Zusammenfassung
Angesichts der gewonnenen Erkenntnisse erscheint eine Reform der geltenden Rechnungslegungsvorschriften zwingend geboten. Ihre nominalistische Ausrichtung läßt sich nur dann begründen, wenn der Geldwert konstant bleibt. Andernfalls führen sie zu sinnlosen Rechenergebnissen mit unerwünschten Rechtsfolgen. Bei dauerhaftem Geldwertschwund sind die ausgewiesenen Gewinnziffern für alle denkbaren Zwecke ungeeignet. Für die Gewinnberechtigten sind sie ohne Informationswert. Ihre Verwendung als Grundlage der Ausschüttungsbemessung läßt sich mit keinem Argument rechtfertigen. Gläubigerschutzzwecke vermögen sie nicht zu erfüllen. Am schwersten aber wiegt der Einwand, daß die Besteuerung von Nominalgewinnen bereits bei den verhältnismäßig niedrigen Inflationsraten der jüngsten Vergangenheit zu verfassungswidrigen Ergebnissen führt. Eine Abkehr vom Nominalismus ist daher unumgänglich.
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Referenzen
Problematisch ist deshalb die Ansicht von Froese,bei niedriger Geldentwertungsrate sei eine unterjährige Indexierung nicht erforderlich; vgl. Froese (1977), S. 227.
Wissenschaftlicher Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft (1975), Ziff. 1.
Ebenda, Ziff. 70.
Vgl. z.B. die Stellungnahmen des Bundesministeriums der Finanzen und des Deutschen Industrie- und Handelstags zum BFH-Urteil vom 27.7.1967, IV 300/64, BStB1 III 1967, S. 691 ff., insbesondere S. 693.
Vgl. Wissenschaftlicher Beirat beim Bundesministerium der Finanzen (1967), S. 19.
Vgl. auch § 1 StabG und § 3 BBankG.
Wissenschaftlicher Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft (1975), Ziff. 2.
Vgl. § 1 StabG und § 3 BBankG.
in Anlehnung an v. Hettlage (1956), S. 9.
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Wenger, E. (1981). Zur Reformbedürftigkeit des geltenden Rechts. In: Unternehmenserhaltung und Gewinnbegriff. Die Betriebswirtschaft in Forschung und Praxis. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-06883-9_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-06883-9_6
Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-409-34641-2
Online ISBN: 978-3-663-06883-9
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