Einfluß antirheumatisch aktiver Pharmaka auf Wachstums- und Vermehrungsvorgänge sowie den Protein- und Nukleinsäurestoffwechsel von Zellsuspensionskulturen in vitro

Zusammenfassung

In früheren Untersuchungen an Kulturen normaler und neoplastischer Zellen in vitro hatte sich ergeben, daß Antirheumatica zytozide und zytostatische Wirkungen ausüben (Karzel 1967). Da derartige Effekte bereits bei Anwendung ähnlicher Konzentrationen auftraten, wie sie unter klinischen Bedingungen im Blutplasma von Patienten erreicht werden, schien uns die Arbeitshypothese gerechtfertigt, daß therapeutische ebenso wie unerwünschte Wirkungen dieser Verbindungen ganz oder teilweise auf einer Hemmung von Wachstums-, Vermehrungs- oder Synthesevorgängen teilungsfähiger Zellen beruhen. So könnte der antiphlogistische bzw. antirheumatische Effekt dieser Stoffe mit einer Einschränkung der entzündlich bedingten Proliferation der Fibroblasten im Bindegewebe bzw. mit einer Einwirkung auf immunkompetente Zellen erklärt werden, während die unerwünschte ulcerogene Wirkung auf eine Reduktion der normalerweise relativ hohen Zellumsatzrate der Magen-Darmschleimhaut zurückgeführt werden könnte.