Zusammenfassung
In der allgemein-politischen Diskussion wird die Zeit von 1949 bis 1961 als die „ÄTa Adenauer“ bezeichnet. So problematisch es auch ist, zu behaupten, Personen machten Geschichte, so unübersehbar ist es doch, daß die politische, soziale und wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik in den fünfziger Jahren ohne die Politik und die Person Konrad Adenauers kaum erklärbar wäre. Dies zu behaupten heißt aber zugleich zu fragen, welches die politisch-soziale Konstellation war, in der die Autorität und das Charisma eines Politikers so dominierend werden konnten. Die Grundstrukturen dieser Konstellation sind deutlich: In der postfaschistischen Ära war im westlichen Teil des alten Reiches eine politisch-psychologische Einstellung verbreitet, in der Privates Priorität vor Öffentlichem hatte, in der Sicherheit im Materiellen und Sozialen der beherrschende Wert war. Im Rahmen der globalen und nationalen Ost-West-Konfrontation transformierte sich diese Werthaltung in einen kräftigen Antikommunismus, dem die politische und wirtschaftliche Westintegration der Bundesrepublik entsprach. Diese Grundkonstellation führte darüber hinaus dazu, daß die politischen Institutionen und die Wirtschaftsordnung der westdeutschen Republik, wie in einer Schonung weitgehend ungestört „anwachsen“ konnten.
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Literatur
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Dittberner, J. (1976). Zur Entwicklung des Parteiensystems zwischen 1949 und 1961. In: Staritz, D. (eds) Das Parteiensystem der Bundesrepublik. Uni-Taschenbücher, vol 577. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-06744-3_8
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