Zusammenfassung
Hochkantbiegen kommt zwar nicht allzu häufig vor. Dort aber, wo es angewendet wird, zeigen sich oft erhebliche Schwierigkeiten, die sich in erster Linie in der Formänderung des Querschnittes auswirken. Aus diesen Gründen werden warm gebogene Flanschringe bevorzugt, um evtl. auftretenden Schwierigkeiten beim Kaltbiegen von vornherein zu begegnen. Dies gilt für Querschnitte, wo das Verhältnis von Querschnittshöhe zur Querschnittsbreite gleich h : b etwa zwischen 0,5...10 liegt. Man wird den Begriff Hochkantbiegen zwar erst für Verhältnisse über 1 anwenden. Jedoch zeigen sich die unerwünschten Randverformungen bereits bei geringeren h/b-Verhältniswerten, so daß im Rahmen dieser Untersuchung dieses Flachkantbiegegebiet noch in das Hochkantbiegen einbezogen werden kann. Daneben besteht aber ein zweites Problem, wenn wir es mit sehr viel größeren Verhältnissen h : b zu tun haben, wo h die Blechtafelbreite und b die Blechdicke bedeuten, so daß wir hier Verhältnisse von h : b = 100 zu beachten haben. Dieses Hochkantbiegen wird beispielsweise in der Kraftfahrzeugrahmenfertigung angewendet. Es kann aber auch dort eine Rolle spielen, wo es sich nur um geringere Biegebeträge, also um ein Ausrichten handelt. Solche Fälle sind beispielsweise in der Rohrfertigung nach dem Spiralwickelverfahren bekannt. Die Bänder müssen zwecks Schweißung unmittelbar dicht am zuvor gewickelten Band anschließen. Wenn diese Bänder säbelförmig vom Bund ablaufen, eine Erscheinung, die doch recht häufig eintritt, so entsteht mitunter ein zu großer Spalt zwischen den Kanten der Spiralwickelung, der durch Schweißung nicht ohne weiteres überbrückt werden kann. Daher erscheint es reizvoll, diese Verhältnisse durch Rechnung und Versuch zu klären.
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Oehler, G. (1967). Hochkant-Kaltbiegen. In: Hochkantbiegen von Blechen. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 1879. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07258-4_1
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