Zusammenfassung
In “Sprache als Objekt” (1976) habe ich einen wissenschaftlichen Sprachbegriff kritisiert, der Sprachpraxis verdinglicht und genau deshalb nicht geeignet ist, Sprache dort, wo sie in der Realität verdinglicht ist — z.B. in der Werbung — als solche zu beschreiben. Dieses Buch nun verdankt sich meinem Bemühen, eine Alternative vorzustellen, d. h. eine Art sprachwissenschaftlicher Tätigkeit, die derartige Verdinglichungen vom Ansatz her vermeidet. Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Diese Alternative sieht ganz anders aus, als man bei solchem Anspruch meinen könnte und als ich mir selbst anfangs vorgestellt hatte. Eine “Linguistik der Anspielung”, die die überkommene grammatiktheoretische Begrifflichkeit auf ihre gesellschaftlich-historische Bedingtheit zurückführt und so kritisch aneignet, und die dieser vor allem eine eigenständige, “erfahrungsbezogene” Begrifflichkeit gegenüberstellt, die u. a. an rhetorische Kategorien anknüpft und auf diese Weise die Spaltung zwischen Sprach- und Literaturwissenscha ft überwindet, ist eine Illusion. Die Alternative liegt nicht — zumindest nicht primär — auf der Ebene der theoretischen “Systeme” und begrifflichen “Instrumentarien” (diese Metaphern indizieren nämlich bereits den zu kritisierenden Gesamtzusammenhang), sie liegt auf der Ebene der sprachwissenschaftlichen Tätigkeit.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1986 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Januschek, F. (1986). Einleitung. In: Arbeit an Sprache. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-06749-8_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-06749-8_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-11833-8
Online ISBN: 978-3-663-06749-8
eBook Packages: Springer Book Archive