Zusammenfassung
Nach der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs besteht keine Vermutung, daß ein für eine GmbH tätiger Gesellschafter, insbesondere ein Gesellschafter-Geschäftsführer, ihr Angestellter ist (BFH-Urteil vom 11.10.1955, BStBl. 1955 III S. 397). Er kann für die GmbH unentgeltlich, gegen ein das übliche Ausmaß unterschreitendes Entgelt oder gegen eine angemessene Vergütung tätig sein. Es besteht also grundsätzlich ein Wahlrecht, ob der Gesellschafter seine Tätigkeit in Auswirkung seiner Gesellschaftereigenschaft oder auf Grund eines Anstellungsvertrags ausüben will. Diese verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten erfordern es, daß klar und eindeutig vereinbart werden muß, ob und in welcher Höhe gegebenenfalls ein Entgelt gezahlt werden soll, denn die steuerlichen Folgen sind unterschiedlich. Zuwendungen der Gesellschaft an die Gesellschafter, die ihren Grund im Gesellschaftsverhältnis haben, sind Gewinnausschüttungen, u. U. verdeckte Gewinnausschüttungen, und als solche bei der Gesellschaft nicht abzugsfähig (§ 6 Abs. 1 Satz 2 KStG) und beim Gesellschafter grundsätzlich Einkünfte aus Kapitalvermögen (§ 20 EStG). Solche Zuwendungen hingegen, die auf Grund des Dienstverhältnisses gegeben werden, sind für die Gesellschaft abzugsfähige Betriebsausgaben und beim Gesellschafter Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit (§ 19 EStG).
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1967 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Brünig, W. (1967). Gehaltsbezüge der Gesellschafter. In: Steuer-Taschenlexikon für die GmbH. Die Wirtschaftswissenschaften. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07318-5_28
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-07318-5_28
Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-06405-3
Online ISBN: 978-3-663-07318-5
eBook Packages: Springer Book Archive