Zusammenfassung
In der Verwaltungspraxis wird immer wieder die Diskussion um die Vor- und Nachteile der Verwaltungskameralistik entfacht. Immer mehr Vertreter aus der Praxis und aus der Wissenschaft verlangen die Einführung des kaufmännischen Rechnungswesens und damit auch der Doppik in öffentlichen Verwaltungen. Sie begründen dies mit guten Erfahrungen in Großbritannien, Frankreich, in den skandinavischen Ländern, der Schweiz, in den USA und in Kanada. In Deutschland und in Österreich hingegen gibt es zum Teil recht bedeutsame Bestrebungen, weiterhin am kameralistischen Buchführungsstil festzuhalten, weil er allein den finanzwirtschaftlichen Ansprüchen in der staatlichen Verrechnung in umfassender Weise Rechnung zu tragen scheint und in der Durchführung als zweckmäßig und bewährt angesehen wird. Die Frage „Doppik” oder „Kameralistik” entwickelt sich somit zu einer Art Glaubensfrage. Aus dem Gesichtspunkt der ökonomischen Steuerung des Verwaltungsgeschehens und damit aus der Sicht der Informationsansprüche, die von der Verwaltungsführung und von der Öffentlichkeit an das Rechnungswesen zu stellen sind, verliert diese Frage jedoch an Bedeutung, die Diskussion geht am Kern des eigentlichen Problems vorbei.
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Literatur
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Schauer, R. (2000). Kameralistik und Doppik — kein Gegensatz?. In: Budäus, D., Küpper, W., Streitferdt, L. (eds) Neues öffentliches Rechnungswesen. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05866-3_4
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