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Zusammenfassung

Wir suchen nach der typischen Sinnstruktur eines Textes. Genauer gesagt wollen wir eine vermutete innere Homogenität einer Menge von Texten aufdecken, die — trotz unterschiedlichster Themen — zunächst nur aufgrund gleichartiger Mitteilungsformen, -zeiten, -absichten und -erwartungen als gleichartig eingestuft werden, also äußerlicher Gründe wegen. Dem Alltagsverstand ist der Sinn unproblematisch, weil er immer schon versteht. Man muß also Distanz suchen, um Klarheit zu schaffen.1 Wir wählten dafür einen destruktiven Umweg, indem wir uns zunächst mit den Wörtern als einfachsten Textbestandteilen beschäftigten. Der statistische Blick sucht nichtzufällige Verteilungen definierter Elemente eines Ganzen. In seiner disziplinierenden Präzision lenkt er den vor aller Methode naiven, allzu wilden Geist bei der Suche nach Erkenntnis, also zunächst der Konstruktion von Hypothesen, und erzeugt grobe Vorstellungen vom untersuchten Gegenstand.

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Literatur

  1. “Was ist das Schwerste von allem? Was dir das Leichteste dünket, Mit den Augen zu sehn, was vor den Augen dir liegt.” (Goethe 1953b:503) “Ich und das Etwas draußen, sind nicht beide im bloßen unmittelbaren Jetzt und Hier zu unsichtig, zu kurz und unmittelbar empfunden, zu gelebt, um erlebt zu werden?” (Bloch 1975:15) “Die strengere Praxis geht davon aus, daß sich das Mißverstehen von selbst ergibt und das Verstehen auf jedem Punkt muß gewollt und gesucht werden.” (Schleiermacher 1977: 92)

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  2. Eines der Hauptmotive des saussureschen sprachtheoretischen Entwurfs bestand in der Zerstörung der “illusion vulgaire des entitées données du langage” (Saussure o.J.:5 [gestr.]). An anderem Gegenstand verwirft auch Wygotski (1969:8–11) die “Zerlegung” (Humboldt 1963d:419: “Zerschlagen”) in Elemente und fordert die methodische Organisation des Ganzen in kleinste Teileinheiten, die über alle für das Ganze charakteristische Eigenschaften verfügen. Das besondere Verhältnis von Teil und Ganzem im “Tagesschau”-Text wird in den folgenden Kapiteln zu bestimmen versucht.

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  3. Etwas später schlägt Lurija (1982:226) demgegenüber vor, “die grundlegenden Einheiten der sprachlichen Äußerung […] in ganzen Sinngruppen” zu sehen. Das komplizierte Verhältnis zwischen dem Satz als einer grammatischen und der Sinngruppe als einer psychologischen Einheit braucht hier deshalb nicht diskutiert zu werden, weil wir hinter dem (weitgehend offenen, zufälligen) syntagmatischen den (weitgehend geschlossenen, organisierten) paradigmatischen Aufbau der Bedeutungswelt der “Tagesschau” herausarbeiten wollen. Sowohl zur Vereinfachung als auch zur intersubjektiven Überprüfbarkeit können wir uns bei der Suche danach gefahrlos auf leicht zu identifizierende grammatische Einheiten stützen, zumal bei den nächsten Schritten auf diese Weise allgemeine (paradigmatische) 4Auch Saussure (1967:126f,148) verwendet den Terminus “Satz” im Sinne von ‘geäußertem Satz’ und schreibt: “bei den Sätzen dagegen ist gerade die Verschiedenheit wichtig, und wenn man sich fragt, was sie trotz dieser wesentlichen Verschiedenheit untereinander gemein haben, so findet man doch wieder das Wort mit seinen grammatikalischen Bestimmungen” (ebd.127). Die Sprachwissenschaft neigt dazu, sedimentierte kulturelle Erfahrungen nur in der Bedeutung des Einzelwortes zu vermuten und deren Kombination zu größeren Einheiten allein unter formalem Aspekt zu betrachten (vgl. Schwarze/Wunderlich 1985:7). Wir werden zeigen, daß es jedenfalls im Falle der “Tagesschau” (nichtsyntaktische) Regeln oberhalb der Wortebene gibt, welche die parole-spezifische “Freiheit der Zusammenstellungen” (Saussure 1967:149) dergestalt einschränken, daß ein für diesen Text typisches, kohärentes Weltbild erzeugt wird.

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  4. Schon deren Bedeutungskomponenten (semantische Merkmale bzw. Plereme) sind nicht diskrete, sondern “quasi-diskrete Sinnelemente” (Hoffmann/Piotrowski 1979:32). Zur Vagheit und Kontextabhängigkeit von Wortbedeutungen einführend Bartsch/Vennemann 1983:105–113, ausführlich Pinkal 1985a; zur Unterscheidung von Sinn und Bedeutung z.B. Leontjew 1982:136–152, Lurija 1982:253256, Rissom 1985:218,340–348.

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  5. Diese Formulierung versucht, einer Unzulänglichkeit der späten Wittgensteinschen Bedeutungstheorie zu entkommen, die gewöhnlich mit dem allzu knappen Satz “Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache.” (Wittgenstein 1960b:311) skizziert wird (dazu Savigny 1974:72–74). Sie stellt nämlich die Dialektik von Kontinuität (Identität der Gebrauchsmöglichkeit) und Wandel (Verschiedenheit im aktuellen Gebrauch) der Wortbedeutung nicht klar genug heraus. (“es wird dabei übersehen, daß der Gebrauch zwar das Wie des Funktionierens, nicht aber das Was der B.[edeutung; U.S.] zu erfassen gestattet.” Gipper 1971:Sp.758) Man kann Wittgensteins Ansichten der “Sprache und der Tätigkeiten, mit denen sie verwoben ist” (Wittgenstein 1960b:293) in die kulturhistorische Tätigkeitstheorie einbetten und dann die Wörter als Werkzeuge auffassen, die dem Individuum gesellschaftlich erarbeitete Verfahren zum symbolischen Umgang mit der Wirklichkeit anbieten. Leontjew/ Panow (1963:18) etwa vergleichen “die Worte der Sprache, die in ihren Bedeutungen die Art ihres Gebrauchs enthalten, ”mit den menschlichen Werkzeugen, “in denen Arbeitsoperationen vergegenständlicht sind”. Das einzelne Wort für sich selbst ist also nicht “«tot»” im Sinne von ‘bedeutungsleer’, es wird nicht erst “als Bestandteil eines Satzes zu einer Einheit (entità) mit semantischem Wert” (De Mauro 1982:159), sondern es ist ungenutzt, es hat noch keinen Sinn. Vgl. auch Palmer 1977: 104. Borges (1982a:41): “Die Wörter sind Symbole, die ein gemeinsames Gedächtnis voraussetzen.” - Solche Zusammenhänge zwischen Sprachbedeutung und Kultur sind Quine (1985:13,34,91–94) fremd, wenn er die klassische Überbetonung der Wortbedeutung zugunsten der Bedeutung von Sätzen und dann Satzsystemen umkehrt. (Die “Tagesschau” verfügt über kein Satzsystem, aber doch über texttypische Bedeutungsmuster.)

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  6. Schon Smart weist auf die komplizierten, dynamischen Übergänge zwischen Bedeutungsteilen und Bedeutungsganzem hin, indem er letzteres (z.B. den Satz) als rationale Konsequenz seiner Bestandteile (z.B der Wörter) auffaßt (Smart 1855:139), wobei Teil und Ganzes je nach Verstehensleistung auch ihre Positionen wechseln können: “In dieser Weise kann sich nicht nur ein ganzer Satz eigentlich als ein einziges Wort erweisen (wie ein einziges Wort eigentlich ein Satz ist), sondern ein ganzer Diskurs, ein ganzes Buch kann so sein […]” (Smart 1978:183; ähnlich Wildgen 1985:2740. So mag man “Postmoderne Concierge” als ein allerdings sehr knappes und etwas allegorisch formuliertes Konzentrat des ganzen “Tagesschau”-Diskurses lesen; vgl. unten Kap. 10.6 und 10.7.

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  7. Bisher gibt es nicht einmal überzeugende Verfahren zur Messung semantischer und pragmatischer Information in natürlich-sprachlichen Texten (vgl. Hoffmann/Piotrowski 1979:88,97–103). - Wo wir (in Kap. 6 und 7) auf Gleichartiges stoßen werden, ist das Material für sinnvolle statistische Analysen zu klein.

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  8. Daß das nicht nur für sprachliche Kunstwerke (aus strukturalistischer Sicht vgl. etwa Jakobson 1976, 1979), sondern für alle Arten von Texten gilt, hat die Textlinguistik gezeigt; einführend z.B. de Beaugrande/Dressler 1981, Coseriu 1981, van Dijk 1980, Gülich/Raible 1977, Kalverkämper 1981. - Benveniste (1974:143,147) leugnet die Integrationsfähigkeit des Satzes in ein größeres Ganzes. “Der Satz ist eine Einheit, insofern er ein Segment des Diskurses ist, und nicht, insofern er in bezug auf andere Einheiten derselben Ebene unterschieden werden könnte” (ebd.149). Ein wichtiges Argument ist für ihn, daß der Satz im Gegensatz zum Wort “zugleich Sinn und Referenz” enthalte (ebd.149). In kulturhistorischer Auffassung gilt eben dies, wenn auch aufgrund des weiteren sprachtheoretischen Ansatzes in etwas anderer Akzentuierung (“kategoriale Bedeutung” bzw. “Gegenstandsbezogenheit”), schon für das einzelne Wort (z. B. Lurija 1982:33–46). Deshalb betont sie den Zusammenhang von Sprache und Sprechen, Benveniste aber (wie alle Strukturalisten) ihre Unterschiede. Statt mit Regeln eines Systems befassen wir uns hier mit Eigenschaften eines Diskurses (vgl. Ricœur 1972:253t); “der Satz ist die Einheit des Diskurses” (Benveniste 1974:149). Durch den Vergleich der Sätze werden wir in Kap. 6 und 7 diskurstypische “Wortnetze” (Weinrich 1976:14) und Bedeutungsfelder aufdecken. 10Webers (1982) satzübergreifende Analyse von EG-Bulletin-Texten dient dagegen der automatischen Übersetzung.

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  9. Vgl. - in dieser Reihenfolge - die folgende exemplarische Auswahl: “Zu föderst muß dasjenige/ was in die Zeitungen kommt/ Neue seyn.” (Stieler 1969:29; vgl.9). “Nachrichten sind Mitteilungen Tiber neue im Daseinskampf des Einzelnen und der Gesellschaft auftauchende Tatsachen. I Zur Nachricht gehört E…] somit: a) daß sie dem Empfänger von Wert und Nutzen ist, b) daß sie neu, d.h. sofort übermittelt ist, c) daß sie durch einen Dritten mitgeteilt und also dessen subjektiver Beeinflussung ausgesetzt ist.” (Dovifat 1962:54). “die glaubwürdige, oder doch für glaubwürdig ausgegebene mündliche oder schriftliche Bekanntmachung einer in der Ferne geschehenen Sache” (Adelung 1777: Sp. 684). “Nachrichten und Berichte müssen im Inhalt wahrheitsgetreu und in der Wiedergabe sachlich sein. […] Nachrichten sind von Kommentierungen und Stellungnahmen zu trennen.” (SWF-Staatsvertrag § 5,3; zit. n. Paetzold 1974:223; vgl. Lehr/Berg (Hg.) 1971).

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  10. So gilt etwa die für den Empfänger neue, nützliche, glaubwürdige und objektive Auflösung eines Kreuzworträtsels nicht als Nachricht, während in unserem Untersuchungsmaterial umgekehrt beispielsweise eine allgemeine (quellenlose) Warnung vor dem Rauchen (11710), eine um 29 Tage verspätete Beratung über die Möglichkeiten eines neuen Wohngeldgesetzes (12908) oder die stimmungsvolle Schilderung eines Schlittenhunderennens ohne Nennung der Ergebnisse (22811) jeweils als Nachricht gemeldet werden.

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  11. Wie Luhmann (1981:317f) zeigt. Er faßt die Massenmedien als “ein Instrument der Sofort-Integration, der Herstellung gemeinsamer Aktualität” der Weltgesellschaft auf (ebd. 319). Der moderne Begriff von Aktualität hänge mit den Temporalstrukturen unseres Gesellschaftssystems zusammen. Darin, daß erstmalig in der Geschichte unsere Gesellschaft “die Gegenwart nur noch als Moment” begreife, liege “die Chance der Weltgesellschaft, trotz unterschiedlicher kulturgeschichtlicher Vergangenheiten eine gemeinsame Zukunft zu finden” (ebd.317).- Ganz anders Liebrucks (1964:1): “Geschehen verwandelt sich nicht mehr in Geschichte. Es läßt keine Pausen mehr zu, in denen erzählt wird.” Die “Entsprachlichungsstürme unserer Zeit” setzen “den Menschen aus den menschlichen Formen seines Bewußtseins” heraus, während doch “die Gemeinsamkeiten alles dessen, was Menschenantlitz trägt”, nur in der Sprache zu finden sei“ (ebd.4,7).- Recht hat in dieser Frage wahrscheinlich der (vermeintliche) Südseehäuptling, der die europäischen Nachrichtenträger so kommentiert: ”Wenn du die Zeitung liest, brauchst du nicht nach Apolima, Manono oder Savaii zu reisen, um zu wissen, was deine Freunde tun, denken und feiern. Du kannst ruhig auf deiner Matte liegen, die vielen Papiere erzählen dir alles. Dies scheint sehr schön und angenehm, doch dies ist nur ein Trugschluß. Denn wenn du nun deinem Bruder begegnest und jeder von euch hielt schon den Kopf in die vielen Papiere, so wird einer dem anderen nichts Neues oder Besonderes mehr mitzuteilen haben, da jeder das Gleiche in seinem Kopfe trägt, ihr schweigt euch also an oder wiederholt einander nur, was die Papiere sagten. Es bleibt aber immer ein Stärkeres, ein Fest oder ein Leid mitzufeiern oder mitzutrauern, als dies nur erzählt zu bekommen von fremdem Munde und es nicht mit seinen Augen gesehen zu haben. […] Die Zeitung möchte alle Menschen zu einem Kopfe machen, sie bekämpft meinen Kopf und mein Denken. Sie verlangt für jeden Menschen ihren Kopf und ihr Denken. Und dies gelingt ihr auch. Wenn du am Morgen die vielen Papiere liest, weißt du am Mittag, was jeder Papalagi in seinem Kopfe trägt und denkt.“ (Papalagi 1977:76f)

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  12. Zur Trennung von Nachricht und Kommentar ausführlich Schönbach 1977.

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  13. So schon Stieler (1969:29): “Es ist schon gesagt/ daß alles/ was in der Welt vorgehet/ es sey wahr oder scheinwahr und vermeintlich wahr/ den Zeug/ Stoff/ oder Materie/ […] zu unserm Zeitungen darleihet.”

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  14. Noelle-Neumann/Schulz (Hg.1971:68); vgl. ebd.195: “Nachricht ist eine nach bestimmten journalistischen Regeln gestaltete Mitteilung über einen Sachverhalt, von dem angenommen wird, daß er für den Empfänger ganz oder teilweise neu ist”. Vgl. auch Dovifat (1962:130–149). - Harweg (1968:1) demgegenüber beschreibt Rundfunknachrichten als einen Texttyp “in der Mitte zwischen” schriftlichen und mündlichen sowie zwischen wissenschaftlichen und “fiktiv erzählenden” Texten.

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  15. “Politische Nachrichten sind durch Interaktionsprozesse zwischen politischen und massenmedialen Akteuren unter knappen Ressourcen produzierte Realitätskonstruktionen.“ (Lange 1981:86; vg1.41) Auf den bei Lange nur anvisierten, bei Schatz u.a. (1981) ansatzweise eingelösten Versuch, Produktionsbedingungen, Inhaltsanalyse und Rezeptionsaspekte von Fernsehnachrichten wechselseitig erklärend zu verknüpfen, verzichten wir in unserer nicht empirisch-sozialwissenschaftlich angelegten Arbeit zugunsten gründlicherer Textanalyse. Die ”semantische Textanalyse“ bei Schatz u.a. (1981) darf, nicht zuletzt wegen der Diskrepanz zwischen strukturalistisch-methodischem Anspruch (ebd.3944) und impressionistischen Ergebnissen (ebd.98–104), als gescheitert gelten.

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  16. Der Hauptunterschied gegenüber dem Begriff der ‘Superstruktur (“eine Art Textform, deren Gegenstand, Thema, d.h. Makrostruktur, der Textinhalt ist”; “eine Art Schema, auf welches hin der Text angepaßt wird” van Dijk 1980:128f; vgl. van Dijk 1988:49–52) besteht in unserer Annahme, daß die Form dem Gegenstand nicht äußerlich ist, sondern daß ihr eine (von menschlicher Erkenntnistätigkeit getragene) synthetische Kraft innewohnt. Vgl. etwa Habermas 1968:29f. Was Humboldt (1963d:473) über die Sprache sagt, gilt auch für den Text, daß nämlich “die Erzeugung der Sprache ein synthetisches Verfahren” [der Vermittlung von Objektivität und Subjektivität] sei, “wo die Synthesis etwas schafft, das in keinem der verbundenen Theile für sich liegt.”

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  17. Jolles (1930) vermeidet den Terminus “innere Form”, legt im Zusammenhang mit seinem nicht systematisch explizierten, nur propädeutisch entrollten (vgl. ebd. VI) Ausdruck “Sprachgebärde” die Innen-Außen-Metaphorik aber nahe (z.B. ebd.268). Unterschiede zwischen den Entstehungsbedingungen der neun Einfachen Formen von Jolles und den Produktionsbedingungen der Fernsehnachrichten liegen auf der Hand. Daß man diese nicht in jene ohne weiteres einreihen kann, ergibt sich aus dem Ende dieses Kapitels.

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  18. Auf diese Weise wird zwar einiges von der dialektischen Komplexität des Begriffs der inneren Sprachform in der Humboldtschen Fassung preisgegeben, dafür aber ein einfacher Brückenschlag zu strukturalistischen Konzepten ermöglicht, ohne daß dem engeren Untersuchungsgegenstand auf die eine oder die andere Weise Gewalt angetan werden müßte.

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  19. Wir gehen allerdings vom Wortlaut des Textes aus, während Propp (1975) das zugrundeliegende Handlungssubstrat untersucht. - In Propps Nachfolge vgl. auch die Arbeiten von Dundes 1964, Lakoff 1972, Dan 1977 sowie Klein et al. 1977; Diskussion und weitere Literatur bei Gülich/ Raible (1977: 200–202 et passim). Für Erzählungen Rumelhart 1975.

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  20. Propp (1975) spricht von ‘Funktionen’, weil - anders als in Nachrichten - “the smallest narrative units” (so Pirkova-Jakobson 1958:VI in ihrem Propp-Vorwort) im Märchen oft als gleichartige Handlungen verschiedener Akteure auftauchen, “wodurch eine Analyse des Märchens auf der Basis der Funktionen der handelnden Personen möglich wird” (Propp 1975:26). Wir verwenden für solche gleichbleibenden Elemente den Ausdruck ’Zug’, um die Möglichkeit der Auswahl zwischen verschiedenen Elementen, die der Nachrichtenmacher hat, hervorzuheben.

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  21. Mit Ausnahme der 125 Wörter aus Thema 34 (Schlagzeilen). Diese zu Beginn der Tagessendung manchmal gesondert ausgewiesenen Schlagzeilen bilden keine eigenständigen Meldungen und werden im Rest der Sendung in ähnlicher Form wiederholt.

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  22. Die ausgesuchten Meldungen sind überdurchschnittlich kurz (im Mittel 98 statt wie im Gesamtcorpus 157 Wörter pro Meldung). Die längeren Meldungen, z.B. die ersten beiden des 19.1. (508 bzw. 439 Wörter), unterscheiden sich in ihrem Aufbau - abgesehen von ihrer länge und meist auch der Anzahl der Züge - nicht grundsätzlich von den kürzeren, nur daß sich dort die textsortenspezifischen Züge 10, 29, 30, 37 und 38 ballen, für die es in den beiden Beispielreihen keinen Beleg gibt.

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  23. Wir sagen ‘Sachverhalt’ und nicht ’Ereignis’, weil letzteres nur als eine von mehreren Varianten des ersteren vorkommt, wie Kap. 5.3 bei der Typologie der ersten Sätze zeigen wird.

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  24. Zum Gatekeeper-Problem vgl. Breed 1973, Gieber 1972, Grewe-Partsch 1976, Kristen 1972, Robinson 1973, White 1950 (jeweils mit weiterführender Literatur) und Cohen/Young (eds.1973:13–94).

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  25. Vg1. den Abschnitt “Eilige Zeitung und Griffel der Klio” bei Bloch (1975:21–24) sowie Zimmermann 1974.

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  26. Dieser formale ‘Kopf der Meldung enthält keineswegs immer den sachlichen Kern oder die wichtigste Information der Nachricht, wie das vom Lead-Stil gefordert wird (dazu Noelle-Neumann/ Schulz (Hg.1971:69) bzw. Läger (1983:661)); vgl. auch Kap. 5.3. Dennoch dürfte sich die recht strikte Unterscheidung in Pflicht-und Kuranteile einer Meldung aus den (in der “Tagesschau” nicht immer rigoros befolgten) journalistischen Zunftregeln ergeben, denen zufolge eine Nachricht von hinten nach vorne kürzbar sein und möglichst weit vorn die Fragen ’wer, was, wann, wo, wie und warum?’ beantworten muß (vgl. etwa - für den Hörfunk - Arnold o.J.:38).

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  27. Etwa nach Art semantischer Merkmalsbestimmung wie in der linguistischen Semantik, vgl. z.B. Katz/Fodor 1963, Bolinger 1965, Weinreich 1966, Wotjak 1971.

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  28. Vermutlich bilden unsere Fernsehnachrichten eine besondere Spezies innerhalb der Gattung ‘Nachrichten’; daher die ungenaue Redeweise. Vgl. unten in diesem Kapitel (vor Anm. 53).

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  29. Im Sinne von Kode und Kontext bzw. Kode und “Nachricht” (“message”) bei Jakobson (1971:243f; 1974b:161f).

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  30. Also nicht vom objektiven Geschehen an sich, sondern von der (notgedrungen) subjektiven Art seiner Auffassung. Was wirklich passiert ist, spielt in der vorliegenden Arbeit keine Rolle. Fakten, die eine Chronik möglicherweise an erster Stelle nennen würde, erwähnt die “Tagesschau” gelegentlich im zweiten Satz, demgegenüber der erste dort als überflüssige Einleitung erschiene (z.B. Nr. 266 und 267 in Anhang 5). Das ändert freilich nichts daran, daß der erste Satz das Nachrichtenwichtigste enthält und die Perspektive auf den Rest der Meldung eröffnet (etwa im Sinne des sehr allgemeinen Begriffes von “Thema” als “mangelhaftes Objekt, dessen Mangel im Text behoben werden soll”; Lötscher 1987:300f; vgl. 84).

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  31. So wird man die Fälle 43, 66 und 178, vielleicht sogar 294, 314 und 315 auch der Reihe 31 bis 41 zuordnen können, insofern sie das Ausbleiben eines Ereignisses zur Nachricht erheben. 250 und 318 sowie 283 und 324 sind nur durch die Zeitperspektive unterschieden.

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  32. Es gibt zwei Sonderfälle. In 131 würde man ausnahmsweise den ersten Satz ohne Kenntnis des zweiten falsch verstehen. Beleg 204, der deswegen etwas außerhalb an den Schluß dieser Gruppe gestellt wurde, formuliert eigentlich eine Haltung (Ansicht) als Tätigkeit.

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  33. Van Dijk (1983:33) zufolge wird die semantische Kohärenz einer Nachricht (als eines Diskurses) durch die Zuschreibung eines Themas erreicht. Uns scheint der erste Satz einer “Tagesschau”-Meldung dem Zuschauer die Arbeit dieser Zuschreibung erleichtern zu sollen, obgleich das Thema nicht immer schon offen genannt wird (vgl. etwa Beleg 1 mit Beleg 17).

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  34. Beispiele: Nr. 252 enthält zwei Meldungen: Explosion und Rettung. In Nr. 153 ist p’s Eingreifen ein Teilaspekt des Wahlkampfes. Nr. 235 bezieht sich auf eine Schlagzeile zu Beginn der Tagessendung. Nr. 31f, 47f, 145f,162 gehören zu Fortsetzungsreihen von Meldungen zum selben Gegenstand.

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  35. “Unter »Protokollsätzen« dachte man sich, wie der Name andeutet, ursprünglich jene Sätze, welche in absoluter Schlichtheit, ohne jede Formung, Veränderung oder Zutat die Tatsachen aussprechen […]” (Schlick 1934:79).

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  36. Daß Hinweise auf Zug 2 bis 4 in Anhang 5 praktisch nicht erscheinen, liegt an der Kurzform der Sätze; tatsächlich sind sie in den meisten ersten Sätzen zumindest impliziert. Neben Zug 23 (persönliche Eigenschaften) und 30 (Redeausschnitt) sind im übrigen weitere sechs Züge aus offenkundigen Gründen der Logik (5: Quellenangabe, 7: Querverweis auf andere Sendungen, 28: weiteres Ereignis) bzw. der dramaturgischen Konvention (29: Einzelfallbeispiel, 37: Kommentar, 38: Korrespondentenurteil) nicht vertreten.

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  37. Beleg Nr. 330. Die im zweiten Satz erwähnte bisher letzte Verhaftung leitet über zu einem Bericht über drei Tage zurück liegende Unruhen und einer Einschätzung der weiteren Entwicklung.

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  38. Beleg Nr. 156. In Ermangelung der Ergebnisse enthält der Rest der 278-Worte-Meldung im wesentlichen einen sehr deutlich wertenden Korrespondentenkommentar mit ebenso wertender, nicht neuer Ergebnisprognose zum Referendum.

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  39. Wir verwenden diesen Ausdruck, weil “Textsorte” seit Kap. 2 für die sieben sortenverschiedenen Bestandteile der Fernsehnachrichten vorbehalten ist. - Zur Terminologie vgl. Fleischer u.a. (Hg. 1983: 232–237).

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  40. Alphabetische, numerische, chronologische oder sonstige sequentielle Ordnung behandelt alle Textbestandteile gleich; der Textstatus der ersten Eintragung im Adreßbuch unterscheidet sich nicht von dem einer mittleren oder der letzten.

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  41. Der allgemeine Unterschied zwischen Kern-und Zusatzinformation (Thompson/Mann 1987, Noel 1986) kommt in “Tagesschau”-Meldungen nur auf der obersten (der erste Satz ist “nucleus” der ganzen Meldung) und der untersten Ebene (insbesondere innerhalb eines Satzes) vor, kaum aber, wie in den meisten Texten, auf mittleren Ebenen (etwa zwischen zwei Sätzen oder Abschnitten).

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  42. Im allgemeinen Sinne von “Kalkül der möglichen Kombinationen” (Hjelmslev 1974a:13).

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  43. Im Gesamtaufbau einer Abendsendung finden sich nur folgende Rudimente des Anfang-Mitte-EndeSchemas. Die vorletzte(n) Meldung(en) gelten oft, aber keineswegs immer, Unwettem oder Unglükken, während die letzte Meldung meist, aber auch nicht immer, über Nonpolitics (besonders Unwetter, Sport, Vermischtes) berichtet. Die erste Meldung ist zwar in der Hälfte aller Fälle die längste des Tages, unterscheidet sich im übrigen aber nicht (etwa durch Thema, Textsortenmischung, sprachliche Markierungen) von den anderen: sie könnte ebensogut an mittlerer Position stehen. Der eigentliche Anfang des Sendetextes wird allein durch die kurze Begrüßungsformel markiert; hinter der letzten Meldung folgt der Wetterbericht.

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  44. Labov 1972:363,365f,369 et passim. Vgl. Quasthoff (1980), Lämmert (Hg.1982). Die wichtigste Literatur zu story grammars ist im Literaturverzeichnis zu Wilensky (1983:620–623) enthalten. “Each of these attempts has shown that stories have suprasentential structure, that subjects are sensitive to such structure, and use it to guide both comprehension and recall.” (Mandler 1978:14)

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  45. “points are structures that define those things that a story can be about.” “Points are those things that generate interest” (Wilensky 1983:583,590). Trotz seiner Kritik an Textgrammatiken (vgl. auch Black/Wilensky 1979) teilt sein mehr inhaltsorientierter Ansatz mit ihnen das hier relevante Interesse an der internen Organisation von Texten.

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  46. Für Zeitungsnachrichten ausdrücklich van Dijk 1983:36–40.

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  47. Bentele (1985:113–124) entwickelt anhand nur einer Sendung eine Sequenzgrammatik für Präsentationsformen der “Tagesschau” als “Teilbereich von Mediengrammatiken insgesamt” (ebd.113). 53Van Dijk (1988:65) zufolge muß schon der Leser von Zeitungsnachrichten “unscramble bits and pieces throughout the text and fit them into the appropriate topics and schematic categories.” Welche Größenordnung man immer betrachtet (vgl. ebd.30–69; van Dijk 1986): in der “Tagesschau” findet man nur ein äußerst geringes Maß an prognostizierbarer textgrammatischer Ordnung.

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  48. Beispiele: Reportage (21101): <Willkommensrufe an Bord. Während Tass mit geradezu hymnischen Worten die neue Erstfahrt im Weltraum feiert, steigt an Bord in dreihundert Kilometer Höhe eine Weltraumparty. ‘Macht Platz, Genossen!’ Die Neuankömmlinge haben Essen und Trinken für die Party mitgebracht, außerdem Post von der Erde.> Erzählung (70310): <Ja, ich wollte in die Schule gehen und über den Zebrastreifen, und das Auto war noch weiter weg, und dann bin ich gegangen, und die anderen Autos,die haben angehalten,das ist weitergefahren.> Augenzeugenbericht (40807): <’Um siebenuhrdreißig explodierte eine Zeitbombe’, berichtet der Kellner. ’Schulkinder tranken hier gerade Tee, drei Menschen starben, sechsundfünfzig wurden verletzt.’> Statement (30901/ 70901): <Heute mittag noch hatte Gaus lediglich erklärt: ’ist [sic] der Meinung, daß es in diesen Beziehungen […] Bereiche gibt, denen es dienlich ist,wenn sie zwischen den Regierungen behandelt werden. […]’> Volkes Stimme (23001/63001): <Unser Reporter in Bremen traf überwiegend Unzufriedenheit. ’Das geht nich durch.’ ’Nee, womal se den einen Monat nich mitbezahlen wollen. Is doch ne Schweinerei, was die da gemacht haben.’ ’Das sind ja bloß sechskommavier Prozent, das ist ja nicht richtig.’> Boulevard-Blatt (41311): <Ihre Akten enthalten Unglaubliches. Manipulationen und Betrügereien in Millionenhöhe […] Der Kunde zahlt für heiße Luft.> Kommentar/Predigt (41310): <Damals haben er und andere Demokraten Lidice nicht mehr verhindern können. Aber das Werk der Versöhnung zu Ende zu bringen ist heute die Zeit.> Oper (20209): <In einer Festaufführung wird zur Stunde ’Der Rosenkavalier’ gegeben. Hier ein Ausschnitt:> Metasprachlich (12812): <Zum Schluß eine Meldung für Autofahrer, die nicht so erfreulich ist, wie sie zunächst klingt.>

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  49. n denen alle Arten von Schätzen (Waren oder Texten) aufbewahrt sein können. “Nicht spezialisierte M.[agazin]e gründen ihren Erfolg auf geschickter Stoffmischung” (Silbermann 1982:282). Burger (1984:153) behandelt die “Tagesschau” aufgrund ihrer Mischung von Textsorten (nicht Textgattungen) unter ‘Nachrichtenmagazinen’.

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  50. Luhmann (1971b) paßt in weiten Passagen auch auf die Produktion von Nachrichtentexten.

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  51. Labov (1972:366) nennt “evaluation” “the means used by the narrator to indicate the point of the narrative, its raison d’être: why it was told, and what the narrator is getting at.”

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  52. Termini von Lyotard (1986:69,84,175). Vgl. unten Kap. 10.

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  53. Die Ordnung etwa des Schulhexameters “quis, quid, ubi, quibus auxiliis, cur, quomodo, quando” löst sich als weitgehend disparate Teilmenge im Inventar des Nachrichtenschemas auf.

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  54. “während einem Begriff logisch untereinander identische Beziehungen eines einheitlichen Typus zugrunde liegen, beruht der Komplex auf den verschiedenartigsten faktischen Beziehungen, die oft nichts miteinander gemeinsam haben“ (Wygotski 1969:124). ”Im Komplex fehlen zum Unterschied von den Begriffen die hierarchischen Beziehungen der Merkmale.“ (ebd.128) ”Der Komplex steht im Gegensatz zum Begriff nicht über seinen Elementen.“ (ebd.129) Vgl. den Textzusammenhang sowie die Übersetzungsvarianten bei Rissom 1985:265ff.

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  55. Im ersten Teil der rhetorischen Kunstlehre (inventio) sollen Punkte gefunden werden, “quae causam probabilem reddant” (Cicero 1949:18 = 1,9).

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  56. Vg1. Wygotski (1969:124): “Daher findet im Begriff der wesentliche Zusammenhang seine Widerspiegelung, im Komplex dagegen ein zufälliger und konkreter.”

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  57. Ihre offene Form verdankt sich nicht einer subjektiven (ästhetischen) Absicht (vgl. Eco 1973: 31, 268–272,281 et passim), sondern pragmatisch begründeter Routine; sie dient gerade nicht der Mehrdeutigkeit (ebd.37,266), sondern sucht Intention und Interpretation zu vermeiden.

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  58. Dies scheint eine Rationalisierung gegenüber dem Projekt der Academy of Lagado, Diskurse durch Zeigen von Dingen statt durch Äußern von Wörtern zu führen (Swift 1967:230). Doch der formvertretende “Gegenstand” ersetzt die Sprache nicht auch die “Tagesschau” wird erst durch nicht-indexikalische Elemente zum Diskurs.

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  59. Jolles (1930:1) unterscheidet (neben hier irrelevanter ästhetischer) morphologische und “historische” Aufgabe, welche Gestalt bzw. “Sinn” untersuchen. Inwiefern es sich um einen historischen und nicht, wie in unserer obigen Terminologie, existentiellen Sinn handelt, sollte in Kap. 7 klar werden, und inwiefern beide Aspekte von Sinn zusammenhängen, in Kap. 9 und 10.

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Schmitz, U. (1990). Die Textform der „Tagesschau“. In: Postmoderne Concierge: Die „Tagesschau“. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-06747-4_5

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