Zusammenfassung
Abgesehen davon, daß unser Ohr den Schall in seine Töne zerlegt, analysieren wir den Schall noch nach seiner Beschaffenheit. An der Stimme erkennen wir den Sprecher. Der eben aufgenommene Schall erinnert uns an einen im Gedächtnis aufbewahrten gleichen oder ähnlichen Schall. Sehr häufig sind wir ausschließlich auf die subjektive Schallbeobachtung angewiesen. Im letzten Kriege wurden eine Fülle von Horchapparaten gebaut zum Abhören in Luft, in Minenstollen, am Boden und im Wasser. Derartige Abhörvorrichtungen sind alt. Im Simplizissimus von Grimmelshausen finden wir bereits Hinweise, daß schon im 30 jährigen Kriege Horchposten bestanden. Simplizissimus sagt: „Ich erdachte ein Instrument, mit welchem ich bei Nacht, wenn es windstill war, eine Trompete auf drei Stunden Wegs vor mir blasen, ein Pferd auf zwei Stunden wiehern oder Hunde bellen und auf eine Stunde weit die Menschén reden hören konnte“ usw. Wir wissen auch, daß im 30 jährigen Kriege Pfähle in den geschlagen und durch Anlegen eines Ohres das Herannahen von Reitern usw. belauscht wurde.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Berger, R. (1926). Analyse des Schalles. In: Die Schalltechnik. Sammlung Vieweg. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07035-1_20
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-07035-1_20
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-06122-9
Online ISBN: 978-3-663-07035-1
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