Zusammenfassung
Zunahme und Umfang der freien Zeit werden in der Fachliteratur meist übertrieben dargestellt. Dabei wird der gegenwärtige Freizeitumfang mit demjenigen in der Frühzeit der wirtschaftlichen Expansion in England, Frankreich und Amerika verglichen — mit einer Zeitperiode also, die außergewöhnliche Arbeitsbedingungen aufwies. Es wird übersehen, daß dieser Zeitabschnitt im Vergleich zu früheren Zeitaltern einen sozialen Rückschritt bedeutete, weil er mit einem erheblichen Verlust an freier Zeit verbunden war. Der in der Literatur vielfach beschriebene säkulare Trend in der Entwicklung der Arbeitszeit von den ursprünglich achtzehn Stunden pro Tag auf derzeit acht und weniger Stunden vermittelt aus zwei Gründen ein falsches Bild:
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1.
In diesen Berechnungen werden nur die extremen Arbeitszeiten des 19. Jahrhunderts als Ausgangsbasis genommen. Die Situation vor der industriellen Revolution bleibt weitgehend unberücksichtigt.
-
2.
Die ermittelten Daten zur Verteilung von Arbeitszeit und Freizeit beziehen sich immer nur auf die Situation der Industriearbeiter. Alle anderen Bevölkerungsschichten (z.B. Schüler, Hausfrauen, selbständige Handwerker) bleiben außer Betracht (Andreae 1970, S. 14).
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Opaschowski, H.W. (1988). Empirische Daten zur Freizeit. In: Psychologie und Soziologie der Freizeit. Freizeit- und Tourismusstudien, vol 2. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-06742-9_2
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