Untersuchung gestrahlter Werkstoffoberflächen

Zusammenfassung

Unter „Strahlen eines Werkstoffes“ versteht man den Beschuß seiner Oberfläche mit einem Strahlmittel. Dieses besteht aus hinreichend kleinen entweder metallischen (Stahl, Stahlguß, Temperguß, Hartguß) oder mineralischen Teilchen (Basalt, Korund, Glas, Schlacken). Form und Größenverteilung des Strahlmittels sind vom Herstellungsverfahren abhängig. Die Beschleunigung der Teilchen beim Strahlen erfolgt durch Druckluft, Dampf, Wasser oder Fliehkräfte. Für die an der bestrahlten Werkstoffoberfläche (Target) festzustellende Strahlwirkung sind Art, Energie und Anstrahlwinkel des Strahlmittels von entscheidender Bedeutung. Das Strahlen einer Oberfläche kann als eine Art von lokalisierter Dauerschlagbeanspruchung aufgefaßt werden. Die Verschleißerscheinungen von Strahlmittel und Target werden von der Härte beider Partner bestimmt. Es treten lokalisierte, mehrachsige plastische Deformationen in der Werkstoffoberfläche auf und nach hinreichender Verfestigung Materialabtragungen in mikroskopischen Bereichen. Durch die inhomogenen Deformationen der oberflächennahen Probenbereiche entstehen ferner Eigenspannungen.