Zusammenfassung
Das vorliegende Buch beruht auf einem Forschungsprojekt, das wir von 1995 bis 1997 im österreichischen Bundesland Kärnten und (zu einem kleineren Teil) in angrenzenden Gebieten der südlichen Steiermark durchgeführt haben1. An einer Region wollten wir exemplarisch die sozialpsychologische Wirkung, Verbreitung und Veränderbarkeit des Rechtsextremismus untersuchen. Kärnten, an der Grenze nach Slowenien und Italien gelegen, und ein idyllisches Urlaubsland mit einer Krise im wichtigsten Wirtschaftszweig, dem Tourismus, gilt vielen innerhalb und außerhalb von Österreich als eine Hochburg des Rechtsextremismus. Daß hierbei auch Pauschalurteile am Werk sind, wird die Untersuchung noch zeigen. Aber immerhin war Jörg Haider, der in Europa wohl erfolgreichste rechtspopulistische Politiker, der regelmäßig mit ausländerfeindlichen Kampagnen Stimmung macht, ab 1989 für zwei Jahre Kärntner Landeshauptmann. Im Sommer 1991 mußte er wegen seiner Äußerungen über die „ordentliche Beschäftigungspolitik“: der Nationalsozialisten zurücktreten. Für 1999 hat er — falls er nicht doch Bundeskanzler wird — sein Comeback als Chef der Kärntner Landesregierung angesagt. Der Anteil der FPÖ-Wähler liegt in Kärnten seit Jahren weit über 30 Prozent. Zudem befand sich Kärnten historisch gesehen während der letzten Jahrzehnte in Bezug auf die interethnischen Spannungen und Vorurteile in einer Art Brennpunkt oder Windschatten, in welchem man bis vor kurzem rechtsextreme Inszenierungen und Traditionen fast wie in einem Sozialmuseum beobachten konnte.
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Referenzen
Das Projekt wurde gefördert vom österreichischen „Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung“: (FWF). Als Projektmitarbeiterinnen angestellt waren Sieglinde Trannacher und Barbara Wiegele. Außer den AutorInnen des Buches waren noch Gudrun Drußnitzer und Ulrike Lobnig als Workshopleiterinnen, Andrea Nagele-König (Bilderanalyse) sowie Lydia Zellacher beteiligt.
Vgl. ausführlicher andere Arbeiten aus unserer Autorengruppe: Wieser 1994, Goldmann/Krall/Ottomeyer 1992 (insbesondere Anhang zur Methode), Ottomeyer 1987 sowie das Standardwerk Volmerg/Leithäuser (1988) und die grundlegenden Arbeiten von Alfred Lorenzer, zum Beispiel 1974 und 1986.
Etwa 70 % der SchülerInnen wählen nach der 4. Schulstufe die Hauptschuk, wobei es erhebliche regionale Unterschiede (Stadt-Land-Gefälle) gibt.
Genauere Angaben zu Aufbau und Gestaltung der Workshops sind in unserer Abteilung (siehe Adresse im Anhang über die AutorInnen) erhältlich.
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© 1998 Springer Fachmedien Wiesbaden
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Menschik-Bendele, J., Ottomeyer, K. (1998). Vorbemerkung zum Projekt und zur Methode. In: Sozialpsychologie des Rechtsextremismus. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05747-5_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-05747-5_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-05748-2
Online ISBN: 978-3-663-05747-5
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