Zusammenfassung
Zur bessern Veranschaulichung der Natur des Bundesstaats beziehen wir uns auf die obige Darstellung der merkwürdigen griechischen Bundesverfassungen (s. Thl. I S. 185). Freilich erhielten die meisten griechischen Bundesstaaten nie ihre genügende Ausbildung, eben so wenig, als die Schweiz, obgleich auch diese dem Wesen nach ein Bundesstaat ist. Ebenso verweisen wir auf die Einrichtungen der deutschen Reichsverfassung, die zu ihrem Unglück freilich leider auch einigen der wichtigsten Gesetze des Bundesstaats nicht treu blieb. Vorzugsweise aber werden die Bundeseinrichtungen von Nordamerika das Wesen des Bundesstaats veranschaulichen. In Beziehung auf sie dürfen wir nämlich, der vielseitigsten Zustimmung gewiß, unsere frühere Meinungsäußerung wiederholen: „Von allen Bundesstaatsverfassungen der Welt war wohl nie eine vollkommener und naturgemäßer, besser abgewogen und genauer den höchsten Grundsätzen und wichtigsten Bedürfnissen entsprechend, als die nordamerikanische es jetzt ist, seitdem nämlich die unglücklichsten Folgen die Mangelhaftigkeit des bloßen Staatenbundes von 1776 enthüllten, so daß derselbe durch die Constitution der vereinigten Staaten vom 17. September 1787 in einen wirklichen Bundesstaat umgewandelt wurde. Ein halbes Jahrhundert hat diese Bundesverfassung nun unausgesetzt in der Erfahrung diese seltene Vortrefflichkeit bewährt, die höchste und schwierigste Aufgabe des Bundesstaates gelöst.
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Karl Theodor Welcker, Stichwort „Bund“. In: Staatslexikon, hrsg. v. Karl von Rotteck und Karl Welcker. Verlag von Johann Friedrich Hammerich, Altona 1836. 3. Band. S. 81–86.
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Fraenkel, E. (1959). Karl Theodor Welcker. In: Amerika im Spiegel des deutschen politischen Denkens. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07081-8_15
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-07081-8_15
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