Zusammenfassung
Wir haben gesehen, daß im Verlaufe des Hungers bestimmte lebenswichtige Organe an Masse kaum abzunehmen brauchen, während andere Organe eine ganze Mengevon ihrem Bestande an organischen Stoffen einbüßen. Damit wird ein weitgehender und langdauernder Hunger ermöglicht, dem zweifellos eine große ökologische Bedeutung zukommt. Manche Organe können im Hunger sogar wachsen, ihre Masse ganz gewaltig vermehren, und zwar auf Kosten der anderen Organe, wie das z. B. bei dem von Mi es cher untersuchten Rheinlachs der Fall ist. Manche Organe werden im Hunger zum großen Teil eingeschmolzen, um anderen Organen das Rohmaterial für den Aufbau neuer lebendiger Substanz zu liefern: der Rumpfmuskel des hungernden Rheinlachses wird der Sache der Fortpflanzung, dem Interesse der Art geopfert. Der wachsende Organismus, der in einen partiellen Hunger versetzt wird, setzt sein Wachstum noch einige Zeit fort, weil manche Organe auf Kosten der anderen bevorzugt werden. Der jugendliche Organismus im Mutterleibe wächst heran, auch wenn der mütterliche Organismus sich in einem partiellen Hunger befindet.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Pflüger, Über einige Gesetze des Eiweißstoffwechsels. Pflügers Archiv, Bd. 54, 1893; vgl. S. 404.
Die aber nicht zu verwechseln ist mit der ökologischen Betrachtung der Erscheinungen, die selbstverständlich stets ihren Platz haben muß in der Biologie!
Miescher, l. c.; vgl. S. 145 u. ff.
Miescher, l. c., S. 165 bis 166.
G. Mansfeld, Narkose und Sauerstoffmangel. III. Mitteilung. Die Wirkung von Narkotika und 02-Entziehung auf keimende Samen. (Nach zum Teil in Gemeinschaft mit B. Farkas ausgeführten Versuchen.) Pflügers Archiv, Bd. 143, 1912.
Zitiert nach Robert Tigerstedt, Nagels Handbuch, S. 390.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1915 Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig, Germany
About this chapter
Cite this chapter
Lipschütz, A. (1915). Mechanistische Auffassung des Kampfes der Teile im hungernden Organismus. In: Zur Allgemeinen Physiologie des Hungers. Sammlung Vieweg. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05499-3_6
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-05499-3_6
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-04053-8
Online ISBN: 978-3-663-05499-3
eBook Packages: Springer Book Archive