Zusammenfassung
In diesem Kapitel soll zunächst untersucht werden, welche Beziehungen die westdeutschen Handwerker zu den Organisationen haben, die sich u. a. auf die Lösung der Finanzierungsprobleme der Wirtschaft spezialisieren: den Kreditinstituten.
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Referenzen
Deutscher Sparkassen- und Giroverband (DSGV), Jahresbericht 1960, S. 28.
Die Schulbildung eines Individuums kann einmal ein Indikator für sein Wissen, zum anderen für das sozio-kulturelle Milieu, in dem es aufgewachsen ist, sein.
Die oben stehenden vier Kategorien wurden in zwei Gruppen zusammengefaßt.
Die Kategorie „nicht positiv“ umfaßt hier die Werte ”0“ bis „-5“. Vgl. S. 32.
Die Kreditstatistik der Sparkassen zum Handwerkskredit bekräftigt diese Annahme. Die Kredite, die die Sparkassen 1965 ans Handwerk vergaben, hatten zu etwa 45% kurzfristige, zu etwa 9% mittelfristige und zu etwa 46% langfristige Laufzeiten. Bei der Interpretation gilt es zu beachten, daß die Sparkassen am gesamten Handwerkskredit einen Anteil von ca. 50% haben, wobei der Anteil am mittel- und langfristigen Kredit um 60%, der am kurzfristigen um 40% schwankt, Deutscher Sparkassen- und Giroverband, Jahresbericht 1966.
Vgl. Reinhold Stössel, Arten und Formen des Wettbewerbs im Kreditgeschäft der Depositenbanken in der BRD, Diss. Würzburg 1958, S. 81.
Vgl. Reinhold Stössel, Arten und Formen des Wettbewerbs im Kreditgeschäft der Depositenbanken in der BRD, a.a.O., S. 69 ff.
Ernst Topitsch, Sprachlogische Probleme der sozialwissenschaftlichen Theorienbildung, in: Logik der Sozialwissenschaften, hrsg. v. Ernst Topitsch, Köln/Berlin 1965, S. 29.
Anlage 12 zu Protokoll Nr. 14 des Ausschusses für Mittelstandsfragen, Deutscher Bundestag, 4. Wahlperiode, 1961, 18. Ausschuß, Drucksache IV/246.
Enzyklopädisches Lexikon für das Geld-, Bank- und Börsenwesen, Frankfurt/M. 1957, Stichwort: Wechselkredit.
Vgl. hierzu A. Kruse, Der Mittelstandskredit, Jena 1941, S. 69.
Vgl. S. 127 ff.
Rudolf Stucken, Geld und Kredit, 2. Aufl., Tübingen 1957, S. 4.
Rudolf Stucken, Geld und Kredit, a.a.O., S. 5.
Vgl. Oswald Hahn, Der Skonto in der Wirtschaftspraxis, Frankfurt/M. 1962, S. 31.
Oswald Hahn, Der Skonto in der . . . , a.a.O., S. 60 ff.
S. 138 ff.
Vgl. Paul Adenauer, Probleme der mittelständischen Investitionsfinanzierung in der sozialen Marktwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland unter Berücksichtigung amerikanischer Erfahrungen, Diss. Münster 1959;
Helmut Georg Fischer, Kreditgarantiegemeinschaften. Ein Beitrag zum Thema Mittelstandskredit, Diss. München 1959;
K. Fr. Hagenmüller, Der langfristige Kredit für den gewerblichen Klein- und Mittelbetrieb, München 1962; Vgl. auch Stellungnahmen verschiedener Verbände des Kreditgewerbes und (mittelständischer) Berufsorganisationen zu Fragen der Kreditversorgung des gewerblichen Mittelstandes, Anlagen zum Protokoll der 14. Sitzung des Ausschusses für Mittelstandsfragen, Deutscher Bundestag, 4. Wahlperiode, 18. Ausschuß, Protokoll Nr. 14.
Institut für Mittelstandsforschung, Probleme der Kreditfinanzierung bei Klein- und Mittelbetrieben, Abhandlung zur Mittelstandsforschung Nr. 9, Köln und Opladen 1964.
Institut für Mittelstandsforschung, Probleme der Kreditfinanzierung ... , a.a.O., S. 14; „Diesen Fall der ausgesprochenen Kreditunwilligkeit auf seine Einflußgrößen zu untersuchen, muß einer Spezialanalyse vorbehalten bleiben, die auch eine quantitative Erfassung dieser Kreditunwilligen versuchen müßte, um ihre wirtschaftspolitische Relevanz erkennen zu lassen“ ... „Wenn die anstehende Frage einer Kreditaufnahme nicht bereits an der Schwelle der mentalitätsorientierten Kreditunwilligkeit gescheitert ist, so treten dann ökonomische Faktoren in den Vordergrund.“
Vgl. Fritz Sack, Integration und Anpassung des Handwerks in der industriellen Gesellschaft, Köln und Opladen 1966, S. 209.
Institut für Mittelstandsforschung, Probleme der Kreditfinanzierung bei Klein- und Mittelbetrieben, a.a.O., S. 62.
Dieses Sicherheitsdenken resultiert zumindest bei den Sparkassen, die etwa die Hälfte aller Handwerkskredite gewähren, wohl zu einem erheblichen Teil aus den immer noch sehr eng gefaßten gesetzlichen Anlagevorschriften. Vgl. hierzu Institut für Mittelstandsforschung, Probleme der Kreditfinanzierung bei Klein- und Mittelbetrieben a.a.O., S. 78 ff.
Vgl. hierzu Thomas Oursin, Probleme industrieller Investitionsentscheidungen, Ergebnisse schriftlicher und mündlicher Befragungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Nr. 49, Berlin—München 1962, S. 54. „Ähnlich lagen die Dinge bei der alten Frage nach der Abhängigkeit der Investitionen von der Höhe des Zinses. Fast alle Firmen verneinten einen direkten Zusammenhang und führten dafür recht unterschiedliche Begründungen ins Feld.“
Vgl. Hansjürgen Daheim, Der Beruf in der modernen Gesellschaft, Köln 1967, S. 77–78, „Man kann nun im Anschluß an eine Bemerkung von Plickat, wonach immer mehr ,Berufe` eine gründliche theoretische Schulung verlangen, so daß schulisdi entwickelte Fähigkeiten immer stärker Voraussetzung für volle Berufstüchtigkeit sind, weiter vermuten, daß die Schulen in der modernen Gesellschaft zunehmend Leistungswissen statt Bildungswissen vermitteln.“
Vgl. oben S. 68.
siehe S. 84 und S. 107.
Die Investitionstätigkeit wurde mit Hilfe der bereits genannten Frage ermittelt: „Haben Sie vor, innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre eine neue Maschine oder Anlage, größere Geräte oder sonstige größere Teile für die Betriebs- und Geschäftsausstattung zu kaufen?“
B. S. Keirstead, An Essay in the Theory of Profits and Income Distribution, Oxford 1953, S. 17.
Über die Rolle des „Spielers“ im Wirtschaftsleben vgl. u. a. Günter Schmölders, Psychologie des Geldes, rde Nrn. 263/65, Reinbek 1966, S. 90 ff.
Vgl. dazu Ralf Dahrendorf, In der pädagogischen Provinz, in: Gesellschaft und Demokratie in Deutschland, München 1965, S. 341–359.
Die Haltung zu den Innovatoren wurde mit Hilfe der folgenden Frage geprüft, deren Ergebnisse unter den drei Kategorien „sehr positiv“, „positiv“ und „nicht positiv“ zusammengefaßt wurden: Wie sympathisch oder unsympathisch finden Sie . . . Handwerker, die in ihrem Betrieb gerne neue Arbeitsverfahren ausprobieren? Vgl. auch Peter Schöber, Die Wirtschaftsmentalität der westdeutschen Handwerker, a.a.O., S. 176.
Wie „stark“ sich die Handwerker zum Wert der Leistungsfähigkeit bekennen, sollte mit der Frage ermittelt werden: „ Jeder Mensch hat ja Ziele, die für ihn besonders wichtig sind. Ich nenne Ihnen jetzt ein paar Ziele. Bitte sagen Sie mir anhand dieser Karte (Karte) jedesmal, wie wichtig bzw. unwichtig diese Ziele für Sie sind?“
Die „Stärke“ der Gewinnorientierung sollte mit der Frage ermittelt werden: „ Jeder Mensch hat ja Ziele, die für ihn besonders wichtig sind. Ich nenne Ihnen jetzt ein paar Ziele. Bitte sagen Sie mir anhand dieser Karte (Karte) jedesmal, wie wichtig bzw. unwichtig diese Ziele für Sie sind?“
Außer den bereits auf den Seiten 83 und 97 erwähnten Fragen wurde zu diesem Komplex die folgende Frage gestellt: „Nun noch einmal eine Frage zum Kredit. Finden Sie es richtig, wenn ein Handwerksmeister einen Kredit aufnimmt, um die Leistungsfähigkeit seines Betriebes schnell zu erhöhen, oder sollte er besser nur mit eigenem Geld arbeiten und lieber seine Pläne eine Zeitlang zurüdstellen?“
Es wird angenommen, daß die Frage auf Seite 35 die Befragten vor allem auf den mittel- und langfristigen Bankkredit hingelenkt hat.
Von der zweiten Zeile der Tabelle wird jeweils die erste abgezogen.
William I. Thomas, The Four Wishes and the Definition of the Situation, in: Theories of Society, hrsgg. von Talcott Parsons u. a., New York, London 1965, S. 741 ff.
Vgl. Clyde Kluckhohn, and others, Value and Value-Orientations in the Theory of Action, in: Toward a General Theory of Action, a.a.O., S. 420.
Vom Standpunkt des neutralen Beobachters
Vgl. S. 42.
A. Kruse, Lieferantenkredit und gewerblicher Mittelstand, Zeitschrift für handelswissen-schaftliche Forschung 1938, S. 533.
Theo Beckermann, Kreditbedarf und Kreditversorgung im Handwerk, Gutachten erstellt im Auftrag des Ministers für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen 1967, S. 105.
Vgl. S. 60.
Vgl. S. 61.
Vgl. Peter Schöber, Die Wirtschaftsnentalität der westdeutschen Handwerker, a.a.O., S. 143–146.
Vgl. hierzu Fritz Fink, Dynamische Kreditbegebung — Ein Beitrag zur Lösung des Kreditproblems des mittleren und kleineren Industriebetriebs, Diss. München 1957;
Helmut-G. Fischer, Kreditgarantiegemeinschaften — Ein Beitrag zum Thema Mittelstandskredit, Diss. München 1959;
K. F. Hagenmüller, Finanzierungsprobleme bei Kleinund Mittelbetrieben, in: Blätter für Genossenschaftswesen, Nr. 16/1959, S. 245–250;
Institut für Mittelstandsforschung, Probleme der Kreditfinanzierung bei Klein- und Mittelbetrieben, Köln und Opladen 1964;
Siegfried Menrad, Der Investitionskredit an die mittelständische Industrie als öffentliche Aufgabe, in: Gemeindewirtschaft und Unternehmerwirtschaft, Festgabe für Rudolf Johns, hrsgg. von G. Mülhaupt und Karl Oettle, Göttingen 1965, S. 324–358.
Vgl. O. Verfasser, Gespräche am Bankschalter — Geld von stillen Teilhabern, in: Die Zeit, Nr. 43 v. 22. 10. 1965, S. 48;
Dieter Fertsch-Röver, Eigenkapital für die selbständigen Unternehmer, in: Die Aussprache, Sonderausgabe Oktober 1965, S. 1;
Hans Reischauer, Die »Krise“ begann 1960, in: Die Aussprache, Nr. 11 1966, S. 313;
Franz Coester, Bedrohte Selbständigkeit?, Köln 1966, S. 73 ff.;H. GR., Unternehmensfinanzierung, private Ersparnis und Staatsverschuldung, in: Die Aussprache, Nr. 4 1968, S. 69 ff.
Vgl. Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Jahresgutachten 1967/68, Stabilität im Wachstum, S. 226 ff.
eb;enda, S. 231.
Vgl. hierzu: Methodische Erläuterungen zu den Berechnungen über die Vermögensbildung und ihre Finanzierung, in: Monatsberichte der Deutschen Bundesbank, Dezember 1962, S. 13 ff., hier: S. 14.
Vgl. hierzu Tabelle Nr. 236.
Vgl. Wolfgang Stützel, Banken, Kapital und Kredit in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts, in: Schriften des Vereins für Sozialpolitik, N.F. Bd. 30/II, S. 569; vgl. auch Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Jahresgutachten 1967/68, a.a.O., S. 233.
Vgl. hierzu: Franz Josef Strauß, Zur Kreditfinanzierung in der mehrjährigen Finanzplanung 1968–1972, in: Bulletin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung 1968, Nr. 109, S. 929 ff.
Vgl. Sachverständigenrat zur Begutachtung der wirtschaftlichen Entwicklung, Jahresgutachten 1967/68, a.a.O., S. 233 ff.
Vgl. Sachverständigenrat zur Begutachtung der wirtschaftlichen Entwicklung, Jahresgutachten 1967/68, a.a.O., S. 239. Siehe hierzu auch: Wolfram Engels und Wolfgang Teilhabersteuer, Ein Beitrag zur Vermögenspolitik, zur Verbesserung der Kapitalstruktur und zur Vereinfachung des Steuerrechts, Frankfurt/M. 1968.
Vgl. hierzu Tabelle Nr. 236.
Hans Pagenkopf, Steuerpolitik und Kapitalbildung, in: Die Aussprache, Heft 8/1966, S. 218.
Dieter Fertsch-Röver, Eigenkapital für die selbständigen Unternehmer, a.a.O., S. 1.
Sachverständigenkommission der Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer, Die Erschließung des Kapitalmarktes für die Mittelwirtschaft, in: Die Aussprache, Sonderheft Oktober 1965, S. 4.
Inwieweit diese Hypothese zutrifft, wird in einer neuen Untersuchung des Instituts für Mittelstandsforschung über „Das Finanzierungsverhalten kleinerer und mittlerer Industriebetriebe unter besonderer Berücksichtigung der Beteiligungsfinanzierung“ geprüft.
Vgl. dazu Bökenkamp-Knief-Tiepelmann, Die steuerliche Begünstigung des nicht entnommenen Gewinns bei Personenunternehmen, Köln und Opladen 1967, S. 21.
Vgl• o. Verf., Umwandlung eines Teils der Einkommensteuer in Staatsanleihen, in: Die Aussprache, Heft 11/1967, S. 309.
Otto Paleczek, Möglichkeiten und Grenzen der zwischenbetrieblichen Kooperation im Handwerk, Frankfurt/M. 1966, S. 76.
Adenauers Argumentation „Im Handwerk läßt sich indirekt aus der Notwendigkeit und der Entwicklung der Kreditgarantiegemeinschaften auf einen starken Mangel an Eigenkapital schließen, das als Sicherheit für notwendige Kredite hätte dienen können“ (Paul Adenauer, Probleme der mittelständischen Investitionsfinanzierung in der sozialen Marktwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland, Münster 1959, S. 56) ist insofern nicht überzeugend, als man wohl kaum beabsichtigte, mit Krediten fehlendes Eigenkapital zu ersetzen, sondern mit Hilfe der Kreditgarantiegemeinschaften das Problem fehlender (bei Neugründungen), ungeeigneter bzw. von Banken nicht akzeptierter Sicherheiten (Problem der qualitativen Inkongruenz) zu lösen versuchte.
Vgl. Otto Paleczele, Möglichkeiten und Grenzen der zwischenbetrieblichen Kooperation im Handwerk, a.a.O., S. 75 ff.
Vgl. Franz Coester, Neue Wege der Mittelstandspolitik, a.a.O., S. 266 ff.
Otto Paleczek, Möglichkeiten und Grenzen der zwischenbetrieblichen Kooperation im Handwerk a.a.O., S. 78.
Karl Rössle, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 5. Auflage, Stuttgart 1956, S. 62.
Vgl Institut für Mittelstandsforschung, Probleme der Kreditfinanzierung . . ., a.a.O., S. 147.
Vgl. ebenda, S. 91 ff ; vgl. auch Klaus von Wysocki, Öffentliche Finanzierungshilfen, Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, als Manuskript gedruckt, Köln und Opladen 1961.
Zur Terminologie vgl. Karl-Heinrich Hansmeyer, Finanzielle Staatshilfen für die Landwirtschaft, Tübingen 1963, S. 29 ff. und S. 222 ff.; ders., Subventionen als wirtschaftspolitisches Instrument, in: Subventionen in der Bundesrepublik Deutschland, Berlin 1963, S. 9 ff.
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Oelschläger, K., Schöber, P. (1969). Empirischer Teil. In: Tiepelmann, K. (eds) Das Finanzierungsverhalten der westdeutschen Handwerker. Abhandlungen zur Mittelstandsforschung, vol 38. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-06921-8_3
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