Wilhelm Liebknecht

Zusammenfassung

Ein anderer Bau, der zwar keine architektonischen Schönheiten darbietet, zu dem aber jeder Besucher der „Quäkerstadt“ seine Schritte lenkt, ist die Independence Hall — die Wiege der amerikanischen Republik. In dieser „Halle“, die kein Freund der Freiheit ohne einen heiligen Schauer betritt, wurden die Unabhängigkeitsakte unterzeichnet. Der Raum, welcher die weltgeschichtliche That sah, ist möglichst in seinem damaligen Zustand erhalten worden; der Tisch, auf dem die Unterzeichnung stattfand, die meisten der Stühle, auf denen die Volksvertreter saßen — und noch viele andere Denkwürdigkeiten aus jener denkwürdigen Zeit sind da zu sehen, nebst den Portraits der Väter der Union. Auch die Glocke, mit der die Unabhängigkeit eingeläutet ward, hängt noch am alten Platz. Das ganze Gebäude ist als historisches Museum eingerichtet; und Alles was wir hier sehen, hat Bezug auf die Geschichte der Vereinigten Staaten, des Staates Pennsylvanien und der Stadt Philadelphia, deren Gründung mit der des Staates oder der Kolonie Pennsylvanien zusammenfällt. Da haben wir den ersten Vertrag mit den Indianern — der einzige mit ihnen, sagt man mir, der jemals gehalten worden ist, weil Penn zufälligerweise zu jenen seltenen Menschen gehörte, die da glauben, Verträge seien nicht dazu da, um gebrochen zu werden —, ferner die Charter (den Freibrief) der Stadt — Briefe englischer Könige, worunter einer in deutscher Sprache, der sich auf die Gründung des jetzt mit Philadelphia zusammengewachsenen Germantown (Deutschstadt) bezieht — zahlreiche „Reliquien“ von den alten Quäkern, und endlich als letztes, interessantestes und bedeutsamstes: „Reliquien“ von Washington und seinen Mitkämpfern, den Vätern des amerikanischen Freistaats. All diese Dinge