Zusammenfassung
Die Novemberrevolution von 1918 und der Versailler Friedensvertrag von 1919 haben für Ostpreußen neue Formen der politischen Existenz geschaffen, die einen scharfen Kontrast zum vorherigen Zustand bildeten. Die Revolution beendete den prinzipiellen Einklang, der zwischen der konservativ-monarchischen Regierung in Berlin und den maßgebenden politischen Schichten der Provinz bestanden hat. Der November 1918 brachte in Berlin die demokratischen und republikanischen Kräfte ans Ruder, die von der Mehrheit der ostpreußischen Bevölkerung abgelehnt und stets mit offener oder untergründiger Opposition bekämpft wurden. Diese politische Spannung hat zwar die neue Regierung nicht ernstlich gefährden können, aber das gegenseitige Mißtrauen wurde zu einem belastenden Novum für die Beziehungen zwischen Königsberg und Berlin.
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Literatur
Ober die Entwicklungsstadien dieser Politik s. Fritz Fischer, Griff nach der Weltmacht. Die Kriegszielpolitik des kaiserlichen Deutschland 1914/18,Düsseldorf 1961; Werner Basler, Deutschlands Annexionspolitik in Polen und im Baltikum 1914–1918, Berlin 1962.
Die alliierten Friedensbedingungen sind am 7.5.19, die deutschen Gegenvorschläge am 27. und 29.5.19 übergeben worden. Die Alliierten haben darauf am 16.6.19 geantwortet und eine Entscheidung binnen sieben Tagen verlangt. Der Friedensvertrag ist am 28.6.19 unterzeichnet worden, nachdem sich die Nationalversammlung am 22.6. damit einverstanden erklärt hatte. Vgl. Cuno Horkenbach, Das Deutsche Reich von 1918 bis heute, Berlin 1930, S. 69 ff. — Eine zusammenfassende Aussage, die von militärischer Seite über die Oststaatspläne abgegeben worden ist, ist enthalten in: Karl Brammer, Verfassungsgrundlagen und Hochverrat. Beiträge zur Geschichte des neuen Deutschlands, Berlin 1922, S. 13 f. Ferner Gerhard Lawin, Die Volksabstimmung in Westpreußen. Auf Grurid amtlichen Materials dargestellt, Königsberg 1926, S. 15 ff.
Vgl. über beide u. S. 52 ff.
udolf Nadolny, Mein Beitrag, Wiesbaden 195.5, S. 71; Horkenbach (Anm. 1/2), S. 719.
ber letzterens. Georg Raddatz, Friedrich von Billow. 16 Jahre Arbeit ftlr den deutschen Osten (Sonderheft der Grenzmärkischen Heimatblätter/, Schneidemüh/ 1937. Bülow hat die Oststaatspläne in der Endphase als erfolglos abgelehnt (S. 38 f.).
August Winnig, Heimkehr, 2. Aufl., Hamburg 1935, S. 193; Otto Schmidt-Hannover, Umdenken oder Anarchie. Männer — Schicksale — Lehren,Göttingen 1959, S. 96 f.; S. 149 f.
Über den Ostdeutschen Heimatdienst in Ostpreußen und ähnliche Verbände, die 1919 entstanden sind, vgl. Rudolf Klatt, Ostpreußen unter dem Reichskommissariat, 1919/1920 (Studien zur Geschichte Preußens, Bd. 3), Heidelberg 1958, S. 139 ff.; Wilhelm Freiherr von Gayl, Ostpreußen unter fremden Flaggen. Ein Erinnerungsbuch an die ostpreußische Volksabstimmung vom 11. Juli 1920, Königsberg 1940, S. 100.
Georg Cleinow, Der Verlust der Ostmark. Die deutschen Volksräte des Bromberger Systems im Kampf um die Erhaltung der Ostmark beim Reich. 1918/19, Berlin 1934, S. 211.
A. a. O., S. 69 ff.; S. 95 ff.; Adam Gatos / Felix-Heinrich Gentzen / Witold Jakbbczyk, Die Hakatisten. Der Deutsche Ostmarkenverein (1894–1934). Ein Beitrag zur Geschichte der Ostpolitik des deutschen Imperialismus (Schriftenreihe der Kommission der Historiker der DDR und Volkspolens), Berlin 1966, S. 301 f.
Cleinow (Anm. 1/8), S. 168.
A. a. O., S. 172 (zitiert aus einer Stellungnahme Max Hildebert Boehms).
A. a. O., S. 277 (Entschließung einer Versammlung von Vertretern der Volksräte und verwandter Organisationen vom 28.5.19).
Ebda.
Noch am 3.6.19 hat den Volksräten als „letzte Rettung zur Erhaltung des Deutschtums” die „Schaffung eines zu Deutschland gehörigen Oststaates” vorgeschwebt; a. a. O., S. 287.
Friedrich von Rabenau, Seeckt. Aus seinem Leben. 1918–1936, Leipzig 1940, S. 123 (nach einer Lagebeurteilung Seeckts vom 19.1.19).
August Winnig, 400 Tage Ostpreußen, Dresden (1927), S. 36; Gerhard Schultze-Pfaelzer, Insel Ostpreußen, Berlin 1920, S. 7.
Winnig, Heimkehr (Anm. 1/6), S. 234; Cleinow (Anm. 1/8), S. 208; Klatt (Anm. 1/7), S. 82 f.
Cleinow, ebda. (Nadolny an die VdSt-Bundesbrüder); Nadolny (Anm. 1/4), S. 71.
Cleinow, a. a. O., S. 208 f.
Vgl. Gerhard Schulz, Zwischen Demokratie und Diktatur. Verfassungspolitik und Reichsreform in der Weimarer Republik, Bd. 1, Berlin 1963, S. 136 f.
Winnig, Heimkehr(Anm. 1/6), S. 193 f.; S. 199 f.; Cleinow (Anm. 1/8), S. 210 ff.; S. 274 f.; Max Worgitzki, Geschichte der Abstimmung in Ostpreußen. Der Kampf um Ermland und Masuren, Leipzig 1921, S. 28 ff. Vgl. Schulz, a. a. 0., S. 268 (Anm. 29).
Cleinow, a. a. O., S. 315; Winnig, a. a. O., S. 199; Gerhard Ritter, Carl Goerdeler und die deutsche Widerstandsbewegung, 3. Aufl., Stuttgart 1956, S. 442 f. Als Heerführer war der in Danzig kommandierende General Otto von Below ausersehen, der sich bereits im Kriege einen Namen gemacht hatte und nun von den Verschwörern ins Vertrauen gezogen wurde. Cleinow, a. a. O.,S. 304; S. 313; Winnig, a. a. 0.,S. 193; Schmidt-Hannover (Anm. 1/6), S. 96 f.; S. 149 f.
Winnig, a. a. O., S. 199.
A. a. 0., S. 193.
A. a. 0., S. 190 f.; S. 193.
Winnig, 400 Tage... (Anm. 1/16), S. 30 f.; Cleinow (Anm. 1/8), S. 223 ff.; Klatt (Anm. 1/7), S. 83.
Die Friedensbedingungen der Alliierten und Assoziierten Regierungen, Berlin 1919, S. 27 ff.; S. 64 ff. Über die Ausarbeitung der Friedensbedingungen s. Harold 1. Nelson, Land and Power. British and Alliied Policy on Germany’s Frontiers 1916–1919, London / Toronto 1963, S. 145 ff.
Winnig, Heimkehr (Anm. 1/6), S. 204 f.: „Ich wollte die Abgeordneten aller Parteien des Ostens in Marienburg zu einer Kundgebung versammeln und zum Widerstand gegen die Friedensbedingungen verpflichten.”
Nadolny (Anm. I/4), S. 71; Cleinow (Anm. I/8), S. 250 ff.; S. 287 f.; GStA, Rep. 90, Nr. 2231: WTB über Besprechung der ostdeutschen Parlamentsabgeordneten in Berlin am 21./22.5.19. In der Entschließung dieser Versammlung hieß es u. a.: „Die Feinde dürfen nicht darüber im Zweifel sein, daß wir uns den vorliegenden Friedensbedingungen niemals freiwillig unterwerfen werden.” — Ernst Siehr, „Ostpreußen nach dem Kriege”, in: Deutsche Staatenbildung und deutsche Kultur im Preußenlande, Königsberg 1931, S. 658’.
orgitzki (Anm. I/21), S. 27 f. ; Winnig, a. a. 0., S. 204 f.; Klatt (Anm. 1/7), S. 129 f.; GStA, Rep. 90, Nr. 2231: WTB über Tagung des, Parlamentarischen Aktionsausschusses für Ostpreußen, Westpreußen und den Regierungsbezirk Bromberg auf der Marienburg am 27.5.19.
Cleinow, a. a. 0., S. 287 f.: Am 3.6.19 hat sich der Parlamentarische Aktionsausschuß in Danzig der Presse vorgestellt, wobei der Zentrumsabgeordnete Fleischer u. a. ausgeführt hat, „der Ausschuß stelle sich hinter die Regierung, ohne von ihr abhängig zu sein”, und verfolge bei seiner Arbeit die Alternative, daß entweder der Frieden scheitere — dann müsse die deutsche Abwehr gegen polnische Angriffe organisiert werden — oder auf Grund der deutschen Gegenvorschläge zustande komme — dann müsse die Bevölkerung auf die zu erwartenden Abstimmungen vorbereitet werden. Unausgesprochener Grundsatz dieser Haltung war es, im Einklang mit der Reichsregierung zu bleiben. — Winnig, a. a. 0., S. 205 f.; Cleinow, a. a. 0., S. 275 f.; S. 291 f.
Cleinow, a. a. 0., S. 274; S. 277; S. 285; S. 287.
Winnig, Heimkehr (Anm. 1/6), S. 191 f.
BAK, R 43 I/1795: Niederschrift über Besprechung in der Reichskanzlei am 16.4.19; das Zitat ist Ausführungen des PreußMfLDuF Otto Braun entnommen.
Winnig, Heimkehr (Anm. 1/6), S. 194; S. 204; S. 212; Klatt (Anm. I/7), S. 130; Worgitzki (Anm. I/21), S. 32 f. — Laut einer Notiz des Generals von Below — bei Schmidt-Hannover (Anm. 1/6), S. 150 — hätte die MSPD das militärische Vorgehen tolerieren wollen, wenn ihr bei den beteiligten Truppen besondere Kontrollorgane zugestanden worden wären; dieses Ansinnen hat Below abgelehnt.
Cleinow (Anm. I/8), S. 270 ff.; Galos / Gentzen / Jakbbczyk (Anm. 1/9), S. 321 ff.; GStA, Rep. 90, Nr. 2231: Telegramm der Deutschen Vereinigung Bromberg an den PreußMdl vom 21.5.19; RWehrM an den PreußMPr, 8.6.19. Durch Vermittlung eines Referenten aus dem RWehrM sind die Gegensätze zwischen den Anhängern Cleinows und der Bromberger Sozialdemokratie notdürftig überbrückt worden. Über die wachsende Rechtsorientierung der westpreußischen Volksräte und anderweitige organisatorische Reibungen s. Worgitzki, a. a. O., S. 31 f.
Winnig, Heimkehr (Anm. I/6), S. 207; Cleinow, a. a. O., S. 245: angeblich seien über 11 000 Proteste im Mai 1919 aus der Ostmark an die Reichsregierung gelangt.
BAK, R 43 I/1795: Vertreter des AA beim Großen Hauptquartier an den PrRMin, Kolberg, 1(1.4.19.
A, a. O.: Posensches Feldartillerie-Regiment Nr. 56 an die 10. Feldartillerie-Brigade, 22.5.19 (Zitate); GStA, Rep. 90, Nr. 2237: 4. Infanterie-Division an Generalkommando Stettin, 20.5.19.
Cleinow (Anm. I/8), S. 294; Winnig, Heimkehr (Anm. I/6), S. 211 f.
GStA, Rep. 90, Nr. 2237: OPr Lippmann (Stettin) an den PreußMdl, 16.6.19 (übersendet eine Abschrift des Entwurfs).
Winnig, Heimkehr (Anm. 1/6), S. 286 f. Zu beachten ist jedoch, daß der preußische Kriegsminister Reinhardt nachdrücklich für einen bewaffneten Widerstand im Osten und die Oststaatsidee eingetreten ist; s. Wilhelm Groener, Lebenserinnerungen. Jugend, Generalstab, Weltkrieg, Göttingen 1957, S. 499; S. 502.
Aus der Rede Scheidemanns am 8.5.19; s. Die Friedensbedingungen... (Anm. 1/27), S. 250.
GStA, Rep. 90, Nr. 2231: Aufruf der Reichsregierung an die Deutschen im Osten, 30.5.19 (It. WTB vom 31.5.19). Vgl. BAK,R 43 1/1795: UStSRK an RKom Winnig, 12.6.19; die Reichsregierung wünsche, daß während der Friedensverhandlungen keine bewaffneten Zwischenfälle im Osten einträten und jedes aggressive Verhalten unterbleibe.
Cleinow (Anm. 1/8), S. 295 (an seine Frau, 15.6.19). Vgl. Winnig, Heimkehr (Anm. 1/6), S. 215 f.
Winnig, a. a. O., S. 190 f. Allerdings hat Groener bereits am 28.1.19 Batocki gegenüber betont, daß alle für die Reichseinheit gefährlichen Unternehmen inopportun seien; s. Dorothea Groener-Geyer, General Groener. Soldat und Staatsmann, Frankfurt a. M. 1955, S. 131 f.; S. 151 f.; Groener (Anm. 1/41), S. 493.
Walther Hubatsch, Hindenburg und der Staat. Aus den Papieren des Generalfeldmarschalls und Reichspräsidenten von 1878 bis 1934, Göttingen / Berlin / Frankfurt / Zürich (1966), S. 50: Hindenburg an seine Frau, 25.5.19.
Ebda.; Cleinow (Anm. 1/8), S. 329.
Winnig, Heimkehr (Anm. 1/6), S. 213; Cleinow, a. a. O., S. 318 ff.; Raddatz (Anm. 1/5), S. 37 ff.; Groener-Geyer (Anm. 1/45), S. 151 ff.; S. 379 ff.; Groener (Anm. 1/41), S. 498 ff.; Johannes Erger, Der Kapp-Lüttwitz-Putsch. Ein Beitrag zur deutschen Innenpolitik 1919/20 (Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Bd. 35), Düsseldorf 1967, S. 24 f.; S. 303; Erich Otto Volkmann, Revolution über Deutschland, Oldenburg 1930, S. 278 ff.; Otto-Ernst Schüddekopf, Das Heer und die Republik. Quellen zur Politik der Reichswehrführung 1918 bis 1933, Hannover / Frankfurt a. M. 1955, S. 92 f.; Fritz Ernst, „Aus dem Nachlaß des Generals Walther Reinhardt”, in: Die Welt als Geschichte, 18. Jg. (1958), S. 72 ff.
Ober die Haltung des Generals von Below s. Cleinow, a. a. O., S. 319 f.; Hubatsch (Anm. 1/46), S. 50 f.; Erger, a. a. 0., S. 28.
Cleinow, a. a. 0., S. 313 ff. Für die Haltung Batockis s. dessen Erklärungen vom 26.6.19 bei Klatt (Anm. 1/7), S. 267 f.; Raddatz (Anm. 1/5), S. 37, und vom September 1932 bei Cleinow, a. a. 0., S. 320 f.
Raddatz, a. a. 0., S. 40 f.
Cleinow (Ann). 1/8), S. 304, hat gehofft, „daß es möglich sein werde, den Oststaat vor der Formaldemokratie zu bewahren und für seine innere Organisation Grundgedanken eines ständischen Ausbaus ... durchsetzen zu können”. — Für Winnig vgl. u. Anni. 1/217. Die Stellung Batockis gegenüber der Revolution ist daraus ersichtlich, daß er sein Amt als Oberpräsident nach dem Umsturz nur widerstrebend fortgeführt hatte und seine Ablösung wünschte, „sobald es die Lage irgend angängig erscheinen läßt”. Vgl. Batocki am 13.3.19 vor dem OstprProvLT, in: Verhandlungen des 44. ProvLT der ProvOstpr, Königsberg 1919, S. 44.
Ludwig Schemann, Wolfgang Kapp und das Märzunternehmen vom Jahre 1920. Ein Wort der Sühne, München / Berlin 1937, S. 122 f.: Kapp an Oberst Heye, 5.7.19; Erger (Anm. 1/48), S. 39 f.; Hard von Oldenburg-Januschau, Erinnerungen, Leipzig 1936, S. 212.
Über die Stellung der Arbeiterräte und die Einwohnerwehren s. Eberhard Kolb, Die Arbeiterräte in der deutschen Innenpolitik, 1918–19/9 (Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Bd. 23), Düsseldorf 1962, S. 367 ff.; S. 385 ff. Bezeichnend für die Zurückdrängung des politischen Einflusses der Arbeiterparteien war es, daß der Vorschlag der MSP1), sich gegenüber dem militärischen Unternehmen zugunsten des Oststaats neutral zu verhalten, falls sie durch Zulassung besonderer politischer Kontrollorgane bei den Kommando-Behörden die Gewähr erhielte, daß die Aktionen nicht zu einem „militärischen Pronunciamento” ausgenutzt würden, abgelehnt worden ist; s. Schmidt-Hannover (Anm. 1/6), S. 150; Erger (Anne. 1/48), S. 24 f.
Über die Ereignisse im Rheinland s. Peter Klein, Separatisten an Rhein und Ruhr. Die konterrevolutionäre separatistische Bewegung der deutschen Bourgeoisie in der Rheinprovinz und in Westfalen, November 1918 bis Juli 1919,Berlin 1961; Karl Dietrich Erdmann, Adenauer in der Rheinlandpolitik nach dem Ersten Weltkrieg, Stuttgart 1966.
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 47. Jg., 1928, Berlin 1928, S. 16. Das Soldauer Gebiet ging direkt an Polen über, während das Memelland zunächst unter alliierte Verwaltung kam und Anfang 1923 von Litauen besetzt wurde; 1924 erhielt es den Status eines autonomen Gebiets innerhalb des litauischen Staates.
Vgl. Handbuch über den Preußischen Staat, hrsgg. vom Preußischen Staatsministerium für das Jahr 1922, Berlin 1922, S. 9. Die erwähnten fünf Kreise wurden zu einem eigenen Regierungsbezirk Westpreußen mit der Hauptstadt Marienwerder zusammengefaßt; s. Hans Hopf, „Der Regierungsbezirk Westpreußen 1920–1939”, in: Studien zur Geschichte des Preußenlandes. Festschrift für Erich Keyser, Marburg 1963, S. 77 ff.
Albert Hesse, „Die Einwirkungen der Gebietsabtretungen auf die Wirtschaft des deutschen Ostens”, in: Die Einwirkungen der Gebietsabtretungen auf die deutsche Wirtschaft (EnquA I),Bd. 1: Der deutsche Osten und Norden, Berlin 1930, S. 107 f. Eine Karte der ostpreußischen Weichselgrenze in Friedrich Heiss / Arnold Hillen Ziegfeld, Kampf um Preußenland, Berlin 1931, S. 195; vgl. Ostpreußens Abschnürung von der Weichsel, abgefaßt auf Grund amtlicher Quellen, Marienwerder 1928.
Nach der Sprachstatistik von 1910 haben von den 558 000 Einwohnern des Allensteiner Abstimmungsgebiets 172 000 ihre Muttersprache mit masurisch, 72 000 mit polnisch und 20 000 mit deutsch und einer der beiden anderen angegeben; im westpreußischen Abstimmungsgebiet haben von 159 000 Einwohnern 22 000 polnisch sowie 1600 polnisch und deutsch als ihre Muttersprache bezeichnet; s. Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, hrsgg. vom Statistischen Reichsamt, 45. Jg., 1926, Berlin 1926, S. 16 f.
Kurt Forstreuter, „Ostpreußen”, in: Die deutschen Ostgebiete zur Zeit der Weimarer Republik (Studien zum Deutschtum im Osten, Heft 3), Köln / Graz 1966, S. 18 f.; Heiss / Hillen Ziegfeld (Anm. I/58), S. 189. Insgesamt sind 543 243 Personen stimmberechtigt gewesen; beteiligt haben sich 475 925 = 87,6 %. Der Anteil der deutschen Stimmen hat im Regierungsbezirk Allenstein 97,7 % und im Regierungsbezirk Westpreußen 92,4 % betragen. Von den insgesamt 15 871 Stimmen, die für Polen abgegeben worden sind, haben die Landkreise Allenstein mit 4871 und Stuhm mit 4904 das Gros geliefert. Besonders auffallend ist, daß die masurischen Kreise z. T. mit 100 % für Deutschland gestimmt haben. Der Erfolg ist dadurch begünstigt worden, daß zur Abstimmung auch diejenigen zugelassen waren, die in dem betreffenden Gebiet geboren, aber inzwischen ins Reichsinnere abgewandert waren; etwa 195 000 solcher Personen haben sich an dem Plebiszit beteiligt. — Über die Geschichte der Abstimmung s. Worgitzki (Anm. I/21); Gayl (Anm. I/7); Lawin (Anm. I/2). Zygmunt Lietz, Plebiscyt na Powdlu,Warmii i Mazurach w 1920 roku, Warszawa 1958; Horst Jablonowski, „Die politischen Veränderungen im nordostdeutschen Raum von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg”, in: Zeitschrift für Ostforschung, 15. Jg. (1966), S. 256 ff.
Gayl, a. a. O., S. 284; S. 302. Die Weichselgrenze ist länger umstritten gewesen und erst 1922 endgültig festgesetzt worden; s. Ostpreußens Abschnürung von der Weichsel (Anm. I/58).
Zur polnischen Publizistik über Ostpreußen s. Rudolf Neumann, Ostpreußen im polnischen Schrifttum (Ostland-Schriften, Heft 4), Danzig 1931. Eine ausführliche Darstellung der polnischen Bestrebungen in Ostpreußen bei Wojciech Wrzesinski, Ruch polski na Warmii, Mazurach i Powislu w latach 1920–1939 (Prace Instytutu Zachodniego, Nr. 34), Poznan 1963.
Heiss / Hillen Ziegfeld (Anm. 1/58), S. 154; Statistische Jahresübersicht der Provinzialverwaltung Ostpreußen, 5. Jg., 1932, Königsberg 1932, S. 67 ff.; Werner Horn, „Ostpreußens Deutschtum im Spiegel der politischen Wahlen”, in: Geographischer Anzeiger, 32. Jg. (1931), S. 167 ff. Erweitert unter dem Titel: Ostpreußens Deutschtum im Spiegel der politischen Wahlen. 1921–1933 (Ostlandforschungen, Nr. 3), Danzig 1933. Atlas Östliches Mitteleuropa, Bielefeld / Berlin / Hannover (1959), Blatt 34. — Bei der Novemberwahl 1932 sind in den acht ehemaligen masurischen Abstimmungskreisen nur 145 Stimmen für die Polnische Volkspartei abgegeben worden. Der Schwund, den die polnische Liste in Westpreußen und der Umgebung Altensteins seit 1924 erlitten hatte, dürfte in erster Linie dem Zentrum zugute gekommen sein.
Für Oberpräsident Siehr ist die Beseitigung des Korridors und die räumliche Wiedervereinigung Ostpreußens mit dem Reich ein „naturrechtlicher Anspruch” gewesen; GStA, Rep. 90, Nr. 1067: OPr, Denkschrift über das Ostpreußenprogramm, 18.4.22. LHptm Blunk war überzeugt, „daß die Lage Ostpreußens sich erst dann wieder durchgreifend bessern wird, wenn der Korridor wieder deutsches Land ist und uns mit dem Reiche ... eng und fest verbindet”. Paul Blunk, Ostpreußen und der Korridor, Berlin 1933, S. 18.
Die Verletzung des Selbstbestimmungsrechts betonen u. a. Max Worgitzki, Ostpreußen. Selbstbestimmungsrecht oder Gewalt,Berlin (1925), S. 33 ff.; Blunk, a. a. O., S. 3 und S. 5; Wilhelm von Kries, „Deutschland und der Korridor”, in: Deutschland und der Korridor, hrsgg. von Friedrich Heiss und Arnold Hillen Ziegfeld, Berlin 1933, S. 411; S. 440. Blunk. a. a. O., S. 9, macht den Korridor für Ostpreußens wirtschaftliche Notlage verantwortlich.
Blunk, a. a. O., S. 4 (erstes Zitat); Kries, a. a. O.,S. 457; S. 463 (weitere Zitate).
Der Friedensvertrag von Versailles nebst Schlußprotokoll und Rheinlandstatut... , Berlin 1925, S. 66 f.; S. 72.
Den Text s. teilweise in: Das Diktat von Versailles. Entstehung — Inhalt — Zerfall, hrsgg. von Fritz Berber (Veröffentlichungen des Deutschen Instituts für Außenpolitische Forschung, Bd. 3), Essen 1939, S. 743 ff.
Gleichzeitig ist Polen der privilegierte Verkehr auf zwei Linien rechts der Weichsel zwischen der polnischen Grenze und Danzig zugestanden worden. Der gewöhnliche Durchgangsverkehr sollte auf allen Linien des abgetretenen Gebiets, soweit sie für den Verkehr zwischen Deutschland und Polen geöffnet waren, möglich sein. Unabhängig von der Regelung des Korridorverkehrs ist von deutscher Seite bereits 1920 der „Seedienst Ostpreußen” eingerichtet worden, der dem Personenverkehr diente und allmählich zu einer die Küste von Kiel bis Memel befahrenden Linie wurde. Beförderungsziffern für die Jahre 1920–1937 s. Statistisches Handbuch für die Provinz Ostpreußen, hrsgg. von Ernst Ferdinand Müller, Schloßberg 1938, S. 242. Er ist neben dem Bahnverkehr von untergeordneter Bedeutung gewesen. Vgl. Kurt Forstreuter, „Von Versailles bis Potsdam”, in: Ostpreußen. Leistung und Schicksal, hrsgg. von Fritz Gause, Essen (1958), S. 207 f. Kurt Kumpies, „Schiffsverkehr”, in: Paul Gusovius, Der Landkreis Samland. Ein Heimatbuch der ehemaligen Landkreise Königsberg und Fischhausen (Ostdeutsche Beiträge aus dem Göttinger Arbeitskreis, Bd. 38), Würzburg 1966, S. 224 ff.; Bodo Ebhardt, Der Seedienst Ostpreußen im Zeitgeschehen, Berlin 1940.
Über die deutschen Einwände s. Johann Fürst, Der Widersinn des polnischen Korridors. Ethnologisch, geschichtlich und wirtschaftlich dargestellt, Berlin 1926, S. 120 ff.; Albert von Mühlenfels, Ostpreußen,Danzig und der polnische Korridor als Verkehrsproblem (Schriften des Instituts für ostdeutsche Wirtschaft an der Universität Königsberg, N. F., Bd. 1), Berlin / Königsberg 1930, S. 51 ff.; Herbert Franze, „Der deutsche Durchgangsverkehr durch den Korridor”, in: Deutschland und der Korridor (Anm. I/65), hrsgg. von Friedrich Heiß (neu bearbeitete Aufl.), Berlin 1939, S. 247 ff. Als polnische Gegenstimme z. B. Stanislaw S lawski, Polens Zugang zum Meere und die Interessen Ostpreußens, Danzig 1925, S. 59 ff.
Fürst, a. a. 0., S. 107 ff.
Hesse (Anm. I/58), S. 42 f. Vgl. Die Lage der Landwirtschaft in Ostpreußen (Enquête-Ausschuß, II. Unterausschuß, Bd. 8), Berlin 1929, S. 2 f.; Fürst, a. a. O., S. 108 f.
Die ostpreußische Landwirtschaftskammer und die Industrie-und Handelskammern haben berechnet, daß 1925 87 % des Warenverkehrs, der 1913 zwischen Ostpreußen und Posen-Westpreußen bestanden hatte, in das deutsche Gebiet jenseits des Korridors geleitet worden war und daß demnach eine durchschnittliche Entfernung von 700 km anstatt der früheren 140 km überwunden werden mußte. Der daraus folgende Mehraufwand fur Frachtkosten wurde auf 19,6 Mill. RM jährlich .veranschlagt. GStA, Rep. 90, Nr. 1071: Verband OstprIHK/LWK an den OPr, 29.12.27. Eine andere Berechnung ergab, daß in den Jahren 1925–1927 die Frachtkosten für den Abtransport der aus Ostpreußen gelieferten Menge an Getreide, Mehl und Kartoffeln beinahe ebenso hoch wie 1913 waren, obwohl das Quantum um mehr als die Hälfte gesunken war. 1913: 6,6 Mill. dz und 4,4 Mill. M Frachtkosten, 1925/27:3,0 Mill. dz und 4,2 Mill. .1441 Frachtkosten.
ch den Tarifen von 1913 hätten die 3,0 Mill. dz nur 2,1 Mill. M Fracht gekostet; s. F. G. Wahl, „Änderungen in der Verkehrslage Ostpreußens und Ostpommerns”, in: Max Sering et al., Die deutsche Landwirtschaft unter yolks-und weltwirtschaftlichen Gesichtspunkten (Berichte über Landwirtschaft, 50. Sonderheft), Berlin 1932, S. 203.
Vgl. dazu u. S. 113 f.
Blunk (Anm. I/64), S. 9: „An diesem Niedergang Ostpreußens nach dem Kriege ist der Korridor schuld, der den wirtschaftlichen Aufschwung des deutschen Ostens, wie er vor dem Kriege im Gange war, vernichtet hat.”
Vgl. hierzu Neumann (Anm. 1/62). Die litauischen Aspirationen gegenüber Ostpreußen haben sich nach 1919 auf die Einverleibung und Behauptung des Memelgebiets konzentriert, wobei 1923 und 1932 durch militärisches Vorgehen heftige Unruhe in Ostpreußen ausgelöst wurde, jedoch ist die Provinz insgesamt von Litauen sehr viel weniger bedroht gewesen als von Polen. Über die Memellandfrage s. Ernst-Albrecht Plieg, Das Memelland 1920–1939, Deutsche Autonomiebestrebungen im litauischen Gesamtstaat (Marburger Ostforschungen, Bd. 19), Würzburg 1962; Walther Hubatsch, „Das Memelland und das Problem der Minderheiten”, in: Die deutschen Ostgebiete zur Zeit der Weimarer Republik (Anm. 1/60), S. 42 ff.
Zahlreiche Zitate aus Srokowskis Schrift bei Neumann, a. a. O. Eine deutsche Gegendarstellung ist Worgitzki, Ostpreußen (Anm. /65).
Am 8.4.21 hat der OstprProvLT einer Besetzung durch Polgp äuflersten Widerstand angekündigt; s. Verhandlungen des 47. ProvLT der ProvOstpr, Königsberg 1921, S. 106. Vgl. auch die Resolution vom 22.3.22, in der sich alle Parteien einschließlich der KPD demonstrativ gegen polnische Eroberungsabsichten in Ostpreußen verwahrt haben; Verhandlungen des 48. ProvLT ... , Königsberg 1922, S. 63. Eine ähnliche Resolution vom 9.5.25: Verhandlungen des 52. ProvLT.. , Königsberg 1925, S. 50.
Vgl. hierüber die Vorgänge in GStA, Rep. 203, Nr. 82; und Deutschland und der Korridor (Anm. I/65), S. 361. Die Haltlosigkeit dieses Gerüchts ist auf diplomatischem Wege in Litauen estgestellt worden.
Diese Erklärung hat Max Worgitzki gegeben; s. seine undatierte Denkschrift „Ein neuer Vorstoß der Polen in Masuren”, GStA, Rep. 203, Nr. 83. Ausdrückliche Dementis wurden vom PreußMPr Braun und dem preußischen Ministerialdirektor Nobis abgegeben; s. PreußMPr an den PreußMfLDuF, 15.7.26 — dieser Brief gelangte Anfang August in die Presse — und Ansprache Nobis’ in Allenstein am 16.7.26; GStA, Rep. 90, Nr. 1069.
Im Dezember 1928 hat OPr Siehr bei Gelegenheit der Eröffnung einer Ausstellung in Berlin die Haltlosigkeit derartiger Gerüchte betont; s. die Ausschnitte aus WTB vom 7.12.28 und aus der Pommerschen Tagespost vom 19.12.28 in: GStA, Rep. 90, Nr. 1073.
Hans Roos,Polen und Europa. Studien zur polnischen Außenpolitik 1931–1939 (Tübinger Studien zur Geschichte und Politik, Nr. 7), Tübingen 1957, S. 6; Richard Breyer, Das Deutsche Reich und Polen 1932–1937. Außenpolitik und Volksgruppenfragen (Marburger Ostforschungen, Bd. 3), Würzburg 1955, S. 32; Gerhard Meinck, Hitler und die deutscheAufnistung 19331937 (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte, Mainz, Bd. 19), Wiesbaden 1959, S. 13 f.
Über die deutsch-polnischen Spannungen von 1931 bis 1933 s. Roos, a. a. O., S. 37 f.; S. 41 f.; S. 65; S. 76 ff.; Breyer, a. a. O., S. 32 ff.; Christian Höltje, Die Weimarer Republik und das Ostlocarno-Problem 1919–1934. Revision oder Garantie der deutschen Ostgrenze von 1919 (Marburger Ostforschungen, Bd. 8), Würzburg 1958, S. 194 ff.; Meinck, a. a. O., S. 15 f.
Der OstprProvLT hat am 25.3.30 die Reichs-und Staatsregierung aufgefordert, alle Maßnahmen zur Verteidigung der Provinz zu ergreifen und insbesondere für den Ausbau der Flotte sowie des Gas-und Luftschutzes zu sorgen; Verhandlungen des 55. ProvLT... Königsberg 1930, S. 75. Eine ähnliche Entschlieflung ist am 28.3.31 angenommen worden; Verhandlungen des 58. ProvLT... , Königsberg 1931, S. 80 f. Das Reichswehrministerium hat am 24.6.31 dieses Bekenntnis zum Wehrwillen begrüßt, und der OPr hat am 29.5.31 die Errichtung eines Luftschutzes bestätigt; s. Verhandlungen des 59. ProvLT... , Königsberg 1932, S. 83.
Verhandlungen des 59. ProvLT..., a. a. 0., S. 11: Eröffnungsansprache des OPr am 15.3.32.
A. a. O., S. 11 f.
Über die akute Gefährdung Ostpreußens s. Thilo Vogelsang, „Hitlers Brief an Reichenau vom 4.12.1932”, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 7. Jg. (1959), S. 435; über die Absicht der SA, bei einem polnischen Überfall nicht gegen die Eindringlinge, sondern gegen die Provinzhauptstadt Königsberg zu marschieren, s. Erwein von Aretin, Krone und Ketten. Erinnerungen eines bayerischen Edelmannes, München 1955, S. 135 f.
Vgl. über die Kreditverhältnisse in Ostpreußen u. S. 130 ff.
Über die „seelische Not” s. Wilhelm Freiherr von Gayl, Die Not Ostpreußens (Zeitfragen deutscher Kultur, Heft 1), Berlin 1929, S. 52 ff.
Der geringe Erfolg der polnischen Agitation beweist, daß solch eine Stimmung nicht vorhanden gewesen ist. Wenn trotzdem in Momenten verzweifelter Wirtschaftslage Pessimismus und Fatalismus um sich greifen und der Stoßseufzer: „Wenn doch nur erst die Polen kämen!” gehört werden konnte, so hat das keine bleibende Bedeutung gehabt, zumal sich daraus nicht die Bereitschaft entwickelt hat, aktiv auf den Anschluß an Polen hinzuwirken. Kritische Beobachtungen über die Moral der Bevölkerung sind enthalten in einem Brief vom 5.1.29, der dem OPr von dritter Seite zugeleitet worden ist; Siehr hat diese Beobachtungen zwar nicht bestritten, aber auf Einzelerscheinungen zurückgeführt; StAL, Rep. 2, Nr. 2421, Bd. 3.
Vgl. NatVers, S. 5280: Baerecke (DNVP) am 21.4.20: „Bei den Wünschen Ostpreußens handelt es sich darum, daß Ostpreußen in wirtschaftlicher Beziehung nicht so von Berlin aus regiert werden kann wie die anderen Provinzen.” Ähnlich der deutschnationale Publizist Gerhard Schultze-Pfaelzer (Anm. 1/16), S. 11 f.
Winnig, Heimkehr (Anm. 1/6), S. 231 f.
Winnig, 400 Tage... (Anm. 1/16), S. 36; ders., Heimkehr, a. a. O., S. 235.
GStA, Rep. 90, Nr. 1066: Entschlieflung des Bundes der Landwirte (Kr. Lötzen), 26.7.19: „Wir müssen die Ablieferung von landwirtschaftlichen Produkten an das Reich verweigern, wenn nicht der Bedarf der Provinz an Kohlen und Kunstdünger vorher sichergestellt wird.”
In einer von der DNVP initiierten Entschließung des ProvLT vom 23.4.20 heißt es, daß die ostpreußische Landwirtschaft die gesamte Bevölkerung der Provinz mit den Hauptnahrungsmitteln versorgen könne und daß deshalb die Verbraucherpreise nicht über ein Niveau, das den Zahlungen an die Landwirte entspreche, hinaus zu steigen brauchten; die von der Reichsregierung ausgelösten Preissteigerungen seien zu verurteilen. Verhandlungen des 46. ProvLT... , Königsberg 1920, S. 57.
GStA, Rep. 90, Nr. 1066: OPr an den PreußMdl, 8.1.20; das PreußStM, 4.2.20: hat eine von der Reichsgetreidestelle vorgeschriebene Senkung der Brotration für Ostpreußen nicht ausgeführt; RWiM an UStS RK, 19.2.20. Der RWiM nimmt ablehnend Stellung zu einem Antrag des OPr Winnig vom 11.1.20, „ihm durch Erlaß einer Verordnung die Befugnis zu erteilen, Ausfuhrverbote jeder Art zu erlassen”. Unter Ausfuhren sind hier nicht so sehr Warenlieferungen ans Ausland als Ablieferungen an das übrige Reichsgebiet zu verstehen.
Pretußf.LVers, Drucks Nr. 1420: Bericht des LandwA, 5.12.19.
Ebda. Der RWiM hat ebenfalls befürchtet, „daß durch lokale Ausfuhrverbote, die gegenüber den übrigen Teilen Deutschlands gehandhabt werden, die wirtschaftliche Einheit des Reiches gefährdet wird”. GStA, Rep. 90, Nr. 1066: RWiM an den OPr, 19.2.20; ferner PreußStKomVErn an den PreußMPr, 30.1.20, mit Kritik an Winnig und der ostpreußischen Landwirtschaft.
GStA, Rep. 90, Nr. 1066: Denkschrift der HK Kbg vom 27.1.20. Die anderweitige Wirksamkeit des beratenden Organs wurde bei eventuellen Verhandlungen mit dem benachbarten Ausland über Wirtschafts-und Verkehrsfragen erwartet.
Richtlinien der LWK vom 26.2.20, zit. in: NatVers, Drucks Nr. 2598: Bericht d. Ausschusses f. Volkswirtschaft, 14.4.20.
GStA, Rep. 90, Nr. 1066; die Denkschrift ist von Winnig unterzeichnet. Ausführlich hierüber Schulz (Anm. 1/20), S. 270 f.
Winnig, Heimkehr (Anm. 1/6), S. 284 f.; Schulz, a. a. O., S. 271.
GStA, Rep. 90, Nr. 1066: Denkschrift des Provinzialverbandes Ostpreußen der SPD, betr. die Erweiterung der wirtschaftlichen Selbständigkeit Ostpreußens, 6.3.20; vgl. Schulz, a. a. O., S. 271 f.
Hier ist nicht gesagt, daß der RKom mit dem OPr identisch sein sollte. Winnig zufolge hat die ostpreußische SPD seinen Plänen reserviert gegenübergestanden und lediglich dem Wirtschaftsrat unter parteipolitischer Perspektive ein Interesse abgewinnen können; Winnig, 400 Tage.. (Anm. I/16), S. 68 f.
Daneben fällt auf, daß die sozialdemokratische Denkschrift die wirtschaftliche Autonomie Ostpreußens mit großem Nachdruck verlangte und sogar so weit ging, eine Zollunion der Provinz mit den baltischen Nachbarstaaten als erstrebenswert hinzustellen.
Die Übereinstimmung der DNVP mit diesem Programm geht aus einer Rede des Abg. Baerecke in der Nationalversammlung hervor; NatVers,S. 5280 (21.4.20).
Vgl. den Schriftwechsel in: GStA, Rep. 90, Nr. 1066.
Am 8.3.20 hat die ostpreußische Delegation eine interne Vorbesprechung in Berlin abgehalten; am 9. und 11.3. fanden gemeinsame Sitzungen aller Beteiligten statt, am 10.3. gesonderte Beratungen der ostpreußischen Delegation und der Reichs-und Staatsministerien; s. GStA, a. a. O.; Winnig, Heimkehr (Anm. 1/6), S. 288 f.; Gayl, Ostpreußen... (Anm. I/7), S. 206 f.; Schulz (Anm. 1/20), S. 272 ff.
GStA, a. a. O.: Niederschrift über die Verhandlungen der Ostpreußen-Konferenz vom 9.3.20; Schulz, a. a. O., S. 273; laut Winnig, Heimkehr, a. a. O., S. 288, ist dieser „Massenaufmarsch ... nur des Eindrucks wegen veranstaltet worden”.
Winnig, Heimkehr, a. a. O., S. 289; Gayl, Ostpreußen... (Anm. 1/7), S. 207; Schulz, a. a. O., S. 275, Anm. 38.
GStA, Rep. 90, Nr. 1066: Niederschrift... , 9.3.20.
Ebda.: Niederschrift über die Verhandlung der Ostpreußenkonferenz vom 11.3.20.
Den Ministerien hat es nach der eigenwilligen Handhabung der zwangswirtschaftlichen Vorschriften durch Winnig widerstrebt, diesen Oberpräsidenten zum Reichskommissar mit außerordentlichen Vollmachten zu ernennen; s. die Äußerungen Koch-Wesers bei Schulz (Anm. 1/20), S. 274. Demgegenüber wäre Winnig jedoch bereit gewesen, auf seine Stellung in Ostpreußen zu verzichten, falls dann der Provinz das geforderte Maß an Selbständigkeit bewilligt worden wäre; s. Winnig, Heimkehr (Anm. 1/6), S. 285. — Das Verhalten der Regierungen während der Besprechungen ist von deutschnationaler Seite scharf kritisiert worden, während das Zentrum nachdrücklich auf die gefaßten Beschlüsse hinwies; s. die Reden Baereckes (DNVP) und Fleischers (Z) am 21.4.20 in der NatVers, S. 5280; S. 5290.
Bereits am 2.3.20 hatten Vertreter des RWiM, RMdF und des RVerkM im volkswirtschaftlichen Ausschuß der NatVers diesen Standpunkt eingenommen; s. NatVers, Drucks Nr. 2598: Bericht des Ausschusses für Volkswirtschaft, 14.4.20. Im Anschluß an die Ostpreußenkonferenz ist es in einer Spezialbesprechung abgelehnt worden, dem OPr erweiterte Vollmachten bei der Ein-und Ausfuhrbewilligung zu übertragen; GStA, Rep. 90, Nr. 1066: RMfEuL, Niederschrift über eine Besprechung am 12.3.20.
GStA, a. a. O.: HK zu Kbg an den RK, PreußMPr usw., 20.4.20; Wirtschaftsausschuß der ostpr Landwirtschaft an das PreußStM, 29.4.20.
Ebda.: PreußMfHuG an den PreußMPr, 19.5.20; ferner PreußStM an den RMdI, 2.6.20; PreußStM an die PreußStMinister, 8.5.20; PreußMPr an den RK, 9.6.20. GStA, Rep. 90, Nr. 1067: PreußStKomVErn an den PreußMPr, 17.7.20
GStA, Rep. 90, Nr. 1067: PreußMfHuG an den PreußMPr, 8.10.20.
GStA, Rep. 203, Nr. 329: Reisebericht OPrRat Herbst, 18.2.22; a. a. O., Nr. 165: Reisebericht OPrRat Herbst, 19.2.22. Das Ermächtigungsgesetz sollte nicht speziell für Ostpreußen gelten, aber so angelegt sein, daß Ostpreußen der größte Nutznießer gewesen wäre.
A. a. O., Nr. 165: Bericht über die vertrauliche Besprechung am 8.3.22 (im OPr Kbg); GStA, Rep. 90, Nr. 1067: OPr (Denkschrift über das Ostpreußenprogramm), 18.4.22.
A. a. O.: Niederschrift über die Ressortbesprechung im PreußMdI betr. Ostpreußen am 12.5.22. Über die angestrebte Wiederherstellung der innerdeutschen Relativität der Produktionsbedingungen s. u. S. 174 ff.
GStA, Rep. 90, Nr. 1069: Kuratorium d. Bank d. Ostpreuß. Landschaft an alle RMin, 3.5.27.
A. a. O., Nr. 1070: OPr an den PreußMfLDuF, 1.7.27; PreußMfLDuF an den PreußMPr, 14.7.27.
Winnig, 400 Tage... (Anm. 1/16), S. 69.
Kbg Allg Ztg, 9.7.21: „Der Leidensweg des ostpreußischen Wirtschaftsrats.” Der anonyme Verfasser schildert die ursprünglichen Intentionen Winnigs.
Ebda. Winnig, Heimkehr (Anm. 1/6), S. 285.
Winnig, 400 Tage... (Anm. I/16), S. 68 f.
NatVers, Drucks Nr. 2598; GStA, Rep. 90, Nr. 1066: OPr, Denkschrift vom 4.3.20; MSPD, Denkschrift vom 6.3.20.
GStA, a. a. O.: Niederschrift vom 9.3.20. Ob innerhalb der ostpreußischen Delegation sich ein Einvernehmen erzielen lieft, ist nicht ersichtlich; eine Besprechung am 10.3. hatte Winnig vorzeitig beenden müssen, da der anwesende Generallandschaftsdirektor Kapp sich wegen anderer Verpflichtungen verabschiedete; Winnig, 400 Tage... (Anm. I/16), S. 73; ders., Heimkehr (Anm. I/6), S. 290 f. PreußMfLDuF an den PreußMPr, 1.6.20, spricht davon, daß am 11.3. ein ostpreuflischer Vorschlag der Reichsregierung überreicht worden sei.
Vgl. die Erklärung des UStS im RWiM vor dem Volkswirtschaftlichen Ausschuß am 2.3.20: NatVers, Drucks Nr. 2598. Ausführlich geht Schulz (Anm. I/20), S. 286 ff., auf die Vorarbeiten für einen ostpreußischen Bezirkswirtschaftsrat ein.
Vgl. hierzu Harry Hauschild, Der vorläufige Reichswirtschaftsrat 1920–1926. Denkschrift, Berlin 1926, S. 496 ff.; S. 505 ff.
GStA, Rep. 90, Nr. 1066: RArbM an das PreußStM, 9.4.20; übermittelt den Entwurf einer Verordnung über die Errichtung eines Bezirksarbeiterrats in Ostpreußen.
A. a. O.: Vermerk über eine Besprechung im RWiM am 16.4.20.
A. a. O.: PreußFM an den PreußMPr, 3.5.20; RRat (1920), Drucks Nr. 138: RWiM an den RRat, 28.4.20. Lt. § 15 des Entwurfs hatte der Rat lediglich eine gutachtliche und dem Interessenausgleich dienende Funktion.
GStA, Rep. 90, Nr. 1066: Aufzeichnung über die Sitzung am 14.5.20 in Königsberg. Die Ablehnung der Gewerkschaften, die trotz der im Entwurf zugesicherten paritätischen Vertretung erfolgte, ist damit zu erklären, daß der Arbeitnehmerseite unterhalb des Bezirkswirtschaftsrats eine öffentlich-rechtliche Vertretung, wie sie die Unternehmer in den Handelskammern besaßen, versagt geblieben ist, ihr Streben aber gerade auf eine Gleichstellung in diesem Punkt ausgerichtet gewesen ist; s. Hauschild (Anm. I/130), S. 496 f.
GStA, Rep. 90, Nr. 1066: PreußMfHuG an den RWiM, 18.5.20; im RRat, 51. Sitzg., 24.6.20, ist die Regierungsvorlage zurückgezogen worden.
GStA, Rep. 90, Nr. 1067: PreußMfHuG an den PreußMPr, 8.10.20.
A. a. O., Nr. 1066: WirtschA der ostpr Ldw an das PreußStM, 29.4.20. Ähnlich BAK, R 43 1/1848: HK Kbg an den RK, wo die Erfüllung der Zusagen vom 11.3. gefordert wird.
GStA, Rep. 90, Nr. 1067: WirtschA der ostpr Ldw an das PreußStM, 28.8.20.
A. a. O.: PreußMPr an den PreußMfHuG / PreußMdl / PreußMfLDuF, 28.9.20.
GStA, Rep. 90, Nr. 1066: PreußMfLDuF an den PreußMPr, 1.6.20; Nr. 1067: ders. an dens., 18.10.20; PreußFM an den PreußMPr, 26.10.20.
A. a. O.,Nr. 1067: PreußMfHuG an den RMdI, 7.12.20; Berichtigtes Protokoll der Besprechung über wirtschaftliche Fragen Ostpreußens vom 26.10.20. Schulz (Anm. I/20), S. 292 f.
GStA, Rep. 90, Nr. 1067: Satzung des ostpr Provinzial-Wirtschaftsrats vom 14.3.21.
GStA, Rep. 203, Nr. 194: OPr an den PreußMfHuG, 23.2.21.
GStA, Rep. 90, Nr. 1067: PreußMfHuG an den OPr, 9.4.21; Rep. 203, Nr. 194: VertrOPr an den OPr, 20.4.21.
Kbg Allg Ztg,9.7.21: „Der Leidensweg des ostpreußischen Wirtschaftsrats.” Schulz (Anm. I/20), S. 292 f., 1äßt irrtümlich durchblicken, daß der Wirtschaftsrat vorübergehend ins Leben getreten sei.
Kbg Hart Ztg, 18.1.22.
Verhandlungen des 47. ProvLT der Prov Ostpr, Königsberg 1921, S. 4: OPr Siehr am 15.3.21; RT, I,S. 5459; S. 5466: Jäcker (SPD), Heydemann (KPD) am 21.1.22.
Kbg Hart Ztg,3.8. und 6.8.21: „Landwirtschaft und GetreideWUmlage”; „Das Umlageverfahren”.
Kbg Allg Ztg,3.9.21: „Die Reise des Reichsministers fur Ernährung und Landwirtschaft, Herrn Dr. Hermes, in Ostpreußen.” GStA, Rep. 203, Nr. 329: RMfEuL an die LWK, 19.12.21.
GStA, Rep. 203, Nr. 195: Mitteilungen (des Land-u. Forstwirtschaftsverbandes der Prov Ostpr), 4.9.22; Kbg Hart Ztg, 19.5.22: „Der Sturmlauf gegen die Umlage.”
Ostpr Ztg, 11.10.22: „Hände weg!”
GStA, Rep. 77, Nr. 149: Landw. Zentral-Verein Königsberg an den PreußMdl, 8.12.22.
Dieser Artikel, erschienen unter der Überschrift „Die Autonomie Ostpreußens”, ist nachgedruckt in: Kbg Hart Ztg, 14.12.22: „Ostpreußische Frevler.” Der Status einer Kolonie, die nur durch den Gouverneur mit der Zentralregierung verbunden sei und über eine selbst gewählte Verwaltung verfüge, ist bereits vorher für Ostpreußen gefordert worden; vgl. Walther von Nippel, „Ostpreußen, die deutsche Kolonie”, in: Europäische Staats-u. Wirtschaftszeitung, 1.8.21, S. 349 ff.; Gerhard von Janson-Kalleningken, „Ostpreußen”, in: DAZ, 29.1.22.
Vgl. Gerhard Anschütz, Die Verfassung des Deutschen Reichs vom 11. August 1919, Neudruck Darmstadt 1965, S. 156 f.; S. 751 f.; Rudolf von Bitter, Handwörterbuch derPreußischen Verwaltung, 3. Aufl., Berlin / Leipzig 1928, Bd. I, S. 214. Carl Ulitzka, „Der deutsche Osten und die Zentrumspartei”, in: Nationale Arbeit. Das Zentrum und sein Wirken in der deutschen Republik, Berlin / Leipzig (1929), S. 144 ff.; Ernst Birke, „Schlesien”, in: Die deutschen Ostgebiete... (Anm. 1/60), S. 179. Die Errichtung eines Landes Oberschlesien ist mit 518 000 : 50 000 Stimmen abgelehnt worden.
GStA, Rep. 203, Nr. 43: ()Pr an die OstprVertr, 10.1.23. Beauftragt war das Institut für ostdeutsche Wirtschaft, das während des Ersten Weltkrieges auf Initiative Batockis gegründet worden ist und dessen Aufgabe u. a. das Studium der Entwicklungsbedingungen und des Wirtschaftslebens der ostdeutschen Provinzen war. Es war organisatorisch an die Königsberger Universität angelehnt, wurde aber getragen und gefördert von einer Vereinigung für ostdeutsche Wirtschaft, deren Verwaltungsrat Batocki vorstand. Vgl. hierzu Albert Hesse, Das tut für ostdeutsche Wirtschaft in Königsberg i. Pr. Zweiter Jahresbericht 1917, Königsberg 1918; Fritz Karl Mann, Die neuen Aufgaben des Instituts für ostdeutsche Wirtschaft, Königsberg 1922.
GStA, Rep. 203, Nr. 443: Inst. f. ostdtsch. Wirtschaft, Dez. 1922; die Darlegung führt die Überschrift „Was zahlt Ostpreußen an den preußischen Staat an Steuern und was leistet umgekehrt der preußische Staat an Zuwendungen aller Art, Gehaltszahlungen usw. für Ostpreußen? Welche Einnahmen und Ausgaben hat er aus Domänen, Forsten, Bernstein?”
Khg Allg Ztg, 15. und 18.12.22: (P. Stettin)er, „Zur Frage der Autonomie Ostpreußens”: „Nochmals die Autonomie Ostpreußens.” — Die Bereitschaft der ostpreußischen Parteien, einmütig für ein Verbleiben der Provinz heim Staate Preußen einzutreten, hatte sich am 27.7.21 bewährt, als der ProvLT den Gesetzentwurf der Staatsregierung über die Erweiterung der Selbständigkeitsrechte der Provinzen verwarf, weil er ein Schritt zur Zerschlagung Preußens sei, und darüber hinaus einstimmig beschloß, daß jede Lockerung der Beziehung Ostpreußens zu Reich und Preußen abzulehnen sei; Verhandlungen des 47. ProvLT der Prov Ostpr, Königsberg 1921, S. 129, und Drucks Nr. 105 c.
Khg hart Ztg, 18.12.22: von Hippel-Kuglack, „Zur Lage Ostpreußens.” Ähnlich äußerte sich Hippel in einem Brief an RK Cuno vom 18.11.22: BA K, R 43 1/1850.
GStA, Rep. 203, Nr. 47: OPr an den StKom f. d. öffentl. Ordnung, Lagebericht vom 2.1.23; Rep. 203, Nr. 43: Entschließung des Kreistages des Kreises Rosenberg vom 22.12.22; Entschließung des Kreistages des Kreises Gumbinnen vom 28.3.23; PreufLT, I, Drucks Nr. 4270: Große Anfrage Winckler, von Plehwe, Dallmer usw. (DNVP) vom 17.1.23; Verhandlungen des 50. ProvLT der Prov Ostpr, Königsberg 1923, S. 52.
GStA, Rep. 203, Nr. 43: OPr an den PreußMdl, 23.12.22.
Vgl. Schemann (Anm. I/53), S. 122 f.; Oldenburg-Januschau (Anm. I/53), S. 212.
DAZ, 2.5.25: Batocki, „Ostpreußische Probleme”.
Vgl. dazu Schulz (Anm. 1/20), S. 296.
GStA, Rep. 90, Nr. 1067. OPr an PreußMPr, 14.10.20: „Unterlagen für die Verhandlung in Berlin betr. Erleichterung des Verkehrs von und nach Ostpreußen und Erhaltung des Wirtschaftslebens in dieser Provinz.”
A. a. O.: (Niederschrift der) Vorbesprechung über Ostpreußen am 25.10.20 in der RK; Berichtigtes Protokoll der Besprechung über wirtschaftliche Fragen Ostpreußens vom 26.10.20 in der R K.
GStA, Rep. 203, Nr. 165: Reisebericht (des ()I’rR Herbst) über die Besprechung im Ostreferat des PreulSMdl am 17.2.22.
Hippel (Anm. I/153): Janson-Kalleningken (Arm. I/153).
GStA, Rep. 90, Nr. 1067: PreutSMfLDuI an den l’reu11Md1, 3.4.22: l’reulSMt’r an den l’reu(SMdI, 21.2.22.
.4. u. O.: ()Pr (Denkschrift über das Ostpreul.Senprogramm). 18.4.22.
A. a. O.: Niederschrift über die Ressortbesprechung im PreußMdl betr. Ostpreußen am 12.5.22; Auszug aus dem Protokoll der Sitzung des PreußStM vom 23.6.22; RMdI an den PreußMPr, 21.8.22; Wolfgang Wessling, „Die staatlichen Maßnahmen zur Behebung der wirtschaftlichen Notlage Ostpreußens in den Jahren 1920 bis 1930”, in: Jahrbuch für die Geschichte Mittel-und Ostdeutschlands, Bd. VI, Tübingen 1957, S. 232 f.; Siehr (Anm. 1/29), S. 668 f.
GStA, Rep. 90, Nr. 1067: RMdI an den PreußMPr, 21.8.22.
A. a. O., Nr. 1066: OPr, Denkschrift vom 4.3.20.
A. a. O.: Niederschrift über die Verhandlungen der Ostpreußenkonferenz vom 9.3.20; ferner die Niederschrift über die Verhandlung vom 11.3.20.
GStA, Rep. 90, Nr. 940: Auszug aus dem Protokoll der Sitzung des PreußStM vom 28.4.20. Über Entstehung und Bedeutung der ostpreußischen Vertretung s. Wessling (Anm. 1/170), B. 218 ff.
GStA, a. a. O.: PreußMdl an den RMdI, 12.5.20.
A. a. O.: Auszug aus dem Protokoll der Sitzung des PreußStM vom 14.6.20; vgl. ferner Rep. 203, Nr. 5.
GStA, Rep. 90, Nr. 940: PreußMPr an den PreußMdI, 14.12.20; PreußMdl an das PreußStM , 19.12.20; Auszug aus dem Protokoll der Sitzung des PreußStM vom 22.12.20. Herbst wurde als Oberregierungsrat in den Staatsdienst übernommen.
A. a. O.: Ol’r an das PreulSStM, 24.11.20 und 21.12.20.
A. a. O.: PreußMPr an den OPr, 13.12.20; PreußMPr an den PreulSMdl. 14.12.20: RegRat Frankenbach an den PreußMdl, 10.1.21: PreußMdl an ORegRat Herbst, 14.7.21. Frankenbach ist ab 1.8.21 Leiter der Ostpreußischen Vertretung gewesen: s. Rep. 203, Nr. 5.
GStA, Rep. 77, Nr. 5142: Aktennotiz vorn 28.12.15.
A. a. O.: RegPr in Marienwerder an den PreulSMdl, 7.1.19 und 16.1.19. Am 18.12.18 hatte der Kreistag Frankenbach als Kandidaten für das Landratsamt präsentiert; vgl. auch PreulSMdl an den Preußl’ M, 23.5.19. Selbst der Arbeiter-und Bauernrat in Schweiz hatte ihm attestiert, er sei „ein Volksmann im wahren Sinne des Wortes, der Fur jedermann, sei es im Dienste oder außer Dienst, zu jeder Stunde zu sprechen [ist] und hilfsbereit mit Rat und ‘rat zur Seite steht”. Aul3Rat Schweiz an den PreulSMdl, 18.6.19.
GStA, Rep. 90, Nr. 940: OPr an das l’reuISStM, 21.12.20: angeblich hatte er daran gedacht, sich inì kaufmännischen I3eruf eine neue Lebensstellung zu schaffen: s. Rep. 77. Nr. 5142: Randbericht des RegPr in Marienwerder vorn 29.8.19.
GStA, Rep. 203, Nr. 6: Frankenbach ist Mitglied des Münchener Corps Isaria gewesen; seine politische Nähe zur Deutschen Demokratischen Partei ist daraus zu erschließen, daß er am 27.1.30 vom Reichsausschuß der Deutschen Demokratischen Beamten als Parteifreund angeredet und zum Beitritt eingeladen worden ist; letzteres hat er jedoch abgelehnt. GStA, Rep. 90, Nr. 940: Eine amtliche Beurteilung Frankenbachs durch OPr Siehr vom 22.2.24 lautete: „Ein außerordentlich kluger, auch in wirtschaftlichen Dingen sehr versierter Beamter mit vielseitigen Interessen und großem Verwaltungsgeschick. Vorbildliches Pflichtgefühl und unermüdliche Arbeitsfreudigkeit, verbindliche Formen, rasche Auffassungsgabe und eine loyale, selbständige, umsichtige Arbeit nach gegebenen Direktiven qualifizieren ihn späterhin für selbständige Posten.” Als ostpreußischer Vertreter habe er „außerordentlich wertvolle Dienste geleistet”. — Als Leiter der Ostpreußischen Vertretung ist Frankenbach vom Regierungsrat bis zum Ministerialrat aufgestiegen; im Herbst 1930 ist er Leiter der Landstelle und Kommissar für die Osthilfe in Schneidemühl geworden, von welchem Amt er auf eigenen Wunsch zum 31.12.33 entbunden worden ist. Anschließend ist er am 18.1.34 zum Oberverwaltungsgerichtsrat ernannt worden; s. GStA, Rep. 90, Nr. 1116.
Herbst ist auf eine freie Oberregierungsratsstelle in Oppeln gesetzt und mitsamt dieser an das OPr Königsberg überwiesen worden; Frankenbach ist im ersten Halbjehr 1921 Inhaber einer Regierungsratsstelle in Koblenz gewesen und ab Juni 1921 über die Ministerial-, Militär-und Baukommission in Berlin besoldet worden; am 1.5.26 ist er als Hilfsarbeiter in das PreußMdl berufen, aber weiterhin für die Ostpreußische Vertretung freigestellt worden; s. GStA, Rep. 90, Nr. 940. Versuche, die Stelle etatisieren zu lassen, haben keinen Erfolg gehabt; s. a. a. O., Nr. 1067: OPr an den PreußMPr, 14.10.20; Berichtigtes Protokoll der Besprechung vom 26.10.20.
Vgl. Wessling (Anm. 1/170), S. 224 f.
GStA, Rep. 90, Nr. 940: PreußMdl an den PreußMPr, 30.12.20; PreußMPr an den PreußMdl, 21.1.21; PreußMdI an den PreußMPr, 31.1.21.
GStA, Rep. 203, Nr. 2: OPr an den PreußMdl, 23.3.22; Wessling (Anm. 1/170), S. 224. Vgl. die Eintragungen im Handbuch über den Preußischen Staat ... 1922 (Anm. I/57), S. 32; und a. a. 0., 132. Jg., 1926, Berlin 1926, S. 114.
Verhandlungen des 47. ProvLT der Prov Ostpr, Königsberg 1921, S. 127: Schreiben Gayls an den Vorsitzenden des ProvLT, 27.7.21.
Wessling (Anm. I/170), S. 222; GStA, Rep. 203, Nr. 190: Denkschrift über die Erweiterung der Ostpreußischen Vertretung durch Aufnahme des ostpreußischen R eichsratsbevollmächtigten. Die Denkschrift, die in einer Abschrift ohne Datum, Kopf, Titel und Unterschrift vorliegt, dürfte dem Landeshauptmann zuzuschreiben und auf Sommer 1921 zu datieren sein. Undatierter Text der Beschlußvorlage des LHptm an den ProvA, a. a. 0., Nr. 2.
A. a. O., Nr. 190: Stellungnahme zur Denkschrift des LHptm, ebenfalls in einer Abschrift ohne Datum, Kopf, Adresse und Unterschrift; sie stammt vermutlich aus dem Oberpräsidium. Vgl. auch a. a. O., Nr. 195: OPrRat Herbst an Frankenbach, 5.8.21. Siehr verhielt sich zunächst scharf ablehnend, hat aber dann mit Gayl eine lose persönliche Zusammenarbeit vereinbart, um so den Vorstoß der Provinzialverwaltung zu neutralisieren; a. a. O., Nr. 2: (OPr an die PreußStReg, undatierter Entwurf); OPr an den PreußMdl, 23.2.22.
GStA, Rep. 203, Nr. 165: Reisebericht des OPrRats Herbst über die Besprechung im Ostreferat des PreußMdl am 17.2.22. Herbst ist dafür eingetreten, die Ostpreußenstelle als Ostpreußische Vertretung zu bezeichnen. Gayl hat 1922 und 1923 zeitweise ein eigenes Geschäftszimmer unterhalten; s. seine Mitteilungen a. a. O., Nr. 366.
GStA, Rep. 90, Nr. 940: PreußMdl an den PreußFM, 26.10.25.
Georgine vom 12.7.27: „Außerordentliche Generalversammlung der Landwirtschaftskammer für die Provinz Ostpreußen”; Kbg Hart Ztg vom 9.7.27: „Landwirtschaftskammer und Ostpreußenhilfe”. Auf der Versammlung hat von Gayl einen Vortrag gehalten und die Ostpreußenpolitik der Berliner Regierungen kritisiert.
GStA, Rep. 90, Nr. 1070: WTB vom 19.9.27: „Rede des Reichskanzlers in Königsberg”. RK Marx hat versichert, daß er dem Gedanken einer für die ostpreußischen Wünsche zuständigen „Reichsstelle durchaus sympathisch gegenüberstehe”. A. a. O., Nr. 1108: WTB vom 28.10.27: „Sitzung des Reichskabinetts”; danach wurde beschlossen, eine bereits vorhandene Verwaltungsstelle im Reichsinnenministerium auszubauen. GStA, Rep. 203, Nr. 169: OPr an den PreußMPr, 12.10.27; Frankenbach an VizePr Herbst, 15.10.27; GStA, Rep. 90, Nr. 940: OPr an den PreußMPr, 10.12.27; 1928 ist Frankenbach zum Ministerialrat befördert worden.
Ihr Kommissarischer Leiter ist von 1930 bis 1932 ORegRat Herbert Weichmann aus dem PreußStM gewesen; s. Handbuch über den Preußischen Staat für das Jahr 1931, Berlin 1931, S. 142. Eine förmliche Auflösung der Ostpreußischen Vertretung ist nicht aktenkundig geworden; s. Wessling (Anm. I/170), S. 225; sie ist aber vermutlich nach November 1932 eingetreten, da solange ihre Anschrift im dienstlichen Schriftverkehr nachweisbar ist; s. GStA, Rep. 203, Nr. 188.
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1928 (Anm. 1/56), S. 20. Die polnische Forschung betrachtet Polen und Masuren als eine gemeinsame ethnische Minderheit (ludnosc etnicznie polska) und schätzt sie für die Zwischenkriegszeit auf 500 000 Personen; s. Wrzesinski (Anm. 1/62), S. 23 f. Diese Zahl ist weitgehend fiktiv, da sich eine fremdsprachige Minderheit in diesem Ausmaße nicht nachweisen läßt. Noch viel weniger entspricht sie dem nationalbewußten politisch aktivierbaren Kern der Minderheit, der weniger als 10 000 Menschen umfaßte. Über die Minderheitenverhältnisse vgl. außer Wrzesinski: Erich Keyser, „Die Bevölkerung der östlichen Provinzen des Preußischen Staates von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Jahre 1939”, in: Die Ostgebiete des Deutschen Reiches. Ein Taschenbuch, 2. Aufl., Würzburg 1955, S. 70 ff.; Arnold Hillen Ziegfeld, „Sprache und Volkstum in Ostpreußen”, in: Heiss / Hillen Ziegfeld (Anm. I/58), S. 152 ff.; Walther Hubatsch, „Masuren und Preußisch-Litthauen in der Nationalitätenpolitik Preußens 1870–1920”, in: Zeitschrift für Ostforschung, 14. Jg. (1965), S. 641 ff., und 15. Jg. (1966), S. 1 ff.; Hans-Ulrich Wehler, „Zur neueren Geschichte der Masuren”, in: Zeitschrift für Ostforschung, 11. Jg. (1962), S. 142 ff.
Vgl. die Belege o. in Anm. 1/63.
Die Angaben über die Aufteilung und Verwendung der Mittel sind den jährlich wiederkehrenden Vorgängen in GStA, Rep. 90, Nr. 1105 — 1110 entnommen; ferner speziell für Ostpreußen: GStA, Rep. 203, Nr. 443. Von 1923 bis 1929 hat auch das Reichsministerium des Innern in geringem Umfange für dieselben Zwecke Mittel hergegeben; der ostpreußische Oberpräsident hat 1928 z. B. von dieser Seite 47 250 RM erhalten.
Vgl. die Materialien in GStA, Rep. 203, Nr. 30; Nr. 443; Nr. 444. Über die Entstehung des Allensteiner Heimatdienstes s. Worgitzki, Geschichte... (Anm. I/21), S. 73 ff.
Vgl. dazu Worgitzki, a. a. O., S. 85. Über die Formen der polnischen Agitation s. ders., Ostpreußen (Anm. 1/65), S. 15 ff.
GStA, Rep. 203, Nr. 443: Ostdeutscher Heimatdienst Allenstein an den OPr, 24.7.29.
Über die erfolgreiche Abwehr parteipolitischer Einflußversuche auf den Allensteiner Heimatdienst s. Worgitzki, Geschichte... (Anm. I/21), S. 77 f. Die örtliche SPD-Organisation in Lyck hat sich allerdings über die Vorherrschaft der Rechtsparteien im Heimatdienst beklagt; s. Kolb (Anm. I/54), S. 381.
Über den nationalistisch orientierten Königsberger Heimatdienst s. Klatt (Anm. I/7), S. 139 ff.; Worgitzki, a. a. O., S. 73 f.; Gayl, Ostpreußen unter fremden Flaggen (Anm. I/7), S. 100.
GStA, Rep. 203, Nr. 32: OPr an die OstprVertr, 28.5.21; a. a. O., Nr. 81: OPr an die Ostpr Vertr, 3.12.21. In diesem Schreiben wird jedoch auf die Überparteilichkeit der in den Grenzgebieten tätigen Heimatdienste hingewiesen und mitgeteilt, daß mit ihnen von Amts wegen Beziehungen angeknüpft worden seien; die politische Neutralisierung des Königsberger Heimatdienstes stehe dagegen noch aus. Die Situation ist in der Folge dadurch vereinfacht worden, daß sich der Königsberger Heimatdienst zu einem nicht näher ersichtlichen Zeitpunkt aufgelöst hat. Über den Heimatbund vgl. u. S. 72 ff.
GStA, Rep. 203, Nr. 43: Worgitzki an Frankenbach, 23.3.23; RegPr Brauweiler (Marienwerder) an den PreußMPr, 8.10.25.
Von den 245 000 RM, die der Oberpräsident 1928 für die ostpreußischen Grenzgebiete erhalten hat, sind u. a. 109 000 RM direkt für kulturelle und soziale Vorhaben verwendet worden, während 68 500, 27 000 und 24 000 RM an die Heimatdienste in Allenstein, Marienwerder und Tilsit weitergeleitet worden sind; außerdem hat der Allensteiner Masuren-und Ermländerbund 4000 RM erhalten; s. a. a. O., Nr. 443: OPr an die OstprVertr, 19.7.29. Für die ungünstige Situation vor der Währungsstabilisierung vgl. Worgitzkis Brief an Frankenbach vom 30.6.23: „Wir quälen uns jetzt seit zwei Jahren geradezu jämmerlich durch”, die besser dotierte polnische Propaganda mache immer mehr Fortschritte; ebda.
Diese Auffassung wurde z. B. in der deutschnationalen Presse vertreten; s. Ostpr Ztg, 11.10.22: „Hände weg!”; Oberländer Volksblatt, 13.12.22: „Die Autonomie Ostpreußens”.
Über die Stellung des Oberpräsidenten s. Wolfgang Runge, Politik und Beamtentum im Parteienstaat. Die Demokratisierung der politischen Beamten in Preußen zwischen 1918 und 1933 (Industrielle Welt, Bd. 5), Stuttgart 1965, S. 23 ff.; Fritz Hartung, „Der Oberpräsident”, in: ders., Staatsbildende Kräfte der Neuzeit, Berlin 1961, S. 275 ff., für die Zeit nach 1918: S. 338 ff.; Helmut Rausch, Die Entwicklung der Rechtsstellung des Oberpräsidenten in Preußen, jur. Diss. Leipzig 1936, Dresden 1936, S. 28 ff.; Bitter (Anm. 1/154), I, S. 215 f.; Robert Graf Hue de Grais, Handbuch der Verfassung und Verwaltung in Preußen und dem Deutschen Reiche, 23. Aufl., Berlin 1926, S. 88 ff.; Arnold Brecht, Mit der Kraft des Geistes. Lebenserinnerungen 1927–1967 (Teil II), Stuttgart 1967, S. 28 ff.
GStA, Rep. 90, Nr. 1106: OPr Proske an den PreußMPr, 21.10.25; ders. an den PreußMdl, 20.11.26.
Neue Deutsche, Biographie, hrsgg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. I, Berlin 1953, S. 627 f.; Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild, Bd. I, Berlin 1930, S. 69; Horkenbach (Anm. 1/2), S. 637; Gusovius (Anm. 1/69), S. 148; S. 250; S. 253; S. 746.
GStA, Rep. 77, Nr. 149: OPr Batocki an den PreußMdl, 17.4.19; Verhandlungen des 44. ProvLT der Prov Ostpr, 11.-13.3.19, Königsberg 1919. S. 44: Ansprache Batockis am 13.3.19; Klatt (Anm. 1/7), S. 16.
Klatt, a. a. O., S. 35; S. 23.
Vgl. zu dieser Entwicklung Kolb (Anm. 1/54), S. 367 ff.; Klatt, a. a. O., S. 47 ff.
Ein Produkt der wissenschaftlichen Arbeit ist sein gemeinsam mit Gerhard Schack verfaßtes Buch: Bevölkerung und Wirtschaft in Ostpreußen. Untersuchungen über die Zusammenhänge zwischen Bevölkerungsentwicklung und Erwerbsgelegenheit, Jena 1929.
Adolf von Batocki, Ostpreußens wirtschaftliche Lage vor und nach dem Weltkriege, Berlin 1920, S. 24; DAZ, 2.5.25: Adolf von Batocki, „Ostpreußische Probleme”.
Vgl. August Winnig, Am Ausgang der deutschen Ostpolitik. Persönliche Erlebnisse und Erinnerungen, Berlin 1921; Horkenbach (Anm. 1/2), S. 769; Forstreuter, „Von Versailles bis Potsdam” (Anm. 1/69), S. 210.
Winnig, Heimkehr (Anm. I/6), S. 142: „ ... ich war kein Republikaner. Die parlamentarische Republik mußte unser nächstes, aber sie konnte nicht unser letztes Wort Sein. Sooft meine Gedanken hierbei verweilten, wurde es mir zur Gewißheit, daß die Republik nur Notbehelf und Durchgang sein durfte.” — Im Dezember 1929 ist Winnig zugunsten der Präsidialregierung im Sinne einer „starken und von dem Geschrei der Unmündigen unabhängigen Regierungsgewalt` eingetreten; s. August Winnig, Wir hüten dassFeuer. Aufsätze und Reden aus zehn Jahren (1923–1933), Hamburg 1933, S. 208; ders., Aus zwanzig Jahren. 1925 bis 1945, Hamburg 1951, S. 39; vgl. Kurt Sontheimer, Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik Die politischen Ideen des deutschen Nationalismus zwischen 1918 und 1933, München 1962,S. 185 ff.; S. 349 f.
Magnus Freiherr von Braun, Von Ostpreußen bis Texas. Erlebnisse und zeitgeschichtliche Betrachtungen eines Ostdeutschen, Stollhamm 1955, S. 181. Vgl. von Seeckt an seine Frau, 15.4.19: „Herr Winnig ist ein vernünftiger und anständiger Mann, militärische Dinge liegen ihm fern`, in: Rabenau (Anm. I/15), S. 158. — Gayl, Ostpreußen unter fremden Flaggen (Anm. I/7), S. 27: „Ein gütiges Schicksal gab Ostpreußen einen Mann, der als Vertrauensmann der Berliner Regierung kam und der doch Mittelpunkt des nationalen Widerstandswillens und Bringer der Ordnung wurde... August Winnig ... verstand es, das Vertrauen der nationalen Ordnungskreise zu erwerben.”
Winnig, 400 Tage... (Anm. 1/16), S. 11 f.; S. 13; ders., Heimkehr (Anm. 1/6), S. 133; Klatt (Anm. 1/7), S. 60 ff.; Gerhard Schulz, „Staatliche Stützungsmaßnahmen in den deutschen Ostgebieten”, in: Staat, Wirtschaft und Politik in der Weimarer Republik. Festschrift für Heinrich Bruning, Berlin 1967, S. 164; BAK, R 431/1795: AA an das PreußStM, 23.1.19, Batocki habe beantragt, „eine Zentralstelle gegen den Bolschewismus im Osten zu schaffen und ihre Leitung ... Herrn Winnig zu übertragen”. Vgl. Batocki am 13.3.19 vor dem ProvLT; s. Verhandlungen des 44. ProvLT... , S. 44. — Die Vollmacht des RKom s. BAK, a. a. O.: Abschrift vom 24.4.19; eine allgemeine Fassung ferner bei Klatt (Anm. 1/7), S. 265 f.; außerdem Winnig, Heimkehr, a. a. 0., S.140.
Winnig, Heimkehr, a. a. O., S. 186.
Winnig, 400 Tage... (Anm. 1/16), S. 24 ff.; ders., Heimkehr, a. a. 0., S. 165 ff.; Siehr (Anm. 1/29), S. 657 f.; Klatt (Anm. 1/7), S. 65 ff.; Erger (Anm. 1/48), S. 18 f.
Winnig, 400 Tage... , a. a. 0., S. 37; ders., Heimkehr, a. a. O., S. 219 f.; S. 226; Klatt, a. a. 0., S. 136 f.
Auf diese Schwierigkeiten ist Winnig in seinen Büchern Heimkehr und 400 Tage Ostpreußen, a. a. O., wiederholt eingegangen.
Winnig, Heimkehr, a. a. O., S. 240. Die Kbg Allg Ztg stand der DVP nahe.
A. a. 0., S. 278 f.; Klatt (Anm. 1/7), S. 217 ff.
Winnig, a. a. O., S. 285.
Verhandlungen des 45. ProvLT der Prov Ostpr, Königsberg 1920,S: 3 f.: Ansprache Winnigs am 17.12.19.
Vgl. Winnig, Heimkehr (Anm. 1/6), S. 157.; S. 186; S. 240; S. 285; S. 288; S. 290 f.; S. 296.
Zwischen Kapp und LHptm von Brünneck bestanden politische Meinungsverschiedenheiten; s. Winnig, a. a. O., S. 158; S. 299; ferner u. Anm. 1/295. Über Kapps vergebliches Bemühen, die ostpreußischen Reichswehrteile zu einem Putschversuch zu bewegen, s. Erger (Anm. 1/48), S. 18 f.; S. 38 ff. — Batocki hat Winnig vor Kapp gewarnt; s. Brammer (Anm. 1/2), S. 16.
Klatt (Anm. 1/7), S. 212 f.; S. 193.
A. a. O., S. 269; Erger (Anm. 1/48), S. 179.
Winnig, Heimkehr(Anm. 1/6), S. 302 f.; Braun (Anm. 1/218), S. 182; Klatt, a. a. O., S. 194 f.; das Telegramm an Kapp und Bauer a. a. O., S. 270.
Winnig, 400 Tage... (Anm. 1/16), S. 77 f.: „Ich wußte, daß der General und ich zusammengehen mußten, weil es nur dann möglich war, der Provinz Unruhen, Blutvergießen und Bürgerkrieg zu ersparen.” Ders., Heimkehr, a. a. O., S. 307: „In Ostpreußen ist keine Stunde gestreikt worden und ist kein Schuß gefallen, aber dafür hat es seine besten Beamten verloren.” Ferner a. a. O., S. 297, S. 301.
Vgl. Carl Severing, Mein Lebensweg, Bd. I, Köln 1950, S. 281: Mit Winnig sei der Verwaltung eine „hervorragende Intelligenz” verlorengegangen; „aber der junge Staat brauchte nicht nur Intelligenzen, sondern auch Männer, die gerade in kritischen Situationen ein unbeugsames Rückgrat reaktionären Lockungen gegenüber behielten, und an diesem Erfordernis hatte es gerade Winnig zu meinem aufrichtigen Bedauern fehlen lassen”.
Klatt (Anm. I/7), S. 195. Über Ernst Siehr s. Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft (Anm. 1/210), II, Berlin 1931, S. 1779; Altpreußische Biographie, hrsgg. von Kurt Forstreuter und Fritz Gause, Bd. Il, Marburg 1961 ff., S. 672; Forstreuter, „Von Versailles...” (Anm. 1/69), S. 212.
Vgl. hierüber das Schreiben des RuStKom Borowski vom 3.7.20 in: GStA, Rep. 203, Nr. 50; Klatt, a. a. O., S. 216. In diese Vorschläge miteinbezogen war die Besetzung des Postens des Oberpräsidialrates bzw. Vizepräsidenten im Oberpräsidium. Winnigs rechte Hand von Hassel war ebenfalls über den Kapp-Putsch zu Fall gekommen und wurde nun durch einen der DDP angehörenden Rechtsanwalt ersetzt. Dessen Amtstätigkeit ist jedoch nur von kurzer Dauer gewesen, und ab 1921 haben sozialdemokratische Beamte diesen Posten bis 1932 bekleidet.
RT, XIII. LegPer, 1. Session, 41. Sitzg. am 19.4.12, S. 1270 f.
Karl Fischer, Das ostpreußische Problem, Berlin 1921, S. 13 f.; Königsberger Volkszeitung, 5.8.21: „Das Oberpräsidium und die Brotpreiserhöhung.”
GStA, Rep. 90, Nr. 1067: Wirtschaftsausschuß der Ostpr. Ldw. an den RMfEuL, 2.10.20; Kbg Hart Ztg, 8.11.23: „Vorstöße von rechts”; LVO, 5.12.25: „Saatgutkredite.” Für Hippel war Siehr ein „wohlmeinender, ehrenhafter Mann, aber ohne Führereigenschaften und ohne jeden Einfluß”. Hippel an RKCuno, 18.11.22, in: BAK, R 431/1850.
LVO, ebda. ; DAZ, 2.5.25: von Batocki, „Ostpreußische Probleme”.
GStA, Rep. 77, Nr. 149: Telegramm Graf zu Eulenburg-Prassen an den PreußMdl, 28.7.21; Telegramm Stettiner / Lingk / Graf zu Eutenburg / Brandes an den PreußMdl, 13.10.22; Kbg Hart Ztg, 8.11.23: „Vorstöße von rechts”. PreufiLT, I, 13., 14. und 17.12.23: PreußMdl Severing erwähnt, daß eine „Abordnung prominenter ostpreußischer Persönlichkeiten” die Abberufung des Oberpräsidenten gefordert habe (Sp. 20 308), und betont demgegenüber, er werde sich, „solange Herr Siehr nicht durch seine Amtsführung seine Unfähigkeit nachgewiesen hat, nie bereit finden, auf Forderungen politischer Parteien hin den Oberpräsidenten zu entfernen” (Sp. 20 420). Meyer (KPD) zufolge habe die DVP ihr Mitglied Scholz zum Oberpeäsidenten ernennen lassen wollen (Sp. 20 584).
PreußLT, III, Sp. 8236: von Plehwe (DNVP) am 11.7.29.
Verhandlungen des 57. ProvLT der Prov Ostpr, Königsberg 1930, S. 84 (25.3.30). In seinem Dankwort bekräftigte Siehr, daß es für ihn das Schwerste gewesen sei, „die verschiedenen auseinanderstrebenden Kräfte ... zusammenzuführen zu einer gemeinsamen fruchtbringenden Arbeit fur die Provinz”. Ebda.
GStA, Rep. 203, Nr. 50: OPr an den PreußMdl, 27.7.20.
Winnig, Heimkehr (Anm. 1/6), S. 253; S. 284 f. Vgl. GStA, Rep. 90, Nr. 1066: Denkschrift des OPr Winnig, 4.3.20.
GStA, Rep. 90, Nr. 1067: Denkschrift des OPr über das Ostpreußenprogramm, 18.4.22.
A. a. O., Nr. 1073: OPr an Frankenbach, 14.12.28. Vgl. Nr. 682. Oirr an M Rat Arnoldi, 3.9.29: „Am wenigsten in Ostpreußen kann ein Oberpräsident arbeiten, wenn er nicht das unbedingte Vertrauen der Herren Minister genießt.”
StAL, Rep. 2, Nr. 1970: im OPr angefertigtes Memorandum über die Verschlechterung der amtlichen Stellung des preußischen Oberpräsidenten, 18.2.26; GStA, Rep. 90, Nr. 682: OPr an MRat Arnoldi, 3.9.29.
StAL, Rep. 2, Nr. 1970: im OPr angefertigte Denkschrift: Grundsätzliches zur Stellung des Oberpräsidenten in der Außenprovinz Ostpreußen, 7.4.26.
Vgl. hierzu die Vorgänge in: GStA, Rep. 77, Nr. 149.
GStA, Rep. 90, Nr. 1073: OPr an Frankenbach, 8.12.28.
Vgl. die Vorgänge in: StAL, Rep. 2, Nr. 2496; Nr. 2499; ferner u. IV. Teil, S. 288.
Cuno Horkenbach, Das Deutsche Reich von 1918 bis heute, Jg. 1932, Berlin 1933, S. 281.
A. a. 0., S. 305 f.; Hartung, „Der Oberpräsident... “ (Anm. 1/208), S. 342 f.
Cuno Horkenbach, Das Deutsche Reich von 1918 bis heute, Jg. 1933, Berlin 1935, S. 815; Rausch (Anm. 1/208), S. 31 ff.
PreußMdl an die OPr, 11.11.18; nach Klatt (Anm. I/7), S. 15, und Kolb (Anm. I/54), S. 262 f.
Vgl. dazu Runge (Anm. I/208), S. 100 ff.; Hans-Karl Behrend, „Zur Personalpolitik des Preußischen Ministeriums des Innern. Die Besetzung der Landratsstellen in den östlichen Provinzen 1919–1933”, in: Jahrbuch für die Geschichte Mittel-und Ostdeutschlands, VI (Anm. I/170), S. 205.
Vgl. Braun (Anm. 1/218), S. 181 f. Die Angaben über die Regierungspräsidenten und Landräte stützen sich auf das Handbuch über den Preußischen Staat (Anm. 1/57), 1922 ff.; und Klatt (Anm. 1/7), S. 257 f.
Runge (Anm. 1/208), S. 90 f.; Ferdinand Friedensburg, „Dienstantritt in Ostpreußen”, in: Der Monat, 20. Jg., Nr. 242 (November 1968), S. 33.
A. a. O., S. 237; Horkenbach, 1932 (Anm. 1/253), S. 262. Bahrfeldt gehörte der DVP an; seine Republiktreue hatte er 1927 gegenüber dem PreußMdl mit den Worten dokumentiert, „daß sowohl er wie seine Beamten nicht nur formell, sondern auch überzeugt auf dem Boden des heutigen Staats stünden und zur Arbeit in diesem Sinne bereit seien”; s. WTB vom 9.6.27: „Minister Grzesinski in Königsberg” (nach GStA, Rep. 90, Nr. 1070). Wenige Tage nach seiner Entlassung ist er von nationalsozialistischen Attentätern verwundet worden; s. Horkenbach, 1932, a. a. O., S. 279.
BAK, R 43 1/2288: Sitzung vom 8.3.33. Ruperti ist seit 1925 im Amt gewesen, Rosencrantz als unmittelbarer Nachfolger Freiherr von Brauns seit 1920. Rosencrantz, DDP-Mitglied, ist vorher Bürgermeister von Gumbinnen gewesen; vgl. über ihn: Walter Grunert, „Von den Rosencrantz in Ostpreußen”, in: Jahrbuch der Albertus-Universität zu Königsberg/Pr., Bd. XV, Kitzingen / Würzburg 1965, S. 313 ff.
Bruno Schumacher, Geschichte Ost-und Westpreußens, 3. Aufl., Würzburg 1958, S. 309.
Allerdings sind nicht alle Landräte aus dem Staatsdienst entfernt worden; z. B. ist der Landrat von Mohrungen unter Papen zum Regierungspräsidenten in Königsberg berufen worden; s. Horkenbach, 1932 (Anm. 1/253), S. 262.
GStA, Rep. 77, Nr. 149: Borowski an den PreußMdl, 28.4.19: der Provinzialvorstand der SPD sei von einem Provinzialparteitag aufgefordert worden, bei der Staatsregierung die Neubesetzung aller Landratsämter binnen sechs Wochen zu beantragen. Ober den Kampf der ostpreußischen Arbeiterräte gegen konservative Landräte s. Kolb (Anm. 1/54), S. 375 ff.; S. 396 f.
Klatt (Anm. 1/7), S. 199 ff.; Winnig, Heimkehr (Anm. 1/6), S. 302. Insgesamt sind nach dem Putsch gegen 17 ostpreußische Landräte Untersuchungen angestrengt worden; s. BAK, R 43 1/1848: RuStKom Borowski an den RPr, 3.7.20. Nach Behrend (Anm. 1/257), S. 206, und Runge (Anm. 1/208), S. 131, sind die gemaßregelten Landräte im Staatsdienst geblieben. Sie sind gleichwohl aus ihren Ämtern entfernt worden; eine neuerliche Verwendung ist nicht ersichtlich. Bereits im März 1919 hatte das Spitzengremium der ostpreußischen Arbeiterräte den RegBez Gumbinnen als Zentrum der Bestrebungen bezeichnet, „die sich einen Wiederaufbau des Junkertums im autokratischsten Sinne mit dem Endziel der Wiederaufrichtung eines monarchistischen Staatsgebildes im östlichen Teile des Reiches zum Grundsatz gemacht hätten”; s. Kolb, a. a. O., S. 377.
Vgl. dazu Kbg Allg Ztg, 13.12.22: (P. Stettin)er: „Zur Amtsenthebung ostpreußischer Landräte.”
GStA, Rep. 90, Nr. 1032: PreußMdl an das PreußStM, 4.10.22.
Berliner Tageblatt, 21.12.22: „Die ostpreußischen Krisenmacher. Der Beamtenapparat in Ostpreußen.” Protestäußerungen sind enthalten in: GStA, Rep. 90, Nr. 1032: DNVP-Gruppe Stuhm an den PreußMPr, 8.12.22; DNVP-Kreisgruppe Rosenberg an den RK, 22.12.22; GStA, Rep. 77, Nr. 149: Ldw. Zentralverein Königsberg an den PreußMdI, 8.12.22; Ostpr Ztg, 11.10.22: „Hände weg!”
GStA, Rep. 90, Nr. 1032: PreußMdl an den PreußMPr, 1.1.26. Dieser Landrat sollte bereits 1922 abberufen werden. Unmittelbar nach der Revolution hatte er sich wegen seiner reaktionären Einstellung in Konflikte mit dem örtlichen Arbeiterrat verwickelt, deretwegen er von Stallupönen nach Osterode versetzt wurde; s. Kolb (Anm. 1/54), S. 375 ff.
GStA, a. a. O.: PreußMdl an den PreußMPr, 22.1.30; Runge (Anm. 1/208), S. 148 f. — Einen politischen Hintergrund scheint auch die Abberufung des Landrats von Neidenburg im März 1932 gehabt zu haben, denn am 27.7.32, nach dem Staatsstreich in Preußen, ist derselbe Beamte mit der Verwaltung eines anderen Landratsamts beauftragt worden; vgl. GStA, a. a. O.: Sitzung des PreußStM am 18.3. und 27.7.32.
Kbg Allg Ztg, 19.10.29: „Ein ostpreußischer Aufruf gegen das Volksbegehren”, in: GStA, Rep. 203, Nr. 192; Runge, a. a. O., S. 22 f.
Über die Reichstagswahlergebnisse s. Alfred Milatz, Wähler und Wahlen in der Weimarer Republik (Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung, Heft 66), Bonn 1965. Vgl. Forstreuter, „Von Versailles bis Potsdam” (Anm. I/69), S. 212; Wessling (Anm. I/170), S. 272.
Die Ergebnisse der Provinziallandtagswahlen von 1921 bis 1933 s. Statistische Jahresübersicht ... Ostpreußen (Anm. 1/63), S. 78; Wessling, a. a. O., S. 271.
Die Ergebnisse der Kreistagswahlen s. GStA, Rep. 77, Nr. 5695–5698; ferner im: Handbuch über den Preußischen Staat für das Jahr 1928, Berlin 1928, S. 84; dass., 1931 (Anm. 1/195), S. 92.
PreußLT, III, Drucks Nr. 4747: Nachweisung über die parteipolitische Zusammensetzung der Stadtverordnetenversammlungen in den kreisfreien Städten nach dem Ergebnis der Wahlen vom 17.11.29.
war Ostpreußen der einzige Reichstagswahlkreis, in dem der Stimmenanteil der NSDAP unter 1 % gelegen hat; s. Milatz (Anm. I/272), S. 112; Forstreuter, „Von Versailles... “ (Anm. I/69), S. 212; ders., „Ostpreußen” (Anm. 1/60), S. 38. Jedoch ist zu beachten, daß der Völkisch-nationale Block, der sich 1928 an den Wahlen beteiligte und in den anderen Wahlkreisen teilweise völlig bedeutungslos war, in Ostpreußen das Spitzenergebnis von 40 345 Wählern bzw. 4 % der Stimmen erzielte; s. Horkenbach, I (Anm. I/2), S. 456. Damit war ein beachtlicher Wählerstamm vorhanden, der der NSDAP vermutlich nicht fernstand.
Ober Erich Koch s. Forstreuter, „Von Versailles... “, a. a. O., S. 215 f.
Vgl. hierzu die Drucksachen Nr. 25, 93a, 84, 85 in den Verhandlungen des 57. ProvLT der Prov Ostpr, Königsberg 1931.
Vgl. Milatz (Anm. I/272), Karte 10. Über die Veränderung der Stimmenanteile zugunsten der NSDAP und ihr besonderes Ausmaß in den Notstandsgebieten s. Werner Kaltefleiter, Wirtschaft und Politik in Deutschland. Konjunktur als Bestimmungsfaktor des Parteiensystems (Demokratie und Frieden, Bd. 2), Köln / Opladen 1966, S. 41 ff.; S. 57 f.
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, hrsgg. vom Statistischen Reichsamt, 50. Jg., 1931, Berlin 1931, S. 546 f. Den 236 507 = 22,5 % ostpreußischer NSDAP-Stimmen standen z. B. 283 430 = 24,3 % in Südhannover-Braunschweig und 284 996 = 20,8 % in Hessen-Nassau gegenüber; den höchsten Anteil von 27 % p 240 288 Stimmen erzielte die NSDAP in Schleswig-Holstein.
Zum Rückgang der ostpreußischen DNVP hatte die Absplitterung des Christlich-sozialen Volksdienstes und der Christlich-nationalen Bauern-und Landvolkpartei beigetragen, die 1930 46 000 bzw. 15.000 Stimmen erhielten; Horkenbach, I (Arm. I/2), S. 474.
Walter Görlitz, Die Junker. Adel und Bauer im deutschen Osten. Geschichtliche Bilanz von 7 Jahrhunderten, Glücksburg 1956, S. 371. Über einen ähnlichen Vorgang im brandenburgiachen Großgrundbesitz s. Kurt Goßweiler / Alfred Schlicht, „Junker und NSDAP 1931/32”, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 15. Jg. (1967), S. 644 ff. Graf von FinckensteinSchönberg, bereits 1932 verstorben, gehörte zu den hoch verschuldeten Groflgrundbesitzern; s. Bruno Buchta, Die Junker und die Weimarer Republik. Charakter und Bedeutung der Osthilfe in den Jahren 1928–1933, Berlin 1959, S. 127. Hermann Graf zu Dohna-Finckenstein erschien an 17. Stelle auf der nationalsozialistischen Kandidatenliste für die preußischen Landtagswahlen am 5.3.33; s. Handbuch für den Preußischen Landtag. Ausgabe für die 5. Wahlperiode, hrsgg. von Ernst Kienast, Berlin 1933, S. 99.
Die Wahlergebnisse des Jahres 1932 sowie der Märzwahlen 1933 sind für Ostpreußen gesam melt in: Statistische Jahresübersicht ... 1932 (Anm. 1/63), S. 65 ff. Stimmen der NSDAP in Ostpreußen:
Vgl. die kartographische Darstellung bei Milatz (Anm. I/272), Karte 13.
In den Kreistagen der genannten Regierungsbezirke sind vergeben worden: 1925: 458 Mandate, davon 86 an Sonderlisten ( = 19 %), 1929:457 Mandate, davon 106 an Sonderlisten ( = 23 %). In den Regierungsbezirken Königsberg und Westpreußen haben Sonderlisten im Jahre 1925: 28 von 425, im Jahre 1929: 29 von 413 Mandaten errungen.
Gemessen an dem Anteil der NSDAP-Stimmen hat Ostpreußen unter den 35 Wahlkreisen folgende Stellen eingenommen: bei der RT-Wahl am 14.9.30 die B. Stelle, bei der RT-Wahl am 31.7.32 die 6. Stelle, bei der RT-Wahl am 6.11.32 die 12. Stelle, bei der RT-Wahl am 5.3.33 die 1. Stelle. Die Provinz hat zwar bei diesen Wahlen über dem Reichsdurchschnitt gelegen, ist aber erst nach dem Regierungsantritt Hitlers zur führenden Bastion der NSDAP geworden.
Horkenbach, 1932 (Anm. 1/253), S. 279 ff.; vgl. Joseph Goebbels, Vom Kaiserhof zur Reichskanzlei. Eine historische Darstellung in Tagebuchblättern, 3. Aufl., München 1934, S. 136; Brecht (Anm. 1/208), S. 187 f.; PreußLT, IV, Drucks Nr. 689 und 1356: Uranträge Winzer, Mertins u. Gen. (SPD) vom 4.8. und 6.12.32.
Im Reich hat der Rückgang des nationalsozialistischen Stimmenanteils etwa ein Neuntel, in Ostpreußen ein Siebentel des Standes vom 31.7.32 betragen.
Vgl. Statistisches Handbuch für die Provinz Ostpreußen (Anm. 1/69), S. 318.
Über den Zusammenhang zwischen Verschuldung der Landwirtschaft und Aufstieg der NSDAP in Ostpreußen s. Kaltefleiter (Anm. 1/279), S. 41 ff.; S. 55 f.
Über Nationalsozialismus und Mittelstand s. Karl Dietrich Bracher, Die Auflösung der Weimarer Republik. Studien zum Problem des Machtverfalls in der Demokratie (Schriften des Instituts für politische Wissenschaft, Bd. 4), 4. Aufl., Villingen 1964, S. 115; Kaltefleiter, a. a. O., S. 53 ff.; Ralf Dahrendorf, Gesellschaft und Demokratie in Deutschland, München 1965, S. 423 ff.; Theodor Geiger, Die soziale Schichtung des deutschen Volkes. Soziographischer Versuch auf statistischer Grundlage, Neudruck Darmstadt 1967, S. 109 ff.
Bei den Reichstagswahlen von 1932 haben SPD und KPD nahezu ebensoviel, das Zentrum sogar mehr Wähler als 1928 gefunden: Formal betrachtet haben SPD und KPD das Wählerpotential der Arbeiterschaft in hohem Grade ausgeschöpft. Laut Berufszählung gab es 1925 in Ostpreußen 454 000 bzw. mit Berufszugehörigen 946 000 Arbeiter. Wird von letzterer Zahl der Anteil der bis 20 Jahre alten Einwohner — im Provinzdurchschnitt 41 % — abgezogen, so verbleiben rd. 558 000 potentielle Wähler. Diese Zahl muß noch entsprechend der Wahlbeteiligung reduziert werden: für die Juliwahlen 1932 um 20 % auf 446 400 und für die Novemberwahlen um 25 % auf 418 500. Gemessen an diesem Ergebnis haben 1932 SPD und KPD, wenn man alle ihre Wähler der Arbeiterklasse zurechnet, die aktiven Wähler aus dem Arbeiterstand zu 83 % und 86 % bei ihren Fahnen gehalten. Freilich vermittelt solch eine schematische Berechnung nur einen Annäherungswert. — Die gleiche Rechnung für das Zentrum hat von 340 000 Katholiken in Ostpreußen auszugehen und ergibt, daß dieses Wählerpotential 1932 zu 79 % und 76 % erfaßt worden ist. Die Ausgangsdaten sind entnommen: Batocki / Schack (Anm. 1/214), S. 27 f.; Berufszählung. Die berufliche und soziale Gliederung des deutschen Volkes. Textliche Darstellung der Ergebnisse. Volks-, Berufs-und Betriebszählung vom 16. Juni 1925 (Statistik des Deutschen Reiches, Bd. 408), Berlin 1931, S. 117; Statistische Jahresübersicht der ProvVerw Ostpr (Anm. 1/63), S. 70 ff.; S. 80; Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1928 (Anm. 1/56), S. 18.
Blomberg und Reichenau waren vor 1933 Befehlshaber bzw. Stabschef im Wehrkreiskommando Königsberg und sind nach Hitlers Regierungsantritt Reichswehrminister bzw. Chef des Ministeramts im RWehrM geworden. Über ihr Eintreten für eine Regierungsbeteiligung der NSDAP vgl. Bracher (Anm. I/291), S. 521; Kurt Schützle, Reichswehr wider die Nation. Zur Rolle der Reichswehr bei der Vorbereitung und Errichtufig der faschistischen Diktatur in Deutschland (1929–1933), Berlin 1963, S. 138; Roos (Anm. 1/82), S. 43 f. Ferner Walter Görlitz, Hindenburg. Ein Lebensbild, Bonn 1953,’S. 362 f.; Goebbels (Anm. 1/287), S. 25. Über die positive Haltung der Königsberger Reichswehroffiziere gegenüber der NSDAP heißt es dort unter dem 16.1.32: Die Offiziere „denken in Ostpreußen vielfach anders als sonstwo im Lande”. Die Beteiligung von Offizieren an einem NSDAP-nahen „Königsberger Kreis”, in dem die Probleme,,,eizner nationalen Revolution diskutiert wurden, geht hervor aus Albert Krebs, Fritz:4*S of Grâf vòh tler Schulenburg. Zwischen Staatsraison und Hochverrat, Hamburg 1964, S. 94; S. 309.
Vgl. Vogelsang (Anm. I/87), S. 429 ff. Reichenau hatte Hitler gebeten, die ostpreußische SA und NSDAP anzuweisen, beim innenpolitischen Kampf auf die besondere Lage der Provinz Rücksicht zu nehmen. Hitler hat das grundsätzlich zugesagt, jedoch gleichzeitig betont, daß er die Reichsregierung weiterhin mit aller Konsequenz bekämpfen wolle. Der Anlaß für Reichenaus Bitte dürfte u. a. die heftige Agitation gewesen sein, die die NSDAP seit Sommer 1932 gegen den Stahlhelm trieb; s. hierzu Alois Klotzbücher, Der politische Weg des Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, in der Weimarer Republik. Ein Beitrag zur Geschichte der„Nationalen Opposition;’ 1918–1933, phil. Diss. Erlangen / Nürnberg 1964, Erlangen 1965, S. 264 f.; Volker R. Berghahn, Der Stahlhelm. Bund der Frontsoldaten 1918–1935 (Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Bd. 33), Düsseldorf 1966, S. g43.
Gayl, Ostpreußen unter fremden Flaggen (Anm. 1/7), S. 206; Schemann (Anm. 1/53), S. 123; Winnig, 400 Tage... (Anm. I/16), S. 68; Görlitz, Die Junker (Anm. 1/282), S. 333; S. 351. BAK, R 43 I/1847: Reichszentrale für Heimatdienst, Bericht über den Heimatbund Ostpr, etwa Februar 1920. Als namhafter Mitbegründer des Heimatbundes ist auch Friedrich Graf zu Eulenburg-Prassen zu nennen, der bis 1933 einer der führenden Männer des agrarisch-konservativen Lagers in Ostpreußen war. Vgl. über ihn Siegfried Graf zu Eulenburg, Die Eulenburgs. Geschichte eines ostpreußischen Geschlechts (als Manuskr. gedr.), Lindau 1948, S. 31 f.; Reichshandbuch... (Anm. 1/210), I, S. 406 f.
GStA, Rep. 203, Nr. 12: Diensteinteilung des Heimatbundes; Karl Fischer (Anm. 1/238), S. 16 ff. Über Fletcher s. Schemann, a. a. 0., S. 135 f.
Gayl, Ostpreußen... (Anm. 1/7), S. 205 f. Am 11.12.19 hat der Heimatbund auch aus einem Fonds der Provinzialverwaltung 200 000 M erhalten; s. Verhandlungen des 47. ProvLT der Prov Ostpr, Königsberg 1920, Drucks Nr. 69.
GStA, Rep. 203, Nr. 12: OPr / Meldestelle an den StKom für die öffentl. Ordnung, 21.6.21.
Karl Fischer (Anm. 1/238), S. 21; vgl. die politischen Lageberichte des OPr in: GStA, Rep. 203, Nr. 47.
Vgl. die politischen Lageberichte des OPr; GStA, ebda.
Karl Fischer (Anm. 1/238), S. 22; GStA, Rep. 203, Nr. 43. Über Hindenburgs Reise vgl. u. S. 229.
Karl Fischer, a. a. O., S. 18; Emil Julius Gumbel, Verschwörer. Beiträge zur Geschichte und Soziologie der deutschen nationalistischen Geheimbünde seit 1918, Wien 1924, S. 71 f.; GStA, Rep. 203, Nr. 54: OPr an die RegPr, 17.1.21; GStA, Rep. 90, Nr. 2238: OPr an den PreußMdl, 20.5.22.
Meinck (Anm. 1/82), S. 8; Görlitz, Die Junker (Anm. 1/282), S. 351 f.
Denkschrift von Major a. D. Horst Gilbert, 1922; in: Carl Mertens / Otto Lehmann-Rußbüldt / Konrad Widerhold, Die deutsche Militärpolitik seit 1918, Berlin 1926, S. 53 f.
Diese Beurteilung war in einem Tadelsantrag der SPD gegen Freiherrn von Gayl enthalten; der Antrag ist am 14.10.22 vom Ostpr ProvLT abgelehnt worden; Verhandlungen des 49. ProvLT der Prov Ostpr, Königsberg 1922, S. 33, und Drucks Nr. B 28.
GStA, Rep. 203, Nr. 12: OPr / Meldestelle an den StKom für die öffentl. Ordnung, 21.6.21: „Der Heimatbund vereinigt in sich eine Reihe führender Manner der Rechtsparteien”, er ist „nicht unpolitisch und parteilos, sondern durchaus stark nach rechts orientiert. Er ist der Sammelpunkt der Opposition und Reaktion in der Provinz.”
Der Stahlhelm. Erinnerungen und Bilder, Berlin 1932, S. 362; Görlitz, Die Junker (Anm. 1/282), S. 350 f.; Eulenburg (Anm. I/295), S. 44 ff.
Der Stahlhelm, ebda. Zu beachten ist, daß die Reichswehr seit 1923 bemüht war, auf dem Gebiet des regionalen Grenzschutzes den Spielraum der örtlichen Wehrverbände durch zentrale Lenkung einzuengen, so daß die Sonderorganisationen an Gewicht verloren; Thilo Vogelsang, Reichswehr, Staat und NSDAP. Beiträge zur deutschen Geschichte 1930–1932 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte, Bd. 11), Stuttgart 1962, S. 31 ff.
Görlitz, Die Junker (Anm. I/282), S. 293; S. 392; Berghahn (Anm. 1/294), S. 155; S. 204; S. 211; S. 215; Görlitz, Hindenburg (Anm. 1/293), S. 316.
Diese Angabe gilt für 1925; Untersuchungen über Landarbeitsverhältnisse (EnquA II, Bd. 7), Berlin 1929, S. 202 f. 1932 wurden 46 200 Mitglieder angegeben; Landwirtschaftliches Adreßbuch der Domänen, Rittergüter, Güter und Höfe in der Provinz Ostpreußen (Niekammers Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher, Bd. III), 5. Aufl., Leipzig 1932, S. XXVIII. Im PreußLT hat von Plehwe (DNVP) am 11.7.29 behauptet, daß 85 % der gesamten ostpreuflischen Landwirtschaft hinter dem LVO stünden; PreußLT, III, Sp. 8236.
EnquA II, ebda. Daneben sei erwähnt, daß 1925 zwar unter den Erwerbstätigen, die hauptberuflich in der Land-und Forstwirtschaft arbeiteten, rd. 106 000 Selbständige waren, aber nur 93 500 Betriebe von ihren Eigentümern selbst bewirtschaftet wurden, wovon 26 500 Betriebe eine Größe unter 5 ha hatten; wurde die Mitgliederzahl des LVO auf die von ihren Eigentümern geleiteten, über 5 ha großen Betriebe bezogen, so umfaßte sie davon 63 %. Vgl. die statistischen Angaben in:Berufszählung (Anm. 1/292), S. 47, und Die Land-und Forstwirtschaft im Deutschen Reich nach den Ergebnissen der Betriebszählung 1925 (Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 412, II), Berlin 1931, S. 73.
Im Frühjahr 1932 verfügten die Führer des LVO über folgenden Grundbesitz in Ostpreußen: der Ehrenvorsitzende von Oldenburg-Januschau über 4850 ha, der Vorsitzende Strüvy-Gr. Peilten über 750 ha und sein Stellvertreter Medler-Norgau über 129 ha. Von den 24 Kreisführern besaßen 2 unter 100 ha, 13 zwischen 100 und 200 ha, 8 zwischen 200 und 500 ha, 10 über 500 ha; von einem Kreisführer fehlt die Besitzangabe. In den ermländischen Kreisen Brauns-berg, Heilsberg und Rössel unterhielt der LVO keine Organisation, sondern hatte dieses Gebiet dem Ermländischen Bauernverein überlassen. Vgl. Landwirtschaftliches Adreßbuch. (Anm. 1/310), S. XXVIII ff.
Zu Hippels Urteil über die Lage der ostpreußischen Landwirtschaft s. seinen Artikel „Zur Lage Ostpreußens”, in: Kbg Hart Ztg, 18.12.22; vgl. o. S. 37. Darin auch Angaben über den Gegensatz zwischen dem Land-und Forstwirtschaftsverband und dem Landbund Ost. Ober die Fusionsverhandlungen der agrarischen Verbände in Ostpreußen s.GStA, Rep. 203, Nr. 47 : Lageberichte des OPr vom 1.6.22; 2.10.22; 2.1.23.
Mit Rücksicht auf diese Zielsetzung, als deren maßgebender Befürworter Hippel genannt wurde, ist die Gründung des LVO vom OPr begrüßt worden; s. dessen Lagebericht vom 2.10.22, a. a. O. Der LVO ist die ostpreußische Provinzialorganisation des R LB geworden. — Allgemein über Entstehung und Organisation des LVO s. Bilder zur Entwicklung und zeitigen Lage der ostpreußischen Landwirtschaft (Arbeiten der Landwirtschaftskammer für die Provinz Ostpreußen, Nr. 47), Königsberg 1925, S. 33 f.
Vgl. EnquA 11, Bd. 7 (Anm. 1/310), S. 202 f. In Sachsen und Mecklenburg-Schwerin ist der Landbund ebenfalls als Arbeitgeberorganisation aufgetreten.
A. a. O., S. 147 f.; S. 149 f. Die Auflage des Verbandsorgans wurde 1929 im Impressum mit 45 000 Exemplaren angegeben.
Vom PreuAMdI in seinem Schreiben an das PreußStM vom 4.10.22 zitiert; GStA, Rep. 90, Nr. 1032. Gemeint war hiermit der ehemalige Landrat in Stuhm, von Auwers.
Winnig, Heimkehr (Anm. 1/6), S. 194 f.; S. 324 f.; GStA, Rep. 203, Nr. 50: OPr an den PreuAMdI, 27.7.20. Ober den DLV und ZdL s. Frieda Wunderlich, Farm Labor in Germany 1810–1945. Its Historical Development Within the Framework of Agricultural and Social Policy, Princeton (N. J.) 1961, S. 77 ff.
GStA, Rep. 203, Nr. 47: Lagebericht des OPr vom 3.4.23; 3.5.23; 2.6.23; StAL, Rep. 2, Nr. 2504; Denkschrift des LVO zum Schlichterspruch vom 23.9.26 in Sachen des Deutschen Landarbeiterverbandes, Gau Ostpreußen, gegen den Landwirtschaftsverband Ostpreußen, 30.10.1926, abgedr. in: LVO, 13.11.26. EnquA II, Bd. 7 (Anm. 1/310), S. 154; Bericht des Verbandsvorstandes des Deutschen Landarbeiter-Verbandes über die Verbandsarbeit in den Jahren 1926 bis 1928. Niederschrift von der 5. Generalversammlung, 2. bis 6. Juni 1929 in Kiel (Schriften des DLV, Nr. 25), Berlin 1929, S. 82.
Über den ZdL und seine Zusammenarbeit mit dem LVO s. EnquA II, Bd. 7,a. a. O., S. 136; S. 153 f.; ferner 1909–1959. 50 Jahre Gewerkschaftsarbeit auf dem Lande, Hannoversch-Münden 1959, S. 41 f.; Bericht des Verbandsvorstandes... , a. a. O., S. 59.
Bericht des Verbandsvorstandes... , a. a. O., S. 82 f.; über den Mitgliederschwund s. EnquA II, Bd. 7, a. a. O., S. 145; S. 198 und 1909–1959, a. a. 0., S. 33 ff. Seit 1927 konnte der DLV seinen Mitgliederbestand wieder festigen und ausbauen. Der ZdL hat stets weit hinter der Größe des DLV zurückgestanden.
Vgl. die o. in Anm. 1/319 zitierte Denkschrift des LVO vom 30.10.26. Der OPr hat es am 23.8.27 gegenüber dem RArbM bedauert, daß der DLV tarifpolitisch isoliert worden sei; s. StAL, Rep. 2, Nr. 2504. Zum Tarifvertrag von 1929 s. Bericht des Verbandsvorstandes... , a. a. O., S. 83. Der LVO hat betont, daß er den bestehenden Machtverhältnissen, die der SPD günstig seien, Rechnung getragen habe, denn von einem Schiedsspruch des sozialdemokratischen RArbM Wissell sei ein noch ungünstigeres Ergebnis zu erwarten gewesen; s. LVO, 4.5.29: „Die 10. Vertreterversammlung. Von der Forderung zur Macht!”
Mit der Intervention im November 1925 wurde eine erleichterte Rückzahlung der staatlichen Saatgutkredite erwirkt; s. GStA, Rep. 77, Nr. 149: OPr an den PreußMfLDuF, 8.12.25 (als Anlage dazu ein Schreiben des LVO an den OPr vom 27.11.25). Die Vorsprache vom Juni 1926 sollte eine umfassende Hilfsaktion für die ostpreußische Landwirtschaft begründen; s. StAL, Rep. 2, Nr. 2421, Bd. 2: Bericht über die Reise der Kommission des LVO nach Berlin am 29. und 30.6.26; GStA, Rep. 90, Nr. 1133: PreußFM, Niederschrift über den Empfang einer Delegation des LVO am 29.6.26.
Vgl. über diese Affäre die Vorgänge in: GStA, Rep. 77, Nr. 149.
A. a. O.: PreußMfLDuF an den LVO, 18.12.25; PreußMdl an den OPr, 12.2.26. Von einer Maßregelung von Auwers’, die möglich gewesen wäre, da jenem als einem zu Diensten gestellten Landrat eine nebenamtliche Betätigung untersagt werden konnte, hat der OPr abgeraten; s. OPr an den PreußMdI, 19.2.26.
StAL, Rep. 2, Nr. 2421, Bd. 1: Entschließung der 5. Vertreterversammlung des LVO vom 17.12.24; Entschließung des Kreislandwirtschaftsverbandes Gumbinnen vom 28.7.24.
Freiherr von Minnigerode-Rossitten am 24.3.26 auf der Generalversammlung des Kreislandwirtschaftsverbandes Preußisch-Holland; s. Oberländer Volksblatt, 25.3.26.
StAL, Rep. 2, Nr. 2421, Bd. 2: Vermerk über die Rücksprache des Geschäftsführers des LVO, Auwers, beim OPr, 27.4.26.
Heiligenbeiler Ztg, 9.11.28: „Die Forderungen des Kreislandwirtschaftsverbandes zur Notlinderung der heimischen Landwirtschaft.” Zum festen Zusammenschluß im LVO hatte bereits Mönke-Mareese am 24.3.26 aufgefordert; s. Oberländer Volksblatt, 25.3.26: „Generalversammlung des Kreislandwirtschaftsverbandes Pr. Holland.”
So der Hauptvorsteher des landwirtschaftlichen Zentralvereins Westpreußen, van Riesen, in: Georgine, 30.12.28.
LVO, 4.5.29: „Die 10. Vertreterversammlung. Von der Forderung zur Macht!”; ferner das Geleitwort des Verbandsvorsitzenden Strüvy-Gr. Peisten, „Ziel und Zweck unseres Verbandsblattes”.
Nach einem Mitteilungsblatt des Kreislandwirtschaftsverbandes Insterburg vom 29.4.29, als Anlage zu dem Bericht des OPT an den PreußMfLDuF vom 2’7.5.29, in: GStA, Rep. 90, Nr. 1089; der Bericht selbst ist in Nr. 1091 abgelegt.
LVO, 4.5.29: Geleitwort Strüvys und Mitteilungsblatt des Kreislandwirtschaftsverbandes Insterburg; LVO, 8.6.29: Strüvy-Gr. Peisten, „Zur großen Kundgebung am 13.6.1929.”
LVO, 4.5.29. Über die Kundgebung vgl. Wessling (Anm. 1/170), S. 267 f.
Vgl. dazu die Entschließung des RLB vom März 1928, in der die Absicht der „in höchster Not befindlichen deutschen Landwirte” notifiziert wurde, „keine weiteren Zahlungen an die öffentliche Hand” zu leisten und „keine weiteren Käufe” zu tätigen; s. BAK, R 431/2539: RLB an den RK, 15.3.28.
LVO, 1.6.29: „Was die anderen sagen. Weitere Stimmen zur Kaufenthaltung.”
LVO, 13.4.29: von Rohr-Demmin, „Kaufenthaltung? — Betriebseinschränkung?”
GStA, Rep. 90, Nr. 1089: OPr, Vermerk über eine Unterredung mit dem Vorsitzenden des LVO am 9.5.29; a. a. a., Nr. 1091: OPr an den PreußMfLDuF, 27.5.29 (einen auf den 7.5.29 datierten Entwurf zu diesem Bericht s. in Nr. 1089). Der PreußMPr Braun hat entschieden, daß fürs erste kein LVO-Mitglied Umschuldungskredite erhalten dürfe; s. Vermerk Frankenbachs vom 25.5.29, a. a. O., Nr. 682.
A. a. O., Nr. 1089: OPr, Vermerk über eine Besprechung mit dem Generalsekretär des Ermländischen Bauernvereins am 10.5.29.
LVO, 18.5. / 1.6. / 8.6.29: „Weshalb Kaufenthaltung? “ „Was die anderen sagen. Weitere Stimmen zur Kaufenthaltung”; Strüvy-Gr. Peisten, „Zur großen Kundgebung...” (Anm. I/333).
GStA, Rep. 203, Nr. 209: OPr an den PreußMfLDuF, 5.6.29 (zwei Berichte). Der OPr betonte seinen Eindruck, ddi der LVO „den guten Willen hat, einzulenken und die Kundgebung zu einem guten Ende zu bringen”, und schlug deshalb vor, keine Gegenmaßnahmen mehr zu ergreifen.
GStA, Rep. 90, Nr. 1089: PreußMPr an alle preußischen StM usw., 11.6.29. In der Anlage die Presseerklärung „Ostpreußenhilfe und Landwirtschaft”. Diese Presseerklärung ist schon für den 3.6. vorgesehen gewesen, dann aber wegen der schwebenden Verhandlungen in Königsberg aufgeschoben worden — sehr zum Mißfallen des PreußMPr Braun, der glaubte, daß „diese Schwächlichkeit ... auf die Ostpreußen wenig Eindruck machen” werde; vgl. a. a. O., Vermerk vom 1.6.29 (mit Randbemerkung Brauns) und vom 5.6.29.
A. a. O.: PreuflMfLDuF an den OPr, 6.6.29.
A. a. O.: OPr an den PreuflMfLDuF, 14.6.29; in der Anlage ein allgemeiner Bericht und das polizeiliche Stenogramm der Ansprachen.
A. a. O.: PreußMfLDuF an den OPr, 21.6.29; LVO an den OPr, 25.6.29 / 3.7.29 / 9.7.29; PreußMfLDuF an den OPr, 14.7.29. Die Distanzierung ist am 11.7.29 auch im PreußLT durch den DNVP-Abg. von Plehwe ausgesprochen worden: „Einige sehr lebhafte Kreisvorsitzende des Landwirtschaftsverbandes haben dann einige Anordnungen gegeben, die allerdings etwas scharf waren und über das Ziel hinausgeschossen sind, wie z. B. der Kreislandwirtschaftsverband von Insterburg ... Ganz gewiß ist das nach keiner Richtung hin zu billigen.” PreußLT, III, Sp. 8237 f.
Dies ist der Tenor des Artikels „Die 10. Vertreterversammlung. Von der Forderung zur Macht!” in: LVO, 4.5.29. Der PreußMPr Braun hat das Vorgehen des LVO ganz nach der Tendenz des Artikels von Rohr-Demmins beurteilt; s. Vermerk Frankenbachs vom 5.6.29 in: GStA, Rep. 90, Nr. 1089.
Die Ventil-Funktion der Kundgebung hat Strüvy gegenüber dem OPr geltend gemacht; die nervöse Stimmung der Bauern ist auch vom Ermländischen Bauernverein hervorgehoben worden, dessen Sprecher noch auf der Kundgebung betont hat, daß die Verbandsführung nur einen vorhandenen Impuls aufgenommen und gestaltet habe. Am 1.6.29 hatte der LVO an Hand von Jahresberichten der Banken und von Meldungen über den Düngemittelverbrauch festgestellt, daß die Parole der Kaufenthaltung einer allgemeinen Tendenz in der Landwirtschaft entspreche. GStA, Rep. 90, Nr. 1089: Vermerke des OPr über Besprechungen am 9. und 10.5.29; polizeiliches Stenogramm der Ansprachen vom 13.6.29; LVO, 1.6.29: „Was die anderen sagen. Weitere Stimmen zur Kaufenthaltung.”
GStA, a. a. O.: OPr an den PreußMdl, 4.9.30 (in der Anlage das Rundschreiben des LVO vom 19.2.30). Es wurde davon ausgegangen, daß die Konkursaktion rd. 1,25 Mill. ha erfassen würde und daß je ha 20 RM zum Auslösungsfonds beigesteuert werden müßten; das hätte eine Summe von 25 Mill. RM ergeben. Auflerdem war beabsichtigt, den Verbandsbeitrag auf zwei Jahre im voraus entrichten zu lassen, wofür 2 RM / ha veranschlagt wurden, so daß die fraglichen 30 000 Betriebe nochmals 2,5 Mill. RM aufzubringen gehabt hätten.
A. a. O.: Ostpreußischer Landwirtschaftsdienst, hrsgg. vom LVO, 29.8.30.
A. a. O.: OPr an den PreußMdl, 4.9..30; PreußMPr an die preuß StM und an den RK, 10.9.30; RK an den PreußMPr, 18.11.30 und 14.8.31. Es ist daran zu erinnern, daß die PreußStReg 1929 eine sozialdemokratisch geführte RReg zum Partner gehabt hat, wohingegen das Kabinett Brüning stark nach rechts orientiert gewesen ist und eine seiner Hauptaufgaben in der Rettung der Landwirtschaft gesehen hat. Aus diesem Grunde ist es nicht bereit gewesen, seine Beziehungen zu den agrarischen Verbänden nach den Wünschen der preußischen Regierung zu gestalten.
LVO, 31.10.31: Offener Brief an den RPr, 23.10.31. Ähnlich die Entschließung des Kreislandwirtschaftsverbandes Gerdauen vom 31.10.31; s. die Anlage zum Bericht der Landkrankenkasse Gerdauen an den Ostpreußischen Krankenkassenverband vom 15.11.31; vgl. auch Ostpreußischer Krankenkassenverband an den Reichsverband der deutschen Landkrankenkassen, 14.11.31; beides in: GStA, ebda.
A. a. O.: ADGB / Oftsausschuß Gumbinnen an die PreußStReg, 17.11.31.
A. a. O.: Randbemerkung Brauns auf dem Schreiben des PreußMfVW an den PreußMPr, 27.11.31; PreußStM, Vermerk vom 5.12.31.
A. a. O.: PreußMdl, Vermerk über Telefonat mit dem OPr Königsberg, 4.12.31; PreußMdl an den PreußMfVW, 5.1.32; PreußMfVW an den PreußMdl, 20.1.32; vgl. auch RegPr Bahrfeldt an den PreußMfVW, 14.1.32.
Lt. Bericht des Königsberger RegPr an den PreußMfVW vom 14.1.32 hat der Kreislandwirtschaftsverband Preußisch-Holland seine Mitglieder aufgefordert, weiter zu zahlen, sofern es ihnen möglich wäre; s. a. a. O.
Die erfaßbare Belastung der ostpreußischen Landwirtschaft durch Sozialausgaben betrug 1913: 4,4 Mill. M und 1927: 19,0 Mill. RM; Die Lage der Landwirtschaft... (Anm. 1/72), S. 32 f.
GStA, Rep. 90, Nr. 1089: PreußMPr an den RK, 10.12.30.
Vgl. die Ansprachen und Entschließungen auf der 14. Vertreterversammlung des LVO am 17.1.33 und die Entschließung des Kreislandwirtschaftsverbandes Johannisburg vom 20.1.33; beides in den Anlagen zum Bericht des OPr an den RK usw., 24.1.33, in: GStA, Rep. 90,. Nr. 1079. In der Johannisburger Entschließung wird u. a. auf die Verwirrung der Landbevölkerung hingewiesen, die „in der Zerschlagung der landwirtschaftlichen Berufsorganisation aus politischen Gesichtspunkten ihren verhängnisvollen Ausdruck findet”. — Der LVO-Vorsitzende Strüvy ist bereits im Herbst 1931 von der NS-Presse angegriffen worden, wogegen sich der Kreisführertag am 23.10.31 zur Wehr gesetzt hatte; s. LVO, 31.10.31.
Über Entstehung, Organisation und Aufgaben der preuflischen Landwirtschaftskammern s. Bitter (Anm. 1/154), II, S. 65 ff.
Handbuch über den Preußischen Staat... 1928 (Anm. I/274), S. 289 f.; Landwirtschaftliches Adreßbuch... (Anm. 1/310), S. XV ff.; Johannes Hansen, Die Landwirtschaft in Ostpreußen (Grundlagen des Wirtschaftslebens von Ostpreußen, Teil II), Jena 1916, S. 419 ff.; Wessling (Anm. 1/170), S. 264 ff.
Über Brandes s. Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft (Anm. 1/210), I, S. 196 f.; Er‑ win Topf, Die Grüne Front. Der Kampf um den deutschen Acker, Berlin 1933, S. 141 f.
Angaben der Besitzgröße nach: Landwirtschaftliches Adreßbuch... (Anm. 1/310). Die regionalen und lokalen landwirtschaftlichen Vereine, die im Laufe des 19. Jahrhunderts entstanden waren, bildeten quasi den Unterbau der Landwirtschaftskammer, was bei der Zusammensetzung des Vorstandes noch zum Ausdruck kam. Wie in der gesamten Staatsverwaltung, hat die Revolution von 1918 auch in der LWK nur begrenzte personalpolitische Folgen gehabt. Von den 1918 amtierenden 16 Vorstandsmitgliedern waren 1922 noch acht und 1928 noch sechs anzutreffen; vgl. Handbuch über den preußischen Staat für das Jahr 1918, Berlin 1918, S. 203; dass., 1922 (Anm. 1/57), S. 125; dass., 1928 (Anm. 1/274), S. 289. 1928 zählte der Vorstand einschließlich der Stellvertreter 21 Mitglieder. Von ihnen hatten 3 einen Besitz von weniger als 100 ha, 5 einen Besitz zwischen 100 und 199 ha, 2 einen Besitz zwischen 200 und 499 ha, 9 einen Besitz von mehr als 500 ha. Für zwei ließ sich der Besitz nicht ermitteln.
Vgl. die Denkschriften der LWK vom Juni und September 1922: GStA, Rep. 203, Nr. 165 und Nr. 173, sowie vom März 1927 und 1928: GStA, Rep. 90, Nr. 1069 und Nr. 1071.
Vgl. ihre gedruckten Denkschriften Bilder zur Entwicklung und zeitigen Lage der ostpreußischen Landwirtschaft (Anm. 1/314) und Denkschrift zur Lage der Provinz Ostpreußen, Königsberg 1925; dort, S. 18 und 19, die Zitate.
GStA, Rep. 203, Nr. 205: LWK an die Ldw. Vereine usw., 28.10.25; OPr an die Ostpr Vertr, 6.11.25.
StAL, Rep. 2, Nr. 2496: LWK an den OPr, 17.2.31.
A. a. O., Nr. 2421, Bd. 1: LWK an den PreußMfLDuF, 16.2.26. Diese Resolution ist am 29.1.26 beschlossen worden. Der PreußMfLDuF hat die LWK darauf am 11.5.26 angehalten, „von einer Betätigung auf politischem Gebiet künftig gefl. abzusehen’; a. a. O., Bd. 2: PreußMfLDuF an die LWK, 23.5.26. Bezeichnend ist in diesem Zusammenhang, daß zur gleichen Zeit in Ostpreußen für eine Wirtschaftsdiktatur des Reichskanzlers Luther Stimmung gemacht wurde; s. BAK, R 43 1/2538: Wehrkreiskommando I an das RWehrM, 9.1.26.
LVO, 31.10.31: „Landwirtschaftskammerwahlen in Ostpreußen”. Diesen Erfolg hatte sich der von Darré geleitete Agrarpolitische Apparat der NSDAP durch eine scharfe Agitation gegen die bisherige Führung der LWK erkämpft; s. Horst Gies, „NSDAP und landwirtschaftliche Organisationen in der Endphase der Weimarer Republik”, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 15. Jg. (1967), S. 366.
Cuno Horkenbach, Das Deutsche Reich von 1918 bis heute, Jg. 1931, Berlin (1932), S. 393.
A. a. O., S. 395; S. 397 f.; Topf (Anm. 1/361), S. 143 f. BAK, R 43 1/1859: Reichszentrale für Heimatdienst / Landesabt. Ostpreußen an die Zentralleitung, 15.4.32, berichtet, daß bei einer Wahlbeteiligung von nur 30 % die NSDAP 50 Sitze, der LVO 21 Sitze und der Ermländische Bauernverein 4 Sitze errungen haben. Die Namen der am 3.4.32 gewählten 76 Mitglieder s. Landwirtschaftliches Adreßbuch... (Anm. 1/310), S. XXV. Auffallend ist, daß 36 der Mitglieder einfach als „Landwirt” firmieren, während die übrigen als Rittergutsbesitzer o. dgl. (26), Besitzer o. dgl. (13) und Siedler (1) auftreten. Vermutlich repräsentierten die 36 „Landwirte” den größeren Teil der nationalsozialistischen Fraktion, da sich unter ihnen auch der nächste Kammerpräsident, Freiherr von Buttlar, befindet. Sein Besitz umfaßte 1368 ha. Buttlar wurde als Vorsitzender wieder zurückgezogen, weil er Darré in einem Beleidigungsprozeß gegen seinen Vorgänger Brandes nicht die erwartete Schützenhilfe leistete; s. Topf, a. a. O., S. 144 f.; Gies (Anm. 1/368), S. 350, Anm. 38.
Georgine, 13.12.32: „Rede des Präsidenten Dr. Bethke in der Vollversammlung der LWK am 8.12.1932.” Bethke wurde mit 46 : 29 Stimmen gegen Brandes gewählt. Über Bethke s. Wer ist’s, 10. Ausgabe, Berlin 1935, S. 115; Krebs (Anm. 1/293), S. 311, Anm. 65.
Vgl. dazu Max Hein, Geschichte der Ostpreußischen Landschaft von 1788 bis 1888, Königsberg 1938. Allgemein über die Landschaften s. Bitter (Anm. 1/154), 11, S. 37 ff. Für 1850 bis 1905: Mauer, a. a. O., S. 184; für 1927: OPr an den PreußMfLDuF, 17.12.27, in: GStA, Rep. 90, Nr. 1070.
Vgl. Hein, a. a. O., S. 12; S. 28 ff.; S. 40 ff.; S. 150 ff.; Hermann Mauer, Das landschaftliche Kreditwesen Preußens. Agrargeschichtlich und volkswirtschaftlich betrachtet. Ein Beitrag zur Geschichte der Bodenkreditpolitik des Preußischen Staates (Abhandlungen aus dem staatswissenschaftlichen Seminar zu Straßburg, Heft 22), Straßburg 1907, S. 99 ff. Der Mindestwert eines zu bepfandbriefenden Guts wurde 1849 auf 500 Taler festgesetzt. Der kölmische Grundbesitz war bereits in der Zeit des Ritterordens entstanden und war ein nicht-adliger, freier Besitz, dessen Größe teilweise den Rittergütern gleichkam; a. a. O., S. 74 f. Robert Stein, Die Verwandlung der Agrarverfassung Ostpreußens durch die Reform des neunzehnten Jahrhunderts. Erster Band: Die ländliche Verfassung Ostpreußens am Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Schriften des Königlichen Instituts für ostdeutsche Wirtschaft an der Universität Königsberg, Fünftes Heft), Jena 1918, S. 136 ff.
Hein, a. a. O., S. 150; Mauer, a. a. 0., S. 55 ff.; S. 74 ff.
Mauer, a. a. 0., S. 128 f.
Zur personellen Besetzung der Landschaftsorgane s. Handbuch über den Preußischen Staat.. . 1928 (Anm. 1/274), S. 320 f. Es bezeichnet die Kontinuität in der Generallandschaftsdirektion, daß von ihren acht stimmberechtigten Mitgliedern, die vor dem Umsturz von 1918 im Amt waren, 1922 noch sechs und 1928 noch vier tätig waren; vgl. das o. genannte Handbuch ... 1918 (Anm. 1/362), S. 223, und dass. für 1922 (Anm. I/57), S. 141.
Besitzgrößen nach: Landwirtschaftliches Adreßbuch... (Anm. 1/310) ermittelt.
Schemann (Anm. I/53), S. 46 ff.; Hans Rothfels in: Deutsches Biographisches Jahrbuch, Bd. IV: 1922, Berlin / Leipzig 1929, S. 132 ff.
Über Scheu, der von 1921 bis 1925 im Amt war, s. Altpreußische Biographie (Anm. I/235), II, S. 605 f.
Über Hippel s. Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft (Anm. 1/210), I, S. 763; sein Grundbesitz belief sich 1932 auf 500 ha.
Vgl. o. I. Teil, S. 37 f.
Görlitz, Die Junker (Anm. 1/282), S. 391 f. Den Sieg über die „Gruppe Oldenburg”, den er 1922 mit seiner die wirtschaftliche auf Kosten der politischen Interessenvertretung bevorzugenden Taktik errungen hatte, erwähnte Hippel am 18.12.22 in einem Brief an RK Cuno; BAK, R 43 1/1850.
Georgine, 30.12.28: „Gedanken der ostpreußischen Wirtschaft an der Jahreswende”; GStA, Rep. 203, Nr. 205: GenLschDir an den OPr, 9.10.25 (Anlage: Denkschrift über die Finanzlage der ostpreußischen Landwirtschaft, 4.10.25; hieraus das Zitat).
GStA, Rep. 90, Nr. 1069: Kuratorium der Bank der Lsch an alle RMin, 3.5.27. Der Landschaft als Pfandbriefinstitut war zur Ausführung der bankmäßigen Geschäfte eine Bank angeschlossen, in deren Verwaltungsrat und Kuratorium Hippel ebenfalls den Vorsitz führte.
A. a. O.: GenLschDir an das RKab, 26.7.26 (Anlage). Über die faktische Kolonialsituation hatte Hippel sich schon 1921 geäußert; s. seinen Artikel „Ostpreußen, die deutsche Kolonie” (Anm. 1/153).
GStA, Rep. 90, Nr. 1073: OPr an den PreußMdl, 7.11.28; LHptm, gedruckte Denkschrift: Ostpreußenhilfe und Umschuldung, (Königsberg), März 1931, S. 17 f.
Vgl. hierilber u. S. 325 ff.; Görlitz, Die Junker (Anm. I/282), S. 357.
Kbg Hart Ztg, 24.4.30: „Die Ostpreußische Landschaft antwortet. Die hundertjährige Satzung als Hindernis für die Zusammenarbeit.”
PreufiLT, III, HptA, 167. Sitzg., Sp. 15 f.: Weidemann (SPD) am 5.12.30.
Görlitz, Die Junker (Anm. I/282), S. 391 f.; Horkenbach, Jg. 1933 (Anm. 1/255), S. 162; S. 377 f. (Zitat); S. 389; S. 630. Der Rechnungshof des Deutschen Reichs hat festgestellt, daß die Landschaft 1931 mehr Disagiozuschuflmittel angefordert hat, als ihrer tatsächlichen Pfandbriefausgabe entsprach. Sie hat das zunächst abgestritten, und erst eine eingehende Prüfung lieferte den Nachweis, daß sie 1933 einen nicht verausgabten Rest von 265 800 RM in ihrer Kasse hatte. Die Rücküberweisung an das Reich soll auf Anweisung Hippels unterblieben sein. BAK, R 43 I/1827: RechH, „Denkschrift des Rechnungshofs des Deutschen Reichs über die Ergebnisse seiner Prüfung auf dem Gebiete der landwirtschaftlichen Osthilfe”, 1.11.33, S. 340 ff.
Hierzu und zum folgenden Karl Eugen Mößner, Das deutsche Bodenkreditsystem. Begriffliche Grundlagen. Praktische Probleme und organisatorischer Aufbau des bankmäßig organisierten Bodenkredits in Deutschland (Deutscher Bodenkredit, Bd. 1), Berlin 1934, S. 140; S. 238 ff.
A. a. O., S. 260; Wilhelm Moritz Freiherr von Bissing, Der Realkredit der deutschen Landwirtschaft, Berlin / Leipzig 1930, S. 228 f.
Mößner, a. a. O., S. 254 f.
A. a. O., S. 240: „Während sich die Hypothekenbanken, Versicherungen, Sparkassen und privaten Geldgeber ihre Beleihungsobjekte aussuchen können, muß die Landschaft einfach das an Risiken auf sich nehmen, was zu ihr kommt.”
A. a. O., S. 240 f.; S. 246; S. 249 f.
Bissing (Anm. I/393), S. 65 f. Bis 1914 wurden die Pfandbriefe durchschnittlich mit 4 % verzinst.
Mößner (Anm. 1/392), S. 252 f.; S. 260.
A. a. 0., S. 244 f.; S. 252 f.
GStA, Rep. 203, Nr. 205: GenLschDir an den OPr, 9.10.25; GStA, Rep. 90, Nr. 1068: ders. an das PreußStM, 10.11.25; Nr. 1069: an das RKab, 26.7.26; Hissing (Anm. I/393), S. 133 f.
Hissing, a. a. O., S. 148 f.
A. a. O., S. 150 f.; Die Lage der Landwirtschaft... (Anm. I/72), S. 47.
GStA, Rep. 203, Nr. 172: PreußMfLDuF an den GenLschPr, 26.4.27; OPr an den PreußMfLDuF, 19.6.27; GenLschDir an den GenLschPr, 5.4.27 (hieraus das Zitat). Als GenLschPr fungierte der OPr.
Ober die Subventionierung der ostpreußischen Pfandbriefe s. u. S. 240 f.; Die Lage der Landwirtschaft... (Anm. 1/72), S. 68. Lebhafte Kritik an dem nicht mehr marktkonformen Pfandbrieftyp übte der 1929 eingesetzte preußische Staatskommissar, jedoch hat er Hippel nicht umstimmen können; GStA, Rep. 90, Nr. 1076: GenLschDir an den StKom, 11.11.29; StKom an den PreußMfLDuF, 12.12.29; StKom, Bericht über die Lage des ostpreußischen Gütermarkts usw., 13.11.29 (Anlage 1); Nr. 1078: StKom, Bericht über die Entwicklung des ostpreuflischen Gütermarkts usw., 13.6.30.
Die Lage... , a. a. O., S. 58 f. 1929 hat die Landschaft beantragt, zwei bis drei Jahre lang die Pfandbriefzinsen aus staatlichen Mitteln auf 5 % zu senken, doch das ist nicht bewilligt worden; GStA, Rep. 90, Nr. 1074: GenLschDir (an den OPr), 21.1.29.
Berliner Tageblatt, 20. und 22.3.30: „Ostpreußen-Anleihe zurückgezahlt. Die erste bar abgedeckte Amerika-Anleihe”; „Bank der Ostpreußischen Landschaft. Die Abdeckung des Amerika-Darlehns. Vermögensschrumpfung bei Bank und Landschaft.” Magazin der Wirtschaft, 28.3.30: „Die Kreditpolitik der Ostpreußischen Landschaft.” GStA, Rep. 90, Nr. 682: PreußMfLDuF an den PreuflMPr, 10.12.30.
GStA, Rep. 87, Nr. 1281: Auszug aus dem Bericht der Deutschen Revisions-und Treuhand AG über die bei der OstprLsch vorgenommene Prüfung, 27.6.30. Danach hatte die Lsch Mitte Mai 1930 10 Güter mit 2757 ha und einem Buchwert von 1,68 Mill. RM in Verwaltung. Sechs andere Güter waren schon wieder veräußert worden; die Verkaufsaussichten für die verbleibenden Betriebe wurden ebenfalls günstig beurteilt, wenngleich Verluste unvermeidbar schienen.
GStA, Rep. 90, Nr. 1077: PreuflMPr an den PreußMfLDuF, 28.3.30; Nr. 682: PreußMfLDuF an den PreußMPr, 10.12.30. Die Überprüfung der Lsch hat stattgefunden, jedoch ist von dem Ergebnis nur der in Anm. 1/407 zitierte Auszug bekannt geworden. Mößner (Anm. I/392) , S. 257.
Mößner, a. a. O., S. 255; Topf (Anm. 1/361), S. 289.
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Hertz-Eichenrode, D. (1969). Zur Politischen Geschichte Ostpreussens Nach dem Ersten Weltkrieg. In: Politik und Landwirtschaft in Ostpreußen 1919–1930. Schriften des Instituts für Politische Wissenschaft, vol 23. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07558-5_1
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