Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und ökonomische Theorie

Zusammenfassung

Wer sich dem hier gestellten Thema zuwendet, kann aus dem vollen schöpfen. Bibliotheken von Vorarbeiten harren der Auswertung. Im wesentlichen wird man es dabei auch belassen müssen — selbst wenn man derartige Bemühungen noch über jenes Alter hinaus fortsetzen wollte, in dem Edmund Heinen diese Festschrift überreicht wird. Wie verdienstvoll das wäre, sei dahingestellt; eine Festschrift wird man dafür jedenfalls nicht erwarten dürfen. Man kann sich allerdings Ärger einhandeln — und das nicht zu knapp. Freilich zeigt ein Blick in die Literatur, daß damit auch dann zu rechnen ist, wenn man sich kurz faßt. Auseinandersetzungen über das Verhältnis von Betriebswirtschaftslehre und ökonomischer Theorie schufen nicht selten Feinde fürs Leben; das ist umso verständlicher, als an dieser Front der Existenzkampf der Betriebwirtschaftslehre gegen die Gralshüter nationalökonomischer Wissenschaftlichkeit geführt werden mußte. Deren Plädoyer für die Verbannung der Betriebswirtschaftslehre aus den Universitäten ist aus wissenschaftssoziologischer Sicht überaus verständlich; was blieb schon anderes übrig, als Nebenkriegsschauplätze zu eröffnen, nachdem Werner Sombart der Gründerclique des Vereins für Socialpolitik im Jahre 1909 die Quittung für knapp vier Jahrzehnte „historisch-ethischer“ Sprechblasen ausgestellt hatte: „Wer glaubt denn heutzutage ... noch an nationalökonomische Wissenschaft? Die Praxis doch ganz gewiß nicht, und ich kann es wahrhaftig der Praxis nicht verdenken, daß sie diese Wissenschaft gering achtet“ (S. 569). Mit diesem Urteil stand er nicht allein; als die Attacken der Kathedersozialisten auf die betriebswirtschaftliche „Profitlehre“ nicht zuletzt aus biologischen Gründen weitgehend ausgelaufen waren, erklärte Schumpeter die deutsche Volkswirtschaftslehre rundheraus für bedeutungslos.