Zusammenfassung
Die Kritik, die Thomas Luckmann an der neueren Religionssoziologie — insbesondere in Deutschland — geübt hat, gipfelt in den beiden Thesen, daß die Religionssoziologie nur ungenügend in der soziologischen Theorie verankert sei, und daß die — historisch zentrale — Problematik der Säkularisierung und ihrer strukturellen Voraussetzungen, wie sie etwa von Friedrich H. Tenbruck behandelt worden ist, nicht die sozial-theoretisch zentrale Frage der Religionssoziologie sein könne (40).
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Anmerkungen
Dieser Versuch wurde von Fürstenberg auf dem dritten Europäischen Kolloquium zur Soziologie des Protestantismus (23. bis 26. 5. 1961, Berlin) vorgetragen (vgl. den Bericht in Heft 4/1961 der Kölner Zeitschrift für Soziologie [43]) und in seinem Artikel Religionssoziologie in der RGGs (22) schriftlich formuliert. Die folgenden Zitate stammen aus letzterem.
S. Reidce, Art. Säkularisation, in: Die Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG), 3. Aufl. 1961, Bd. V, Sp. 1280–1288. Reidke bezieht sich bei dieser Angabe präzis auf J. G. von Meiern, Acta Pacis Westphalica publica, II, 15 § 14.
Vor allem in: Verhängnis und Hoffnung der Neuzeit, Stuttgart 1953.
Joachim Matthes schaft vom sozialen Handeln, Würzburg 1959 ) wird treffend vermerkt (S. 380): „Ein Wertsystem, das sein Träger willig oder sogar begierig macht, Wandel zu akzeptieren, wird,säkular’ genannt. Der Begriff umfaßt also viel mehr als die oft gehörte Bedeutung,nicht geistlich`,,weltlich`,,profan`.“
Vgl. zu dieser Problemstellung auch den Aufsatz von T. Rendtorff, Geschichte und Gesellschaft, in: Spannungsfelder der evangelischen Soziallehre, hrsg. von F. Karrenberg und 1V. Schweitzer, Hamburg 1960, S. 154–169.
Der Begriff „globale Gesellschaft“ wird hier in Anlehnung an den Gebrauch bei R. König verstanden (Grundformen der Gesellschaft: Die Gemeinde, Hamburg 1958, insbes. S. 26, 164), der sich wiederum auf G. Gurvitch bezieht.
Hier ist insbesondere auf die in den Niederlanden geführte soziologische Diskussion um die Erscheinung der weltanschaulichen und konfessionellen „Versäulung“ sozialer Lebensformen zu verweisen. Vgl. neuerlich: J. P. Kruijt und W. Goddijn, Cloisonnement et décloisonnement culturels comme processus sociologiques, in: Social Compass, IX. Jg. (1962), Heft 1–2, S. 63–107.
Diese letztere einseitige Interpretation liegt nahe bei allen apologetisch ansetzenden Untersuchungen zum Sektenproblem. S. etwa K. Hutten, Seher, Grübler, Enthusiasten, Stuttgart 1950.
A. a. O., S. 728, unter Bezug auf H. Blumer, Collective Behavior, in: New Outline of the Principles of Sociology, hrsg. von A. McClung Lee, New York 1946.
Ich beziehe mich hier und im folgenden auf Formulierungen aus der Antrittsvorlegung von T. Rendtorff (Säkularisierung als theologisches Problem, Münster 15. 11. 1961, demnächst in: Neue Zeitschrift für Systematische Theologie). In einer Anmerkung verweist Rendtorff dabei auf Chr. H. Weisse, der (in: Über die Zukunft der evangelischen Kirche. Reden an die Gebildeten deutscher Nation, 1849) schon einmal „auf die Probleme der Entchristlichung und Entkirchlichung zurücksah und meinte, im Blick auf seine gebildeten Zeitgenossen, die Schranken, die dabei entstanden sind, seien bereits im Fallen“.
Vgl. E. Hirsch, Geschichte der neueren evangelischen Theologie, 5 Bde., Gütersloh 1960, Bd. V, 49. Kapitel: Der Streit um den Kirchenbegriff, S. 144 ff.
Es seien hier genannt T. Rendtorf f, Gesellschaftsbildende Aufgaben und Möglichkeiten der Kirchengemeinde, in: Evangelische Theologie, Heft 11, November 1959, S. 506–528, insbes. S. 524 ff., und Matthes, Ideologische Züge in der neueren evangelischen Sozialarbeit (606).
Vgl. auch die Diskussion zu letzterem Artikel in: Lutherische Rundschau, Jg. 1960–61, Heft 3 (Nov. 1960), S. 415 ff., und Heft 4 (Februar 1961), S. 536 ff.; Jg. 1961, Heft 1/2 (Mai 1961), S. 136 ff.
Eine längere Auseinandersetzung über diese Frage ist auf einer mehr praktischen Ebene geführt worden in: Die Mitarbeit, Evangelische Monatshefte zur Gesellschaftspolitik, insbes. in den Jg. 1958 (II. 2, 6, 7, 8, 9) und 1959 (H. 5, 12 ).
Ich beziehe mich hier auf die Verwendung dieses Begriffes durch R. König (Einleitung zu: E. Durkheim, Die Regeln der soziologischen Methode, Neuwied 1961, insbes. S. 62 f.).
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Matthes, J. (1962). Bemerkungen zur Säkularisierungsthese in der Neueren Religionssoziologie. In: Goldschmidt, D., Matthes, J. (eds) Probleme der Religionssoziologie. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, vol 6. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05429-0_5
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