Zusammenfassung
Bei der Bundestagswahl 1998 stimmten über acht Prozent der Wähler für Parteien des rechten und linken Randes des politischen Spektrums: 5,1 Prozent der gültigen Stimmen entfielen auf die PDS; Republikaner, DVU und NPD erhielten zusammen 3,3 Prozent. Gegenüber 1994 bedeutete dies eine Steigerung des Anteils der rechten und linken Flügelparteien um genau ein Drittel oder, optisch etwas weniger dramatisch, um 2,1 Prozentpunkte. Aus früheren Studien wissen wir, daß die Wähler dieser Parteien zwar mehrheitlich Überzeugungswähler sind, d. h. deutlich linkere bzw. rechtere Positionen vertreten als der Durchschnitt der Wahlberechtigten. Doch stimmen weder alle Personen mit einer ausgeprägt linken oder rechten Weltanschauung für diese Parteien, noch weisen sämtliche Wähler dieser Parteien tatsächlich eine entsprechende Weltanschauung auf (Falter 1994; Klein/Falter 1996a; Klein/ Falter 1996b; Falter/Klein 1994). Aus der Zu- oder Abnahme des Stimmenanteils derartiger Flügelparteien läßt sich folglich nicht ohne zusätzliche Information auf einen Anstieg oder Rückgang des Anteils von Personen mit rechts- oder linksextremen Einstellungen innerhalb eines bestimmten Zeitraums schließen. Der bessere Weg ist in diesem Falle eine direkte Messung der entsprechenden Einstellungen.
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© 2000 Leske + Budrich, Opladen
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Falter, J.W. (2000). Politischer Extremismus. In: Falter, J.W., Gabriel, O.W., Rattinger, H. (eds) Wirklich ein Volk?. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05704-8_12
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