Zusammenfassung
Ausgehend vom populären Meinungsstreit zwischen Technikbefürwortern und Technikkritikern, wie er in den Medien allenthalben ausgetragen wird und gelegentliche Anfachungen durch aufsehenerregende Katastrophen erhält, suchten wir nach objektiven Bestimmungskriterien, die es erlauben, vermutete Unterschiede im Argumentationsstil beider Gruppen oder Kontrahenten aufzeigen zu können. Zufällige und auch gezielte Beobachtungen (etwa von Fernsehdiskussionsrunden, Interviews, Zeitschriftenartikeln oder Rundfunksendungen) lassen nämlich sehr schnell die Vermutung zur Gewißheit werden, daß a) die Gruppen der Technikkritiker oder -skeptiker und der Technikapologeten, bei allen sonst auffälligen Schnittmengen (es gibt keinen Technikkritiker, der nicht bestimmte Aspekte der technologischen Entwicklung für segensreich hielte und vice versa), doch einen invarianten Kern der Unterschiedlichkeit in den Auffassungen und Meinungen aufweisen und, b) daß sich die Verlautbarungen beider Gruppen oder ihrer Vertreter in stilistischer Hinsicht radikal unterscheiden; wobei sich diese Differenzen u. U. auch auf der sozialen und habituellen Ebene fortsetzen.
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Reuter, H., Wehner, T. (1992). Prägnanztendenzen in der Diskussion von Technik und Sicherheit - Ein textanalytischer Vergleich zwischen Sicherheitswissenschaft und Technikkritik. In: Wehner, T. (eds) Sicherheit als Fehlerfreundlichkeit. Sozialverträgliche Technikgestaltung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05724-6_5
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