Ermittlung der R — Werte von Tiefziehblechen

Zusammenfassung

Bei der phänomenologischen Beschreibung des mechanischen Werkstoffverhaltens bei Umformungsvorgängen wird allgemein vom isotropen Werkstoffzustand ausgegangen. Das ist eine An-nahme, die den wahren Gegebenheiten nur angenähert gerecht wird. Bei der plastischen Deformation von vielkristallinen technischen Werkstoffen treten nämlich als zwangsläufige Folge der elementaren Abgleitprozesse in den Kristalliten Orientierungsänderungen der Körner und damit verformungsabhängige Änderungen der makroskopischen mechanischen Eigenschaften auf. Die Erfahrung zeigt, daß die Körner eines Vielkristalls mit im Ausgangszustand statistisch regelloser Orientierungsverteilung nach einem Umformprozess sich mit bestimmten kristallographischen Richtungen und Ebenen bezüglich der durch den Umformprozess gegebenen makroskopischen Vorzugsrichtungen und -ebenen anordnen (vgl. Versuch 30). Diese Verformungstexturen werden heute gezielt erzeugt, um beispielsweise in bestimmten Richtungen Festigkeitssteigerungen zu erreichen oder um Weiterverarbeitungen zu erleichtern. Für die Beurteilung des plastischen Verformungsverhaltens von Tiefziehblechen hat sich in den letzten Jahren der sog

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-Wert als kennzeichnende Größe des vorliegenden Texturzustandes bewährt.