Zusammenfassung

Zusammenfassung

Von April 1959 bis März 1961 führten w i r 126 Arbeitsplatzuntersuchungen in ve rschiedenen Zechen des Oberbergamtsbezirkes Dortmund durch. Sie hatten den Zweck, die körperliche Belastung der Bergleute in mechanisierten Betrieben festzustellen. Wir kamen zu folgenden Ergebnissen :

• 1. Der Energieumsatz an den von uns untersuchten Arbeitsplätzen lag allgemein unter der Dauerleistungsgrenze. Der Mittelwert aus allen Untersuchungen betrug 1410 Arbeitskalorien je Schicht.

• 2. Die Belastung des Herz-Kreislauf-Systems ist meist bedeutend höher als dem Kalorienverbrauch entspricht. Zum einen ist das dem für körperliche Arbeiten relativ ungünstigen Klima zuzuschreiben ; zum andern wird die Herz-Kreislauf-Belastung durch die häufig erforderliche statische Haltearbeit bedingt, die eine Folge der Enge des Strebraumes ist. In 40% unserer Untersuchungen überschritt der Arbeitspuls die Dauerleistungsgrenze von 35 Schlägen/min.

• 3. Der Wasserverlust der Bergleute durch Schweiß wird nur zur Hälfte durch Getränke gedeckt. Bei großen Schweißverlusten führt dies zur Mehrbelastung des Herz-Kreislauf- Systems. Eine Salzverarmung des Körpers als Folge des Schweißverlustes ist nicht anzunehmen, da die Nahrungsaufnahme unter Tage ein mögliches Defizit verhindert.

• 4. Mit der Mechanisierung ist eine z. T. beträchtliche Senkung des Energieumsatzes der Bergleute erfolgt. Den höchsten Kalorienverbrauch fanden wir an Abbauhammer-Arbeitsplätzen, den geringsten in vollmechanisierten Betrieben des Ausbaues und der Gewinnung ; teilmechanisierte Betriebe lagen zwischen diesen beiden Gruppen. Die Senkung des Energieumsatzes an mechanisierten Arbeitsplätzen des Ausbaues und an allen teilmechanisierten Arbeitsplätzen kommt durch Verkürzung der Hauptzeiten zustande. Der geringere Kalorienverbrauch bei der Bedienung der Gewinnungsmaschinen ist dem weitgehenden Wegfall körperlich schwerer Arbeiten und einer Verkürzung der Hauptzeiten zuzuschreiben. Die kürzere Dauer der Hauptzeiten hatte längere Pausenzeiten zur Folge.