Zusammenfassung
Die hohe Wertigkeit der Kartoffeleiweißstoffe ist insofern etwas überraschend, als der Gehalt an nichtessentiellen Aminosäuren recht hoch ist. Die Berechnungsmethoden nach Mitchell und Block [9] und nach Oser [10] berücksichtigen bei der Bewertung eines Proteins nur die essentiellen Aminosäuren, aber gegen beide Arten der Berechnung sind die größten Zweifel angebracht [8] . Eine endgültige Berechnungsmethode der biologischen Wertigkeit aus der Bausteinanalyse eines Proteins ist noch nicht gefunden; es sieht aber so aus, als ob der Bedarf an essentiellen Aminosäuren tiefer, der Bedarf an nichtessentiellem Stickstoff weit höher ist als bisher angenommen wurde. Als Beweis dafür sehen die Autoren Versuche an, in denen sie Eiereiweiß nach und nach mit nichtessentiellem Stickstoff (Glutaminsäure oder Asparaginsäure oder Ammoniumcitrat) verdünnen. Bis zu einem Eierproteinanteil von 32% blieb die biologische Wertigkeit unverändert [11], erst bei weiteren Verdünnungen sank sie rapide ab (s. Abb. 10). Es gehört zu den vordringlichsten Aufgaben des Max-Planck-Institutes für Ernährungsphysiologie, eine mathematische Beziehung zwischen der Bausteinanalyse eines Proteins und seiner biologischen Wertigkeit zu finden. Die hier mitgeteilten Ergebnisse über die Wertigkeit und die Ergänzungswertigkeit der Kartoffeleiweißstoffe trägt zu der Erklärung der Tatsache bei, daß die Bevölkerung Deutschlands die letzte Hungerperiode überlebt hat.
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Kofrányi, E., Jekat, F. (1965). Diskussion der Ergebnisse. In: Die biologische Wertigkeit von Kartoffelproteinen. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 1582. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-06990-4_5
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