Der „Neue Moralische Kontrakt“: Nadelöhr für das strategische Management von Netzwerkorganisationen

Zusammenfassung

Kontinentaleuropäische und damit auch deutsche Unternehmen erleben seit einigen Jahren — öfter als Opfer, weniger häufig als Täter, meistens aber als Nachzügler im Wettbewerb — einen Quantensprung an strukturellem Wandel:

• Dezentralisierung der Unternehmensstrukturen,

• Downsizing bzw. Flexibilisierung der Belegschaften und Kappung der Hierarchien,

• Konzentration auf das Core-Business mit gleichzeitigem Outsourcing von Randgeschäften,

• Netzwerkbildungen zu Lieferanten und Kunden, Subcontracting und Franchising,

• Globalisierung nicht nur der Geschäftstätigkeit, sondern in Folge auch der Geschäfts- und Managementstrukturen,

• strategische Partnerschaften auf „Tanzstunden-, Verlobungs- oder Heiratsbasis“

und all dies mit informationstechnologischer „Untermauerung“ bzw. Vernetzung. Der funktional und hierarchisch aufgebaute Unternehmenstyp der 80er Jahre wurde so Anfang der 90er Jahre durch die flache, reengineerte, hierarchieärmere Prozeßorganisation abgelöst. Diese entwickelt sich heute zunehmend hin zu strategischen Netzwerken, Liefer- und Produktionskooperationen im Outsourceverbund, Partnerschaften und durch Allianzen geprägte Unternehmenstypen. Dies gilt sowohl für lokal, national bzw. regional operierende als auch für global ausgerichtete Unternehmen.