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Zusammenfassung

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Part of the book series: Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen ((FOLANW,volume 1585))

Zusammenfassung

Unsere hier besprochenen Forschungsergebnisse haben gezeigt, daß der gesamte Blutkreislauf eine funktionelle Einheit ist, deren peripherer Abschnitt die Funktion hat, in Harmonie mit dem Zentral-Organ, dem Herzen, eine bestmögliche Versorgung aller Körpergewebe herzustellen. Durch vitalmikroskopische Beobachtung und farbfotografische Dokumentation konnten wir feststellen, daß der periphere Abschnitt der Strombahn für diese Aufgabe strukturell und funktionell mit Eigenschaften versehen ist, die eine autonome, regulatorische Leistung dieses Sektors ermöglichen. Diese Autonomie besteht in der Fähigkeit,

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    zu einer selbständigen Blutverteilung. Durch diese erhalten solche Organbezirke einen größeren Anteil der verfügbaren Blutmenge, die von ihnen z. B. infolge vermehrter Arbeitsleistung, im Vergleich zu ruhenden Organen, benötigt wird. Diese Befähigung zu autonomer Blutverteilung ist an dem im Mikroskop sichtbaren peripheren Gefäßabschnitt, der terminalen Strombahn, dadurch erkennbar, daß unter bestimmten wohldefinierten Voraussetzungen die sämtlichen vorgebildeten Kapillaren durchblutet und daher sichtbar sind, unter anderen, ebenfalls bekannten Voraussetzungen aber nur ein Teil derselben. Zu den Voraussetzungen der Durchblutungsphase aller Kapillaren einschließlich der Reservekapillaren gehört z. B. ein vermehrtes Blutangebot durch Krankheiten wie Polycythämie oder Polyglobulie. Zu den Voraussetzungen der Durchblutung einer geringeren Zahl von Kapillaren — so auch nicht der Reservekapillaren — gehört vermindertes Blutangebot bzw. verringerter Blutdruck, wie bei Anämie oder Hypotonie. Eine weitere präformierte Einrichtung für die autonome Funktion der peripheren Strombahn sind die arteriovenösen Anastomosen, deren Sichtbarmachung und Dokumentation an der menschlichen Lippenschleimhaut wohl zum ersten Mal in unserem Arbeitskreis geglückt ist. Unsere Abbildungen belegen die Abhängigkeit ihres Füllungszustandes von den Druckverhältnissen in der terminalen Strombahn, die mit vasodilatierenden bzw. vasokonstriktorischen Pharmaka experimentell verändert wurden;

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    zur Vermittlung eines vermehrten transkapillären Stoffaustausches. Unsere Abbildungen im Text belegen diese Fähigkeit durch deutlich erkennbare und sogar meßbare Kaliberzunahme der Kapillarschenkel, die eine natürliche physikalische Oberflächenvergrößerung der dünnen Kapillarwände zur Folge hat. Durch sie hindurch erfolgt der vermehrte Stoffaustausch; vermehrter O2-Verbrauch ist an einer Zunahme der Cyanose der durch die Endstrombahn fließenden Blutsäule erkennbar; und zwar nimmt sie von dem arteriellen Schenkel über den venösen Schenkel und die Sammelvene bis zu den tiefen venösen Plexusgefäßen fortlaufend zu. Die Zunahme des Stoffaustausches — in beiden Richtungen — wird zusätzlich durch gleichzeitig erfolgende Strömungsverlangsamung und dadurch verlängerte Verweildauer des Blutes im Kapillargebiet begünstigt. Sie ist im mikroskopischen Bild an wolkiger bzw. körneliger Blutströmung sowie an den sogenannten Plasmalücken innerhalb des Blutfadens zu erkennen.

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© 1966 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Jacoby, H. (1966). Zusammenfassung. In: Periphere Durchblutungskrankheiten im Spiegel der Mikrozirkulation. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 1585. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07549-3_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-07549-3_7

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-06636-1

  • Online ISBN: 978-3-663-07549-3

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