Das Verhalten metallischer Werkstoffe in verschiedenen Brauchwässern

Zusammenfassung

In der Praxis wird das Korrosionsverhalten des Werkstoffes Eisen in Brauchwässern wie Kühlwässern, Heizungs- und sanitären Wässern, Aufbereitungswässern u. a. meist nur nach Sauerstoffgehalt und Chloridgehalt des Wassers beurteilt. Das Verhalten der Sulfat-Ionen wird seltener berücksichtigt, es sei denn bei der Korrosion von Beton, z. B. von Kühlwasserbecken. Nachdem in letzter Zeit von verschiedenen anderen Seiten auf das aggressive Verhalten der SulfatIonen in Brauchwässern gegenüber dem Werkstoff Eisen hingewiesen wurde, erschien es zweckmäßig, das Verhalten der Sulfat-Ionen neu zu untersuchen und mit dem Verhalten der Chlorid-Ionen zu vergleichen. Das zu untersuchende Wasser wurde durch Anwendung eines dauernden, sorgfältig geregelten Sticksto stromes praktisch frei von Sauerstoff gehalten; der Sauerstoffgehalt lag hierbei zwischen 50 und 200 μg/l. In der Praxis liegt ein geringerer Sauerstoffgehalt bei geschlossenen technischen Kreisläufen selten vor. Das korrosive Verhalten eines solchen Wassers, das entweder nur Natriumchlorid oder Natriumsulfat enthält, ist in Abb. 3 dargestellt. Die Abtragung von Eisen wurde in mg/m²/Tag kurvenmäßig festgehalten, obwohl die Versuche mit Eisenblechen mit je einer Gesamtfläche von 100 cm² in 500 ml Wasser durchgeführt wurden.