Untersuchungen über den Wiederanschliff von Hartmetallfräsmessern

Zusammenfassung

Um die Kammrisse an gebrauchten Hartmetallfräsmessern restlos zu beseitigen, müssen diese nach anderen Gesichtspunkten angeschliffen werden, als es bei Fräsmessern normalerweise üblich ist. Es genügt in diesem Falle nicht, nur den Freiflächen- und Kolkverschleiß zu entfernen. Wie groß das abzuschleifende Volumen sein muß, wurde an Hand einiger Versuche ermittelt. An Hartmetallplatten, die längere Zeit in Versuchen eingesetzt worden waren, wurden die Kammrißlängen sowie der Abstand der Kammrisse untereinander und zu einer festen Bezugskante unter einem Werkstattmikroskop mit etwa 40facher Vergrößerung ausgemessen. Anschließend wurden die Platten wie folgt abgeschliffen : Nachdem die Platten fertig angeschliffen waren, wurden sie kurzzeitig zum Fräsen verwendet. Danach zeigte sich, daß bei (a) nur die kurzen Kammrisse des ersten Versuches fehlten, während die sieben längsten Risse bei dem neuen Versuch wiedererschienen waren. Bei (b) fanden sich fünf der alten Kammrisse wieder, obgleich nach dem Anschleifen unter dem Mikroskop keine Anrisse mehr zu erkennen waren. Erst bei (c), wo die Abschlifftiefe das 1,5fache der größten sichtbaren Kammrißlänge betrug, waren keine Reste alter Risse mehr zurückgeblieben. Dieses Ergebnis, das durch einige weitere Messungen bestätigt wurde, läßt den Schluß zu, daß für die Wiederverwendung gebrauchter Hartmetalle mindestens das 1,5- bis 1,6fache der bei 40facher Vergrößerung meßbaren größten Kammrißlänge abgeschliffen werden muß, um sämtliche alten Kammrisse zu beseitigen.