Zusammenfassung
Mit der ständigen Zunahme des Straßenverkehrs wächst das Interesse der Menschen an den vielfältigen Problemen, die die gemeinsame Benutzung der Verkehrswege mit sich bringen. So reichen bereits durchgeführte Untersuchungen vom Verhalten der Fußgänger bis zu Gesetzmäßigkeiten des gestörten Fahrzeugstromes in Großstädten. Demgegenüber scheint der Verkehr auf übersichtlichen Bundesstraßen wenig Interessantes zu bieten. Lediglich die Verkehrsdichte, Fahrzeuggeschwindigkeiten und Zeitabstände zwischen den Fahrzeugen sind Untersuchungsobjekte, die hier und da erörtert werden. Um so verwunderlicher ist es, daß es bisher trotz der anscheinend einfachen Vorgänge nicht gelungen ist, eine statistische Gesetzmäßigkeit aufzustellen, welche die Schwankungen der als »Zeitlücken« bezeichneten Zeitabstände zwischen zwei an einem festen Standort vorüberfahrenden Fahrzeugen in allen Fällen zu erfassen vermag. Eine solche Verteilung sagt wesentlich mehr über den Verkehrsablauf aus als bloße Zahlenwerte aus der Verkehrsstatistik. So kann man beispielsweise Mittelwert, Streuung und Spannweite entnehmen sowie Gruppenbildungen erkennen, alles Merkmale, die insbesondere f ür einen Verkehrsweg wichtig sind, der von anderen gekreuzt wird oder in den andere einmünden. Von der Verteilung der Zeitlücken hängt es weitgehend ab, wie lange Fahrzeuge auf ihre Einfahrt in den betrachteten Verkehrsweg warten müssen, sofern sie nicht durch Vorfahrtsregeln oder Ampeln begünstigt werden.
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Lehmann, S. (1967). Einleitung. In: Eine statistische Untersuchung über die Verteilung von Zeitlücken im Verkehr auf offenen Straßen. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 1789. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07076-4_1
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