Zusammenfassung
Das Problem des kompetitiven Antagonismus hat verständlicherweise zuerst die Aufmerksamkeit auf sich gezogen, weil die von Shaw aufgestellte Hypothese durch seine Befunde nicht schlüssig bewiesen schien, und weil die Krampfgiftnatur von Bemegrid eine Verwandtschaft mit den klassischen Analeptica Pentetrazol und Pikrotoxin nahelegte, die funktionelle Barbituratantagonisten sind. Zusammen mit Hahn und Schunk haben wir bereits ausführlich zu dieser Frage Stellung genommen [64]. Wir kamen dabei zu dem Schluß, daß Bemegrid auf Grund seiner Krampfgiftnatur und seines sonstigen pharmakologischen Verhaltens ein funktioneller und kein kompetitiver Barbituratantagonist ist. Wie beim Vorliegen eines funktionellen Antagonismus zu erwarten ist, entgiften sich Agonist und Antagonist gegenseitig, d. h. der Antagonismus ist reziprok. Bei passender Dosierung der beiden Stoffe resultiert ein Zustand, bei dem sich erregende und lähmende Wirkungen etwa die Waage halten. Das gilt selbst noch im letalen Dosenbereich insofern, als tödliche Dosen des einen Stoffes gegenüber einer tödlichen Vergiftung mit dem anderen Stoff lebensrettend wirken können.
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© 1963 Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen
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Oberdorf, A. (1963). Überblick über die bisherigen pharmakologischen Untersuchungen des Bemegrid einschließlich älterer eigener Untersuchungen. In: Zur Pharmakologie des Bemegrid Zugleich ein Beitrag zur Behandlung der Schlafmittelvergiftung. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 1161. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05615-7_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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