Johann Wilhelm Duncker 1771 – 1843

Zusammenfassung

Der hamburgische Seeversicherungsmarkt wurde bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Einzelassekuradeuren beherrscht. Zunächst waren dies eingewanderte Portugiesen und Niederländer, wie die erhaltenen Namensverzeichnisse erkennen lassen. Erst später wandten sich eingesessene Hamburger Kaufleute diesem Gewerbezweig zu. Die steigende Bedeutung der Transportversicherung führte schließlich zur Errichtung von Seeversicherungs-Gesellschaften. Als erstes derartiges Unternehmen entstand 1765 die „Assecuranz-Compagnie für See-Risiko und Feuersgefahr“. Diese älteste deutsche Versicherungs-Aktiengesellschaft war ebenso wie die folgenden gleichartigen Unternehmen nur für zehn Jahre errichtet worden, so daß dann jeweils Nachfolgegesellschaften gegründet werden mußten. Im Jahre 1815 nannte sich das Unternehmen „Assecuranz-Compagnie für See- und Türkengefahr“, woraus hervorgeht, daß damals noch die Gefahr drohte, von „türkischen Seeräubern oder anderen unchristlichen Barbaren“ in die Sklaverei verkauft zu werden. Aus der Fülle der in Hamburg errichteten Transportversicherungsgesellschaften ragt ein von dem Assekuradeur Johann Wilhelm Duncker errichtetes Unternehmen hervor, das in drei Generationen von Vertretern der gleichen Familie geleitet wurde.