Zusammenfassung
Ton klebt! Diese Tatsache muß jeder Beschreibung des Tonabbaues, seiner Aufbereitung und Verarbeitung ausdrücklich vorangestellt werden, wenn ein wirklich anschauliches Bild entstehen soll. Weder Honig, Leim oder Teer kann ohne weiteres von der Schaufel geworfen werden wie Kohle. Auch die Beförderung dieser Materialien in flüssiger Form unterscheidet sich grundsätzlich von der Leitung reinen Wassers. Ton besitzt nicht die gleichen Eigenschaften wie Honig und Leim, in seiner Klebrigkeit kommt er diesen Stoffen jedoch, je nach seinem Wassergehalt, unangenehm nahe. Bei allen Tonabbauverfahren, sei es von Hand, mit dem Bagger, durch Sprengen, Schlämmen usw., muß diese äußerst wichtige Eigenschaft berücksichtigt werden, um über die vielfach komplizierten Bedingungen ein zusammenhängendes Bild zu gewinnen. Das gleiche gilt bei der nassen Tonaufbereitung und der Verarbeitung plastischer Steinzeugmassen. Vollkommen anders sind die Verhältnisse, wenn der Wassergehalt des Tones unter etwa 6% sinkt. Dann verhält sich Ton, sowohl bei der Aufbereitung als auch bei der Verarbeitung, wie ein allgemeiner fester Körper. Er läßt sich wie ein weiches Gestein zerkleinern, transportieren und verarbeiten. In der Natur kommt der Steinzeugton wohl nie in trockenem Zustande vor, sein Abbau bereitet daher grundsätzlich die Schwierigkeiten, die durch seine Klebrigkeit bedingt sind.
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Singer, F. (1929). Die Gewinnung der Rohstoffe. In: Das Steinzeug. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-06932-4_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-06932-4_4
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-06019-2
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