, 576 f., und Bank-Archiv, 11. Jahrg., S. 9. Für die weitere Anwendung des § 826 BGB bei Dritte schädigenden Sicherungsübereignungen vgl. RG Urteil vom 18. 5. 1911, abgedr. in JW 1911, S. 650 ff., und vom 24. 1. 1912, abgedr. in: Warneyers, Ergänzungsband 5, S. 170.
Der konservative Abgeordnete Holtschke äußerte daher in der Reichstagssitzung vom 18. 4. 1912 die Hoffnung, daß die Rechtsprechung ein gesetzliches Eingreifen überflüssig machen würde. Verhandlungen des Reichstags, 12. Legislaturperiode, I. Session, Bd. 284, 40. Sitzung.
Allerdings trat die Reichsbank 1911 der Diskontierung von Buchforderungen entgegen, um ein Zurückdrängen des Wechseldiskonts zu verhindern. Vgl. Lammers, Die Bekämpfung des Borgunwesens, S. 72; Eckert, Kreditprobleme des kaufmännischen Mittelstandes, S. 52.
So die Zentrumsabgeordneten Dr. Belzer am 18. 4. 1912, Verhandlungen des Reichstags, 13. Legislaturperiode, I. Session, Bd. 284, 40. Sitzung, und Bolz am 10. 2. 1913, Verhandl. d. Reichstages, 13. Legislaturperiode, I. Session, 108. Sitzung.
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Melsheimer, K. (1967). Bestrebungen um die Kreditsicherungsreform von 1910 bis zum Ersten Weltkrieg. In: Sicherungsübereignung oder Registerpfandrecht. Staat und Politik, vol 11. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07602-5_3
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