Zusammenfassung
Vorsorge für Alter, Krankheit und Tod trafen in den Städten zuerst die Handwerker, die berufsständisch in Zünften zusammengeschlossen waren. Meistern und Gesellen oblag eine Beitrittspflicht sowie eine Verpflichtung zur Beitragsleistung. Aus dem Zunftvermögen wurden die Mitglieder in Notfällen, im Todesfall Witwen und Waisen unterstützt. Aus der Bezeichnung der Behälter für Urkunden, Zunftbücher und das Vermögen als „Lade“ entwickelte sich der Name für die ganze Versorgungseinrichtung: Toten-, Kranken-, Witwen- und Bruderladen. Beurkundet findet sich eine derartige Vorsorge bereits in nord- und westdeutschen Zunftordnungen des 12. Jahrhunderts. So enthielt der Bruderschaftsbrief der Kölner Drechslerzunft vom Jahre 1179 schon Bestimmungen über eine Begräbniskasse, die außer dem Meister auch seine Angehörigen und Gesellen einschloß. Ähnliche frühe Regelungen kannte die Bartschererzunft in Hamburg seit dem Jahre 1452 für den Krankheitsfall. In München soll es erstmals 1567 eine Unterstützungskasse der Müller gegeben haben. Später entstanden eigene Gesellenbruderschaften mit entsprechenden Leistungen. Im Laufe der Zeit verselbständigten sich die der Zunft angeschlossenen Kassen zu eigenen Versicherungseinrichtungen.
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Literatur
Alois Schmid, Geschichte des Bruderbundes der Zimmerleute in der Vorstadt Au, dessen heldenmütiger Kampf in der Schlacht bei Sendling für Fürst und Vaterland und daraus entsprungene Pilgergang nach dem Berge Andechs, München 1832
Karl von Wallmenich, Das Sendlinger Bauerndenkmal von 1911 und die Auer Zimmerleute von 1705, München 1911
Aus der Geschichte der Kranken-Unterstützungs-und Sterbekasse der Zimmerleute und Schreiner Au-München 1606–1931, München 1931
Peter Koch, München als Versicherungsstadt, Karlsruhe 1959, S. 1–2.
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Koch, P. (1968). Joseph Geißreiter um 1600. In: Pioniere des Versicherungsgedankens. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07556-1_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-07556-1_4
Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-06643-9
Online ISBN: 978-3-663-07556-1
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