Zusammenfassung
Die Zahl der verschiedenen Alltags-, Berufs- und Sportbewegungen ist unübersehbar groß. Es wäre der Erforschung der Bewegungsvorgänge dienlich, wenn es gelänge, die Vielfalt der Bewegungen in Gruppen zu ordnen. Bei näherem Zusehen stehen jedoch diesem Vorhaben große Schwierigkeiten entgegen. Schon die Wahl des Ordnungsprinzipes läßt die Problematik der Frage erkennen. Soll die Gruppeneinteilung nach der Ähnlichkeit der Bewegungen erfolgen? Sollen sie sich nach dem späteren praktischen Verwendungszweck der Forschungsergebnisse richten, z.B. in der Versicherungsmedizin? Die Bedeutung der Untersuchungsergebnisse für das praktische Leben geht daraus hervor, daß bei früheren Untersuchungen ähnlicher Art sich herausstellte, daß bestimmte Alltagsbewegungen,Aie jedermann täglich ausführen muß, ungewöhnlich große Gelenkausschläge erfordern, wie beispielsweise das Anziehen eines Hemdes, einer Hose oder der Strümpfe, des Mantels, das Kämmen und ähnliches mehr. Dagegen werden die vom Beruf an die Gelenkbeweglichkeit gestellten Ansprüche als Folge der mehr und mehr um sich greifenden Rationalisierung durch Maschinenarbeit immer niedriger. Sollten etwa bei der Festsetzung der’ Renten im Laufe der Entwicklung der immer geringer werdende Bewegungsbedarf der Gliedmaßen bei der Arbeit berücksichtigt werden, so würde der Gegensatz zwischen Bewegungsbedarf bei der Arbeit und Bewegungsbedarf bei Alltagsbewegungen, welch letztere praktisch nicht rationalisiert werden können, immer größer.
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Herzog, K. (1961). Bewegungsphysiologische Bemerkungen. In: Zur Methodik der fortlaufenden graphischen Registrierung von Bewegungen der Gliedmaßengelenke des Menschen. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 1019. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05612-6_7
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