Pyridinextraktion

Zusammenfassung

Angewandt wurde ein Vitrinit Flöz R mit folgenden Analysendaten: Asche wf = 1,29%, Flüchtige waf = 36,1%, Elementaranalyse (waf) C = 83,45%, H = 5,06% O = 9,78%. Dieser Vitrinit wurde in Analogie zu den Versuchen von Kröger, Hovestadt und de Vries ¹³ in einer Stickstoffatmosphäre mit 8°C/min auf 390°C erhitzt und bei dieser Temperatur 15 min gehalten, darauf abgeschreckt. Die bei einer solchen Vorerhitzungsbehandlung auftretenden Gewichtsverluste und Extraktausbeuten sind aus Abb. 7 zu ersehen. Die Abb. 7 zeigt, daß beim Vitrinit durch Vorerhitzung praktisch kein zusätzliches Bitumen gewonnen wird. Allerdings wird durch die Erhitzung auf 375–400°C, wie die vorhergehenden Versuche gezeigt haben, der Bitumenanteil gespalten, so daß der Extrakt aus der vorerhitzten Kohle ein niedrigeres mittleres Molekulargewicht besitzen sollte als der aus der nicht erhitzten Kohle. Nun zeigt sich aber, daß der vom Lösungsmittel befreite Extrakt durch längeres Kochen mit Pyridin nicht wieder quantitativ in Lösung gebracht werden kann, obwohl die gleiche Menge Lösungsmittel verwandt wurde, in der er nach der Extraktion gelöst vorlag. Offensichtlich findet also beim Abdampfen des Lösungsmittels eine gewisse Repolymerisation bzw. Rekondensation der kleineren, gelösten Moleküle zu größeren Komplexen statt.