Zusammenfassung
Lavoisier hatte die Chemie als die „Wissenschaft der Analyse“ definiert. „Sie nähert sich“, sagt er, „ihrem Ziel und ihrer Vollendung durch wiederholte Zerlegung der Körper in einfachere und immer einfachere Bestandteile.“ Es lag auch in der Natur der Sache, daß die Untersuchungen auf dem Gebiete der organischen Chemie anfangs rein analytischer Art waren. Die künstlichen organischen Verbindungen waren mehr oder weniger direkte Zersetzungsprodukte der in der organischen Natur vorkommenden Stoffe. Die Auffassung, daß die Synthese ein Vorrecht der Natur, daß diese an das organische Leben gebunden sei, war, wie früher erwähnt, bis in die vierziger Jahre allgemein. Wenn dies für die organische Synthese überhaupt zutreffend war, so hatte es um so mehr Gültigkeit in bezug auf die Elementarsynthese der organischen Verbindungen, ihre Bildung aus den freien Elementen bzw. aus ihren einfachen anorganischen Derivaten (Kohlensäure, Kohlenoxyd, Wasser, Ammoniak).
„Die Geschichte der Wissenschaften gibt uns die tröstliche Gewißheit, daß wir auf dem Wege des Versuches und der Beobachtung dahin gelangen werden, die Wunder des organischen Lebens zu entschleiern, daß wir imstande sein werden, über alle Ursachen, welche Anteil an den Lebenserscheinungen nehmen, bestimmtere Aufschlüsse zu erhalten.“Liebig.
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Hjelt, E. (1916). Die synthetische Richtung in der organischen Chemie. Elementarsynthesen von Berthelot. Die synthetischen Methoden. Synthesen organischer Naturprodukte. Ältere Synthesen. Alizarin. Indigo. Zuckerarten und ihre Derivate. Purinverbindungen. Verschiedene Pflanzenstoffe. Alkaloide. Terpene, Campher, Kautschuk. Synthetische Versuche auf dem Gebiete der Eiweißkörper. Depside, Gerbstoffe. In: Geschichte der Organischen Chemie. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07241-6_17
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